Der klassische Geländewagen für härteste Arbeitseinsätze bleibt zwar auch heute unersetzlich, doch immer weniger Kunden greifen für den Privatgebrauch auf die eher ruppigen und spartanischen Klassiker zurück. Man möchte sich zwar mit dem Offroad-Look umgeben und zur Not auch auf unbefestigten Wegen vorankommen, aber nicht kompromisslos durchgerüttelt werden. „Edlere“ Geländewagen, die im Innenraum hohen Komfort bieten, über gute Fahreigenschaften auf befestigten Straßen und dazu ordentliche Geländetechnik verfügen, verkaufen sich immer besser.
Schon vor 13 Jahren ist auch Kia mit dem Sorento in dieses Segment eingestiegen und kann sich dort jetzt auch mit den Besten messen, zu denen die Mercedes-Benz M-Klasse, der BMW X5 oder der Lexus RX 300 gehören. Weltweit hat Kia bislang über zwei Millionen seines Flaggschiffs verkauft – in Deutschland immerhin 60 000. Nun haben die Koreaner ihren Imageträger völlig neu entwickelt, um ihm einen weiteren Schub zu verpassen.
Das Fahrzeug, das seit wenigen Tagen zu Preisen ab 34 990 Euro verkauft wird, ist gegenüber dem Vorgänger um zehn Zentimeter auf 4,78 Meter gewachsen. Damit bietet der Sorento nun wirklich opulente Platzverhältnisse in den Reihen eins und zwei sowie fürs Gepäck. So hält der Laderaum ein Volumen von 660 bis zu 1732 Litern und bei umgeklappter Sitzbank eine komplett ebene Ladefläche von über zwei Quadratmetern bereit. Wer die optionale dritte Sitzbank integriert hat, kann in jedem Falle Kinder, aber durchaus auch nicht zu große Erwachsene unterbringen. Auf Wunsch ist ab der Ausstattung Spirit auch eine elektrische Heckklappe lieferbar.
Chefdesigner Peter Schreyer – vormals in dieser Funktion bei Audi beschäftigt – hat dem Sorento noch eleganter und unverwechselbarer gestaltet. Die Front dominieren der große fast senkrechte Kühlergrill mit dreidimensionalem Muster und die weit nach hinten geführten, schmalen Scheinwerfer mit LED-Leiste. Die lange Motorhaube, die flachere Dachlinie und eine scharf konturierte Heckklappe sorgen für einen fast athletischen Auftritt.
Der Innenraum mit sauber verarbeiteten hochwertigen Materialien bietet noch mehr Komfort – es ist nicht mehr weit bis zur Anmutung eines Premium-Fahrzeugs. Schon die Ausstattung in der Basisversion ist üppig. So sind unter anderem Klimaanlage, Audiosystem, elektrische Fensterheber, beheizbare elektrische Außenspiegel, Zentralverriegelung sowie das komplette Sicherheitspaket mit Airbags ringsum und dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP in jedem Sorento serienmäßig an Bord. Auf Wunsch werden unter anderem das Navi, eine Einparkautomatik, ein Tempomat mit Frontkollisionswarner, ein Querverkehrs-Assistent zum gefahrlosen Ausparken, klimatisierte Vordersitze, eine separate Klimatisierung für die dritte Sitzreihe, ein Panoramadach und ein beheizbares Lenkrad angeboten.
Als Antrieb kommt kein Benziner mehr, sondern nur noch der bekannte 2,2-Liter-Dieselmotor zum Einsatz, der hinsichtlich seiner Effizienz optimiert wurde. Er gefällt durch leisen und kultivierten Lauf. Der Vierzylinder leistet nun 147 kW/200 PS – das sind drei Pferdchen mehr als bisher. Vor allem aber hat sich das Drehmoment um 20 Nm auf 441 Nm zwischen 1750 bis 2750 Umdrehungen pro Minute erhöht. Damit ist der Sorento souverän unterwegs. Dieser Antrieb ermöglicht eine Zuladung von 593 Kilogramm, und der Sorento kann bis zu 2500 Kilogramm an den Haken nehmen. Dabei bleibt das Fahrzeug wirklich sparsam: In Kombination mit Frontantrieb liegt der Normverbrauch für einen Fünfsitzer mit Sechsgang-Handschalter bei 5,7 Litern pro 100 Kilometer. Mit Allradantrieb und Automatik sind es 6,7 Liter.
Das Fahrwerk des Sorento ist aufwändig konstruiert. Die Einzelradaufhängung ringsum ermöglicht, dass das Fahrzeug auf befestigten Straßen angenehmen Fahrkomfort und leichtes Handling bietet. Kräftige Bremsen mit ringsum innen belüfteten Scheiben und ein ABS der neuesten Generation sorgen für eine zuverlässige und spontane Verzögerung des knapp zwei Tonnen schweren Fahrzeugs, für das wie für jeden Kia sieben Jahre Garantie gewährt werden.