Berlin, Deutschland (Weltexpress). Felix Sturm, der 1979 in Leverkusen das Licht der Welt erblicke und dem der Name Adnan Ćatić gegeben wurde, gelang es nach seinen Lehrjahren, in die Welt zu wandern. Dabei wurde er laut Wikipedia „bei verschiedenen Box-Verbänden fünf Mal Weltmeister“. Nun könnte mancher Leser einwenden, dass die Liste der Weltverbände lang und größer als eine volle Faust sei. Das stimmt. Lang und länger wird vor allem der Lebenslauf von Sturm, der jetzt als Ex-Box-Weltmeister des Dopings überführt wurde.
Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte heute gegenüber dem „Sport-Informations-Dienst“ (SID), dass auch der Befund der B-Probe des 37-jährigen Sturm aus dem Februar 2016 „positiv“ sei und „die Ermittlungen“ jetzt „fortgesetzt“ würden. Auch die „Sportbild“ berichtete über den Fall und zitierte Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert von der Kölner Staatsanwaltschaft mit den Worten: „Ich kann bestätigen, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Vorwurf ist ein Verstoß gegen das Gesetz gegen Doping im Sport“ („Sportbild“, 07.09.2016).
Die Staatsanwaltschaft musste ermitteln, weil seit Dezember 2015 Doping in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich strafbar ist. Und das ist gut so.
Bereits am 16.04.2016 berichtete die „Sportbild“, dass Sturm „nach seinem Sieg in der WM-Revanche gegen den Russen Fjodor Tschudinow in der A-Probe positiv auf die anabole Substanz Hydro-XY-Stanozolol getestet worden“ sei. Sturm habe eine entsprechende Meldung des „Kölner Express“ laut SID bestätigte.
Der Kampf gegen Tschudinow fand am 20. Februar 2016 in Oberhausen statt. Den nach dem Kampf zurückgewonnenen WBA-Titel im Supermittelgewicht legt Sturm zwischenzeitlich nieder – angeblich „wegen einer Ellenbogenverletzung“, wie „Spiegel-Online“ (11.11.2016) mitteilt. Was Sturm weggegeben hat, das kann ihm bekanntlich keiner mehr wegnehmen.
Was aber wird Sturm genommen? Laut „Sportbild“ (16.04.2016) würde, „sollte die B-Probe ebenfalls positiv ausfallen, … für Sturm eine Regelsperre von zwei Jahren folgen. Dies wäre angesichts seines Alters beinahe gleichbedeutend mit dem Karriereende.“
Manche Menschen hat Boxen vor dem Knast bewahrt, wie Weltmeister Anthony Joshua, der über sich und sein Leben resümierte: „Ohne Boxen wäre ich im Knast“. Andere sind als Boxer in den Knast gewandert, wie Box-Weltmeister Floyd Mayweather.
Sturm könnte folgen. Ihm droht laut „Spiegel-Online“ (11.11.2016) „im schlimmsten Fall eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren“.
Die Zeit als Boxer mit Ruhm und Ehre scheint für Felix Sturm abgelaufen zu sein, denn „Felix Sturm ist des Dopings überführt“, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ (11.11.2016).