Ein für manchen armen Provinzler bestimmt ganz schön schräges Panorama: Dressierte Äffchen, billige Blicke, klischeehafte Werbevisagen im Dreck des Einerleis und der ewigen Widerkehr des Nichts. Öde Großstadtpflanzen denen nichts bleibt als Pose, entlarvend billig, bar jeder Poesie. Erstarrt in hilflose Pose, schutzlose Gestalten Marke dicker Max. Ist das noch Kunst oder schon Werbestrategie? Keine Ahnung. Aber es beeindruckt, da uns der Fotograf eine Einordnung des Spektakels schuldig bleibt. Ob wir von SM auf eine Reise durchs Nichts mitgenommen werden, oder ob dieser Ort genau jeder ist, wo die Glückseligkeit lauert – das zu entscheiden liegt in den Händen des Betrachters. Mir waren die Bilder auf Dauer zu platt, aber möglicherweise ist das genau das große Ding des Fotografen.
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Sven Marquardt, Wild verschlossen, Bildband, 144 Seiten, geb. im Schuber, 270 x 270 mm, s/w-Abbildungen, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2015, ISBN: 978-3-95462-457-7, Preis: 29,95 €