Berlin, Deutschland (Weltexpress). Man muss schon Heiko Maas heißen, um die Menschen im eigenen Land auf die Idee zu bringen, dass die politische Beseitigung des maßvollen Außenministers Sigmar Gabriel die erste Vorbereitungs-Maßnahme für einen kommenden Regionalkrieg in Nahost und darüber hinaus gewesen sein könnte. Dennoch ist das von einer anderen Qualität als das, was wir in Amerika feststellen können. Da redet vor Wochen der amerikanische Präsident Trump davon, die illegal in Syrien anwesenden amerikanischen Kampftruppen aus diesem geschundenen Land abziehen zu wollen. Das muss, wie man den tiefen Staat in Amerika und das tiefe Bündnis in der NATO, von den Henkersmächten in Nahost ganz zu schweigen, kennt, die Initialzündung für den angeblichen Einsatz von chemischen Stoffen in Syrien gewesen sein. Es reicht nicht, den amerikanischen Präsidenten Trump mit Kriegstreibern einzumauern. In den deutschen Leitmedien fehlt nicht viel und man schreibt demnächst Donald Tumb und nicht mehr Donald Trump. Man tut alles, um auf das Niveau der Kriegsunterstützung zu gelangen, das in Deutschland vom FDP-Grafen Lambsdorff dargestellt wird. Es ist bei der FDP schon signifikant, welche Diskussion derzeit zugelassen wird. Der Parteichef rüffelt Herrn Kubicki, weil der für Vernunft im Umgang mit Russland plädiert. Lambsdorff darf sich austoben, aber vielleicht kann er seine Familienangehörigen motivieren, der französischen Fremdenlegion für französische Dauerkriege beizutreten?
Apropos Frankreich. Der ungarische Ministerpräsident Orban könnte seinen fulminanten Wahlsieg so richtig genießen, wenn es nicht den luxemburgischen Zurechtweiser und Außenminister Asselborn geben würde. Oder dann, wenn er sein mutiges Land an die ferngesteuerten Nichtregierungsorganisationen bekannter Provenienz ausliefern würde. Alternativ müßte es möglich sein, die Putsch-mäßig in Deutschland durch Frau Dr. Merkel etablierte Migrationspolitik für Ungarn verbindlich zu übernehmen. Ungarn hat sich für eine bessere Zukunft entschieden. Aber wie steht es um uns? Die Dimension der Vorwürfe gegen Ungarn und Polen gebietet es, wegen der Kriegsgeilheit in Paris und London beide Staaten zunächst von der Mitgliedschaft in der EU und der NATO und dort im Verbund mit dem Washingtoner „tiefen Staat“ zu suspendieren. Es kann nicht angehen, auf Frieden, Wohlstand und gute Nachbarschaft getrimmte Bündnisse, für die seit Jahrhunderten kriegerischen Globalmächte umfunktioniert zu sehen. Frankreich will mehr Geld von Europa für seine Pläne. Bisher schon haben wir von dem Pannenflieger A 400 bis zur Satelittenaufklärung für französische Kriegslust deutsches Steuerzahlergeld aufwenden müssen. Frankreich steht, wie London und Washington, von Ankara und Riad neben Tel Aviv ganz zu schweigen, am Anfang jenes Elends, das heute den Namen „Syrien“
trägt. Jetzt bläst sich der französische Präsident zugunsten der Washingtoner Kriegskoalition auch noch auf, um auf der Schleimspur der Eigen-Inszenierung Bomber gen Damaskus loszuschicken. Haben wir in Resteuropa noch alle Tassen im Schrank, wenn wir das durchgehen lassen, Orban verteufeln und bei Paris noch das Verbrechen in Sachen Libyen vergessen?
Womit wir es zu tun haben, hat der bekannte deutsche Publizist Dr. Wolfgang Bittner mit seinem bahnbrechenden Werk: „Die Eroberung Europas durch die USA“ deutlich gemacht. Auch diesmal rollen wieder alle Panzer für den Sieg, wenn es gegen Osten und damit gegen Russland geht. Seit 1992 geht das schon so, als Hans-Dietrich Genscher in das Aufmarsch-Gras beißen müsste. Die BBC hat den Zusammenhang über mehr als ein Jahrhundert deutlich machen können, als in einer grandiosen Debatte über die Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg Deutschland eine Rolle spielte: erfolgreich und friedliebend und für die britischen und französischen Strippenzieher ein Ärgernis der Luxusklasse. Wolfgang Effenberger hat in „Wiederkehr der Hasardeure“ deutlich gemacht, was es auf sich hat, wenn durch die „üblichen Kriegstreiber“-Staaten mit eigenem Willen aus dem Weg geräumt werden, Versailles und Adolf Hitler inklusive. Wollen wir Deutschen jetzt wieder einen Beitrag dazu leisten, die Dinge auf die Spitze zu treiben?