Michail Bulgakow galt Zeit seines Lebens weniger als ein russischer sondern vielmehr als ein sowjetischer Schriftsteller, auch wenn die einen ihn zum Ukrainer und die anderen ihn zum Russen machen möchten. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Kiew. Nach den Revolten und Revolutionen vor und nach der Jahrhundertwende gelang nach einem Schuß von der Aurora, die in Kronstadt lag, die ruhmreiche Oktoberrevolution in Sankt Petersburg. Bulgakow musste als Arzt in die Ukrainische Republikanische Armee, dessertierte jedoch und wurde Arzt der Roten Armee, um anschließend bei den Weißen Garden zu landen, die im Russischen Bürgerkrieg gegen die Bolschewiki kämpften. Seine Lehr- und Wanderjahre führten den jungen Mann in den wilden Kaukasus und ins Moskau Lenins.
Dort begann er 1921 seine Laufbahn als Journalist. Er schrieb Artikel, Reportagen, Essays und Kolumnen für Zeitungen und Zeitschriften, auch für ein Blatt in Berlin. Bulgakow entwickelte sich zum Schriftsteller und reiste weiter durch das weite Land.
Sein größtes Werk ist der Roman „Der Meister und Margarita“ („МаÑтер и Маргарита“), der zwischen 1929 und 1939 entstand – als Stalin herrscht – und kurz vor dem Tod von Bulgakow im März 1940 fertiggestellt wurde. Der russische Faust, wenn man so will, wurde erstmals 1966 veröffentlicht, allerdings – obwohl Stalin schon über ein Dutzend Jahre tot war, doch Chruschtschow war zwei Jahre zuvor von Breschnew gestürzt worden – stark gekürzt, schließlich war das Werk auch eine Satire, verpackt in eine Liebesgeschichte, die in der Zeit ihrer Entstehung in Moskau spielt. „Moskau steht Kopf, in dieser Groteske um den Teufel und sein Gefolge, um Jesus und Pontius Pilatus, um einen gemütskranken Schriftsteller, der sich Meister nennt, und Margarita, die Frau, die ihn liebt“, teilt der Hörverlag über seinen lieferbaren Titel „Meister und Maragarita“ mit.
Dieses tollkühne „sowjetische“ Stück auch über Feigheit, weil niemand gegen den den teils teuflischen Staat und den Satan in Gestalt des Professors für Schwarze Magie, des Zauberers Voland ernsthaft und öffentlich einen Gegenstandpunkt einzunehmen, wird in vielen Ländern dieser Erde gelesen. Und gesehen, denn das Stück, das auch über Kunst und Kultur handelt, wurde mehrfach verfilmt, zudem auf die Bühne gebracht. Namhafte Theater spielten „Meister und Margarita“, das ich erstmals auf der Volksbühne in Berlin unter der Regie von Frank Castorf sah. Anschließend besorgte ich mir das Buch.
Bulgakows Lebenswerk „Der Meister und Margarita“ wurde auch als Funkerzählung produziert. Wikipedia teilt mit: „Komposition: Uwe Hilprecht, Bearbeitung und Regie: Petra Meyenburg mit Jürgen Hentsch, Thomas Thieme, Bärbel Röhl, Jürgen Holtz, Peter Fricke, Hermann Beyer, Hilmar Eichhorn, Jürgen Thormann, Winfried Glatzeder, Gert Haucke, Dieter Mann, Martin Reinke, Stefan Lisewski, Daniel Minette, Erik S. Klein, Hansjürger Hürrig, Horst Lebinsky u.v.a. MDR 1998 / der Hörverlag 1999, Neuauflage 2003 auf 10 CDs, ausgezeichnet als Hörbuch des Jahres 1999.
Der Hörverlag bietet seit Mitte Oktober 2014 „Meister und Margarita“ als Hörspiel über 10 Stunden. Auf den 12 CD`s sind die Sprecher Michael Rotschopf, Manfred Zapatka, Jens Harzer, Valery Tscheplanowa, Karl Markovics, Felix von Manteuffel, Samuel Finzi, Dietmar Bär u.v.a. zu hören. Bearbeitung, Regie und Musik: Klaus Buhlert. Übersetzung nach einer Buchvorlage aus dem Galiani Verlag: Alexander Nitzberg. Produktion: BR, Hörspiele und Medienkunst 2014. ISBN: 978-3-8445-1428-5, Preis: 49,99 EUR, 69,90 sFr (UVP).