chon lange scheint die Webinale Pflichtprogramm für jeden Webworker, der den Blick über den Tellerand wagen möchte, denn während tollen Tage in Berlin treffen sich Designer, Techniker, Gründer, Marketingleute und viele andere mehr um den Speakern genannten Vortragenden wie in einer universitären Vorlesung zu lauschen und lemail.
Erstmals startet die Webinale bereits am Sonntag mit zwei Workshops. Eine sehrschöne Idee die verhindert sich, einfach von komprimierten Infomationen
berieseln zu lassen. Im Gegenteil: Das soeben gehörte wird sogleich diskutiert und ausprobiert. Auch vorgegebene Aufgaben können in Gruppenarbeit gelöst werden.
Björn Schotte, einer von vier Gründern, Geschäftsführer und Senior Consultant der Mayflower GmbH, bot den Workshop „Agile Produktentwicklung“. Dazu hieß es im vorfeld auf der Website der Webinale: „Während die Umsetzung von Softwareprojekten häufig agil geschieht, hinkt die Entwicklung des eigentlichen Projekts von der Idee/Vision bis zum ersten gut gefüllten Backlog meist hinterher. In diesem interaktiven Workshop lernen die Teilnehmer die Entwicklung eines Produkts von der Idee über die Vision bis hin zur Definition und Gruppierung einzelner Features und haben am Ende ein komplettes Set an Tools, um ein neues Projekt zu starten und in die Hände der Entwickler zu übergeben. Methoden, die genutzt werden, sind Agile Visioning, Product Canvas, Erarbeitung von Personas, Story Mapping und weitere Methoden. Die Teilnehmer starten auf Basis einer sehr groben Produktidee, die ausspezifiziert werden soll. Der interaktive Workshop nutzt viele Flipcharts und Post-its, um die Ergebnisse, die in Gruppenarbeit erarbeitet werden, festzuhalten. Diese können in einer konkreten Projektsituation dann direkt in Epics und User Stories weiterverarbeitet werden. Der Workshop richtet sich an Projektleiter, Produktverantwortliche und Entscheider, die ihre bisherige Art und Weise, Produkte zu entwickeln, verbessern wollen. Begleitend werden weitere Informationsmaterialien ausgehändigt, die die behandelten Themen aus dem Workshop vertiefen.“
WELTEXPRESS besuchte den von Jonas Hellwig angebotenen Workshop „Modernes Webdesign – Photoshop und ‚Design in the Browser’“. Hellwig ist Gründer der Agentur Kulturbanause und arbeitet als professioneller Designer, Frontend-Entwickler, Fachbuchautor und Trainer in Berlin. Neben Photoshop hat er sich auf WordPress und Social-Media-Integration spezialisiert.
Anschaulich stellt er den Wandel des Workflows von ehemals „Fixed Layout“ zu modernen „Responsive Design“ und den damit verbundenen Problemen bei Kundenpräsentationen und Entwicklungprozessen dar. Hellwig: „Früher wurde eine Website zunächst in Photoshop gelayoutet und anschließend mit HTML und CSS umgesetzt. Heute verwenden Webdesigner parallel diverse Programme und Techniken und gestalten die Website größtenteils direkt im Browser. Verschiedene Technologien wie Webfonts, CSS3, Vektor- und Pixelgrafiken werden so kombiniert, dass robuste Designelemente entstehen. Die Herausforderungen an Webdesigner sind dabei stark gestiegen, doch die neuen Tools von Adobe und Co. können den modernen Workflow gut abbilden und bieten viele hilfreiche Funktionen.“
In den Pausen entwickeln sich schnell Fachgespräche zwischen dem Lehrenden und den Lernenden, zwischen „Speakern“ und den Teinehmern, und die scheinbaren Grenzen verschwimmen. Alle bringen Erfahrungen und Erkenntnisse ein.
Flexible und auflösungsunabhängige Gestaltung für alle Gerätetypen werden besprochen und durchgespielt, der veränderte Workflow sowie neue Tools und Techniken diskutiert. Durchgespielt? Mit Laptops und Notebooks werden die Beispiele direkt nachvollzogen. Hellwig nutzt dabei die Creative Cloud (CC) von Adobe.”¨
Anhand verschiedener Beispiele lernen wir, die wir alle Vor- und Grundkenntnisse haben, wie neuen Webfunktionen von beispielsweise Photoshop, Illustrator und Reflow kennen. Einige CSS- und Coding-Techniken werden vorgestellt und ein Blick wird auf die konzeptionellen Hintergründe modernen Webdesigns geworfen. Dieser Workshop bietet neben Aha- einen großen Lerneffekt vor allem für Webdesigner, Grafiker, Mediengestalter, Frontend-Entwickler und Projektleiter.