BR Volleys Coach Roberto Serniotti startete am Samstag mit Robert Kromm und Paul Lotman im Außenangriff, den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Tomas Kmet, Paul Carroll auf der Diagonalposition, Zuspieler Tsimafei Zhukouski und Abwehrchef Erik Shoji in die Partie gegen Rottenburg.
Zwar gingen die Gäste am Samstag als klare Außenseiter in das Spiel gegen den Tabellenführer, einschüchtern ließen sie sich von dieser Situation aber nicht. Der Bundesliga-Neunte präsentierte sich dem Berliner Publikum von Beginn an selbstbewusst und spielte im ersten Satz befreit auf. Immer wieder setzte das Team von Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger, der durch sein positives Auftreten an der Seitenlinie immer wieder für Stimmung sorgte, die Berliner mit starken Angriffen unter Druck und hielt so über lange Zeit mit dem Hauptstadtclub Schritt, in dessen Spiel sich hin und wieder leichte Fehler einschlichen (8:8, 12:12). Eine zwischenzeitliche Vier-Punkte-Führung der Hausherren (17:13) machte Rottenburg dank einer kämpferischen Leistung wieder wett und schaffte mit dem 20:20 sogar den erneuten Ausgleich. Bis zum 24:23 aus Berliner Sicht blieb es spannend, dann aber brachte Lotman den erlösenden 25:23-Satzgewinn.
Nach dem engen Verlauf im ersten Durchgang fanden die Hauptstädter im Folgesatz schließlich zu ihrer Souveränität aus dem Pokal-Duell gegen den TSV Herrsching zurück und erhöhten den Druck auf die Schwaben jetzt deutlich. Mehr Stabilität in der Abwehr ermöglichte dem stark agierenden Carroll und seinen Mitspielern ein erfolgreiches Angriffsspiel, dem die zunehmend verunsicherten Rottenburger nur wenig entgegenzusetzen hatten (8:2, 12:7). Le Goff brachte seinem Team per Aufschlagass eine komfortable Neun-Punkte-Führung zur zweiten technischen Auszeit ein(16:7), die mit schnellem Tempo weiter ausgebaut wurde (22:12). Kapitän Kromm ließ es sich nicht nehmen und punktete zum ungefährdeten 25:14.
Die deutliche Satzniederlage rüttelte die Rottenburger wach. Mit zurückgewonnenem Mut fand die Mannschaft des ehemaligen SCC Juniors Philipp Jankowski wieder in ihren Rhythmus und stellte sich dem Spiel der Berliner wie in Durchgang eins selbstbewusst entgegen. Mit Erfolg: Diesmal ließen sie die Hauptstädter nicht davonziehen, erspielten sich stattdessen immer wieder selbst eine Führung und lagen zu beiden technischen Auszeiten im Vorteil (6:8, 14:16). Nun war es Zhukouski, der sein Team mit einer Aufschlagserie zurück in die Erfolgsspur brachte (19:17). Sein Teamkollege Lotman tat es ihm gleich und hatte mit Druck im Service wesentlichen Anteil daran, dass sich die Berliner mit fünf Zählern in Folge den Matchball (24:18) erspielten, den Le Goff im zweiten Versuch zum 25:19 verwandelte.
Das Resüme von TVR-Coach Hans Peter Müller-Angstenberger fiel trotz der Niederlage nicht unzufrieden aus: „Die derzeitige Phase ist für mein Team eine echte Charakterprüfung. Wir haben viele verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen. Generell ist es aktuell eine schwierige Situation für den TV Rottenburg. Wir haben trotzdem gut gespielt, doch die Ressourcen des Gegners waren einfach größer.“
„Wir haben uns vor allem im ersten Satz schwer getan“, sagte Berlins Mittelblocker Tomas Kmet nach dem Spiel. „Doch unsere Aufschläge waren in meinen Augen am Ende ausschlaggebend“, resümierte der 33-Jährige.
Das sieht auch der Berliner Cheftrainer so. „Unsere Aufschläge waren auch heute wieder sehr gut. Wir verbessern uns im Service von Spiel zu Spiel, das freut mich ungemein“, sprach Roberto Serniotti seiner Mannschaft im Anschluss an die Partie ein Lob aus. Aber auch dem Gegner zollte der Italiener am Samstagabend seinen Respekt: „Die Zuschauer haben heute ein gutes Match mit wenigen kleinen Fehlern gesehen. Die Rottenburger haben stark dagegengehalten und über das gesamte Spiel kontinuierlich ihr Level abgerufen.“