Berlin, Deutschland (Weltexpress). Bei den Berliner Eisbären tat sich vor der Vizemeisterschaft viel, obwohl wenig nach außen drang, und auch jetzt passiert eine Menge in Sachen Trainer- und Kaderplanung.
Am 3. Mai 2018 gab Daniel Goldstein, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei den Eisbären Berlin, per „Medieninformation“ bekannt, dass die Bären „zwölf Vertragsverlängerungen mit Spielern für die kommende Saison vermelden“ können und „zehn Spieler aus dem aktuellen Kader … weiterlaufende Verträge“ besitzen würden.
Zwar fällt mit Petri Vehanen, der sein Karriereende zum Saisonende verkündete, die Nummer eins aus, aber die Torhüter Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb würden laut Goldstein bleiben wie die „Verteidiger Frank Hördler und Micki DuPont sowie die Stürmer Jamie MacQueen, André Rankel, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard und Mark Olver“, deren Verträge verlängert worden seien.
Allerdings würden die Gespräche mit Verteidiger Jens Baxmann sowie den Angreifern Nick Petersen und Rihards Bukarts noch andauern.
Stéphane Richer soll sich als Sportdirektor bei den Abgängern brav bedankt und ihnen „viel Erfolg auf ihren neue Wegen“ gewünscht haben. Wie man das so macht im knallharten Geschäft einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Weniger brav und bieder dürfte sich die Abschiebung von Cheftrainer Uwe Krupp gestaltet haben. Patrick Berger zitiert den 52-jährigen Stanley-Cup-Gewinner in der „Berliner Zeitung“ (29.4.2018) mit den Worten: „Es ist nicht so, dass ich bei den Eisbären hingeschmissen habe. Man wollte mich hier nicht mehr haben.“ Und das möglicherweise seit die Eigentümer aus Los Angeles erst die Lage sondierten und dann Richer und Clément Jodoin nach Berlin schickten. Das war vor knapp einem Jahr. Anschließend und also im Laufe der letzten Saison dürfte die Entscheidung gereift sein, bis sie im Winter feststand.
Wie auch immer: Krupp weilt jetzt in Prag und wird Sparta trainieren. Und bei den Bären hält sich das Gerücht, dass die NHL-Legende Jaromir Jagr kommt, um Cheftrainer zu werden, mit dem die Eisbären angeblich schon seit dem Ende der Hauptrunde in Kontakt stünden. Eine Verpflichtung des tschechischen Volkshelden Jagr würde in der DEL als der größte Coup seit Jahren gelten und das Eishockey nicht nur in Berlin und der Bundesrepublik Deutschland in ein noch größeres Licht rücken, sondern eishockeyweltweit Beachtung finden.
Doch die Berliner bräuchten noch den einen oder anderen Knaller, um dem zum dritten Mal in Folge Meister gewordenen Roten Bullen aus München Paroli bieten zu können.