Die sportlichsten Speerspitzen der 308er-Reihe, um zehn Millimeter tiefer gelegt, halten sich im Design eher dezent und sind lediglich an den 225er-Schluppen über den 18-Zöllern, den stärker getönten Scheiben im hinteren Fahrzeugteil, den beiden trapezförmigen verchromten Endrohren sowie dem verchromten Frontgrill mit dem großen Löwen-Logo in der Mitte zu erkennen. Einen Heckdiffusor und Spoiler, Schweller und Schürzen sucht man vergebens. Ein sehr braves Bild eines Sportlers.
Die starken Herzen der Beiden sind nach dem Prinzip des Downsizing entwickelt worden. So schöpft der Ottomotor seine 151 kW/205 PS dank Abgasturbolader und Direkteinspritzung aus einem 1,6-Liter-Hubraum und kann ein maximales Drehmoment von 285 Nm an die Vorderräder leiten – und das im breiten Drehzahlbereich von 1750 bis 4500 U/min. Damit beschleunigt das Fahrzeug aus dem Stand in 7,5 Sekunden auf Tempo 100, erreicht eine Spitze von 235 km/h und soll dank Start-Stopp-Automatik auf 100 Kilometern nur 5,8 Liter Kraftstoff durchlaufen lassen.
Der Selbstzünder mit zwei Litern Hubraum leistet 133 kW/180 PS und liefert ab 2000 U/min maximal 400 Nm. Sein Normverbrauch wird mit 4,2 Litern pro 100 Kilometer angegeben – das entspricht einem Kohlendioxid-Ausstoß von 111 Gramm je Kilometer. In 8,4 Sekunden wird das Fahrzeug von Null auf 100 km/h beschleunigt und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h.
Beide Versionen sind für sportlich Ambitionierte gedacht und nicht, um auf Rennstrecken zum Sieg aufzulaufen. Und genau diesem Anspruch werden beide gerecht, wobei im Kurztest der Diesel der gefühlte Gewinner war. Der 308 GT BlueHDi kann sich sowohl im Hinblick auf die technischen Daten, als auch auf die Fahrleistungen und das Fahrgefühl mit seinem wohl heftigsten Wettbewerber, dem VW Golf GTD, messen.
Seine serienmäßige Sechsgang-Automatik ist neu entwickelt worden und wechselt die Fahrstufen, ohne zu zucken. Derjenige, der über die Gänge gern selbst entscheidet, kann das flink über die Schaltpaddels am Lenkrad erledigen. Und dieser Diesel bringt sich auch standesgemäß zu Gehör – wenn auch das Knurren und Röhren weitgehend nur die Insassen faszinieren soll. Ein Soundgenerator hat die Töne einem starken ungedämmten Selbstzünder nachempfunden. Die anderen Verkehrsteilnehmer bekommen davon nicht viel mit.
Und der Motor röhrt nicht nur, mit ihm geht es auch rasant zur Sache – vom Fleck weg lässt sich der Diesel-GT ordentlich die Sporen geben. Es macht Spaß, ihn auch durch enge Kurven zu jagen, und nie geht das Gefühl der Sicherheit abhanden. Das ist vor allem der präzisen Lenkung, dem angenehm kleinen Lenkrad und dem straff abgestimmten Fahrwerk zu verdanken. Und natürlich dem elektronischen Schleuderschutz, der im Notfall eingreifen kann.
Der lässt sich auch abschalten, doch was soll das? Auf öffentlichen Straßen sollte das tunlichst unterlassen werden – da gibt es nichts zu driften. Und für Rennen ist das Fahrzeug nicht entwickelt worden. Bleibt noch der Blick auf den tatsächlichen Verbrauch: Der liegt auf im Kurztest bei einigermaßen moderater Fahrweise bei reichlich sechs Litern – das sind zwei Liter über dem theoretischen Normwert, dessen Sinn immer wieder nachgefragt werden muss.
Ein Soundgenerator hat auch die Ottomelodie komponiert, doch die bleibt eher verhalten. Deutlich weniger verhalten ist jedoch das Temperament dieser GT-Version, auch wenn sie nicht ganz das Potenzial eines VW GTI hat. Über angenehm kurze Schaltwege lassen sich die sechs Gänge einwerfen, so dass das Fahrzeug schnell auf Touren kommt und auf einer freien Autobahn sicher auch die 235er-Marke schaffen kann. Ebenso sicher wie mit dem Diesel ist man auch mit dem Benziner unterwegs, der allerdings mit Test auf 100 Kilometern knapp acht Liter Sprit konsumiert – ebenfalls zwei Liter über der Norm. Dafür ist er in der Anschaffung günstiger.
Und so kommen wir zum Preis der Sportlichkeit: Der 308 GT ist als Benziner Limousine zum Preis von 29 950 Euro und als Diesel-Limousine für 32 000 Euro zu haben. Die entsprechenden Kombi-Versionen 308 SW GT kosten jeweils 1150 Euro mehr.