Novemberblues? – Micki DuPont knallt den Puck mit 115 km/h zum knappen 2:1-Sieg der Eisbären in den Kasten der Panther

Eisbären Berlin versus ERC Ingolstadt
© 2017, Foto: Stephan Wenske

Berlin, Deutschland (Weltexpress). War das noch Novemberblues? Kein Puck des Spitzenreiters landete im Tor der Panther. Nach dem ersten Drittel zwischen den Eisbären Berlin und dem ERC Ingolstadt stand es 0:0. Am Sonntagnachmittag war die DEL-Begegnung vor vom Hallensprecher verkündeten 12.439 Zuschauern vor allem von Verteidigung geprägt. Die Null stand auch nach dem zweiten Drittel.

Flottes erstes Drittel

Bullyparade.
Die etwas andere Bullyparade oder Kleine und großer Eisbäre mit Zebra. © 2017, Foto: Stephan Wenske

Während das erste Drittel durchaus von beiden Mannschaften flott und konzentriert vorgetragen wurde, sowohl die von Cheftrainer Larry Mitchell betreuten Gäste als auch die von Cheftrainer Uwe Krupp betreuten Eisbären liefen viel, trafen aber nicht. So stand nach 20 Minuten auf dem Videowürfel das Verhältnis bei Torschüssen zwischen Heim und Gast bei 11:12. Die vom ERC kassierten zwei Strafminuten konnten die Berliner nicht nutzen. Die Donaustädter kämpften auch beim Bully und gewannen doppelt so viele Bullys wie die Bären.

Fliegende Fäuste und Strafzeiten im zweiten Drittel

Eisbären Berlin versus ERC Ingolstadt
© 2017, Foto: Stephan Wenske

Gegenüber der desaströsen 1:6-Niederlage vom 17. November 2017 zeigte sich die Panther aus Ingolstadt stark verbessert. Nicht nur bei den Zweikämpfen hielten sie mit, auch bei Faustkämpfen konnten sie überzeugen. Weil die nicht immer umsichtigen Schiedsrichter Sirko Hunnius und Daniel Piechaczek jedes Foul pfiffen, erhitzten sich bei den Spielern die Gemüter, vor allem auf Seiten der Eisbären. Nach einer Kleingruppenschlägerei vergaben die Unparteiischen an Patrick McNeill und Brett Olsen aus Ingoldstadt sowie Danny Richmond und Mark Olver aus Berlin jeweils zwei plus zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte (26.). Zuvor musste bereits James Sheppard wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank (25.).

„Endlich wieder Eishockey“, sangen einige Eisbären-Fans in der Stehplatzkurve. Vom Eishockeyspielen mussten für weitere Strafzeiten Florian Busch (29.) und Jens Baxmann (36.) wegen Hakens Abstand nehmen.

Die wenigen guten Chancen, die sich zum Ende des Mitteldrittels ergaben, wurden hüben bei Nick Petersen (39.) und drüber bei Darin Olver (38.) vergeben.

Zwei Tore per Nachschuss im dritten Drittel

Eisbären Berlin versus ERC Ingolstadt
© 2017, Foto: Stephan Wenske

Krupp stellte im Schlussdrittel auf drei Sturmreihen um. Doch für die Führung sorgte Verteidiger Dustin Friesen mit einem Nachschuss nach Vorarbeit von Laurin Braun und zwar für die Panther (45.). Marvin Cüpper im Berliner Tor war machtlos.

Die Antwort der Eisbären kam promt. Louis-Marc Aubry traf Sekunden später zum vielumjubelten Ausgleich (45.). Auch er nutzte einen Abpraller und erzielte ein Tor im zweiten Versuch.

„Auf Dynamo, schiess ein Tor“, sangen Hunderte, Tausende klatschen. Die letzten zwei Minuten standen die meisten Zuschauer in der großen Berliner Mehrzweckhalle an der kleinen Spree. Die Stimmung war fabelhaft.

Verlängerung

Weil keine weiteren Treffer erzielt wurden, gab es für beide Mannschaften erst je einen Punkt und dann Verlängerung (Overtime). Der zweite Punkt wurde in der Overtime ausgespielt. Kael Mouillierat kassierte zu Beginn der Verlängerung wegen Beinstellens eine Strafe. Mit einem Mann mehr auf dem Eis griffen die Eisbären an und ließen den Puck von einem Angreifer zum anderen wandern. Verteidiger Micki DuPont knallte dann den Puck mit 115 km/h in die Maschen hinter Jochen Reimer zum 2:1-Sieg. Die Freude über auf Seiten der Berliner war groß. Tabellenführung verteidigt und wieder mit Constantin „Tine“ Braun gespielt. Eisbären-Herz, wat willste mehr?

Bei diesem knappen Heimspielsieg der Eisbären war zwischen dem Tabellenführer der DEL mit 60 Punkten und dem Elften aus Ingolstadt mit 37 Punkten kein großer Unterschied zu sehen. Die Panther verkauften sich auf dem Berliner Eis prächtig. Vom Novemberblues keine Spur!

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