Berlin, Deutschland (Weltexpress). In einer überraschenden Entscheidung hat das mexikanische Landwirtschaftsministerium eine 2012 erteilte Genehmigung für die Aussaat von Gensoja zurück gezogen. Diese galt für sieben der 32 mexikanischen Bundesstaaten. Aufgrund einer richterlichen Entscheidung wurde sie allerdings in den Bundesstaaten Quintana Roo, Campeche und Yucatán bereits ausgesetzt. Dort hatten Maya-Gemeinden gegen die Genehmigung geklagt, weil sie vorher nicht konsultiert wurden.
Gensoja illegal angebaut
Der Beschluss des Ministeriums basiert auf einer Reihe von Verstößen des Antragstellers Monasanto. Bei der Prüfung der richterlichen Aussetzung der Aussaat von Gensoja wurde festgestellt, dass diese trotzdem erfolgte. Und das sogar auf Flächen, für die nie eine Genehmigung vorgelegen hat. Davon abgesehen entdeckten die Prüfer*innen auf einer Reihe von Feldern genetisch veränderte Sojasorten, für deren Aussaat nie ein Antrag gestellt worden war.
Diese Verstöße brachten das Ministerium zu der Überzeugung, dass Monsanto als Hersteller des genetisch veränderten Saatgutes gegen seine Verpflichtung zur Risikovorsorge im Rahmen der Biodiversitätssicherung verstoßen hat. Es geht weiterhin davon aus, dass die Zuwiderhandlungen mit Wissen des Konzern geschehen sind.
Die Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums kommt einen kleinen Wunder gleich. Seit Jahren weisen Initiativen auf der Halbinsel Yucatán auf den illegalen Anbau von Gensoja hin. Bei den mexikanischen Behörden stießen sie allerdings bisher nur auf taube Ohren. Nun bestätigt das Ministerium die von den Initiativen vorgebrachten Argumente und Befürchtungen.
Anmerkung:
Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte am 06. Dezember 2017 beim Nachrichtenpool Lateinamerika.