Emotionen pur – Aufstieg in 2. Bundesliga – Staffel Nord
Stadion – Kabine der Profis – Abschiede – Fußballgöttinnen – Hymne – Gänsehaut – 90 Minuten – 9 Tore – 1070 Zuschauer – Mehr Fotos als Zuschauer – Die beste Flanke, die in der ganzen Saison im Stadion geschlagen wurde – Jubel – Trikot ausgezogen – Noch mehr Jubel – Wahnsinn – Entspannungsbecken – Party – Feiern – Tanzen – Singen – 2. Liga!
Neun Tore in 90 Minuten im Stadion „An der Alten Försterei“
Von Beginn an dominierten die Union-Frauen den Gegner aus Leipzig. Justina Krüger (25.) und Anne Stein per Doppelschlag (29., 42.) eröffneten den Torreigen. Auch in Hälfte zwei machten die Damen dort weiter, wo sie vor der Pause aufhörten. Andrina Braumann ließ nach Wiederanpfiff das 4:0 folgen (51. FE). Der Anschlusstreffer der Leipzigerinnen (52.) änderte nichts am Torhunger der Unionerinnen. Nathalie Klefisch (53.), Jenny Trommer (56., 68.) und Julie Illmann (90.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Am Ende ließ sich die Mannschaft von den 1.070 begeisterten Zuschauern feiern und krönte die herausragende Saison mit diesem emotionalen und unvergesslichen Erlebnis. Der Aufstieg war ein langer Weg.
Auf der Homepage des 1. FC Union veröffentlichten die Union-Frauen einen Offenen Brief mit Worten des Dankes an das Betreuer- und Trainerteam sowie den Verein:
„Seit dem Abstieg der 1. Frauenmannschaft aus der 2. Bundesliga in der Saison 2008/2009 spielten wir um den Wiederaufstieg in diese Spielklasse. Doch damit waren wir nicht allein. Mit uns kämpften die gesamte Frauenabteilung von den U13 Juniorinnen bis hin zu den U17-Juniorinnen. Unsere „Jüngste“ im Team stand damals noch als U13-Spielerin auf der Tribüne. Am Sonntag vor zwei Wochen konnte sie nun unten auf dem Platz mit uns die Fäuste in die Luft stoßen und im Spiel gegen Erfurt den Aufstieg feiern.
Der Weg bis zu diesem Tag war, wie in diesem vielzitierten Song, „steinig und schwer“ und hielt mit einem Fast-Abstieg aus der Regionalliga, unteren Tabellenplätzen und personellen Umbrüchen für uns alles bereit, was die Fußball-Gefühlspalette hergab. Mit viel neuem Wind aus den Nachwuchsmannschaften festigten wir langsam unsere Position in der Regionalliga, während im Verein kontinuierlich daran gebastelt wurde, unser Umfeld im Trainer- und Betreuer-Stab stetig zu professionalisieren.
In der vergangenen Saison 2012/2013 war es dann fast soweit. Im vorletzten Spiel mussten wir uns dann allerdings gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten geschlagen geben und den Traum der 2. Bundesliga erneut weiter nur träumen. Aber so nicht in dieser Saison. Wir konnten uns und den Verein und alle anderen, die sich mit uns bemühten und uns unterstützten, endlich für die Arbeit der vergangenen Jahre belohnen.
Dank der Unterstützung des Vereins bringen wir nun die 2. Bundesliga in die Alte Försterei zurück, wo sie in der Saison 2007/2008 letztmals Einzug gehalten hatte. An dieser Stelle möchten wir deshalb hier ein überdimensionales „Dankeschön“ aussprechen, einerseits dafür, dass ihr es uns ermöglicht diesen (Spiel-)Tag im Stadion zu feiern und andererseits für die Unterstützung auf dem Weg bis hierhin.
Das Engagement des Vereins im Frauen- und Mädchenfußball „An der Alten Försterei“ in Berlin
Von der U13 bis zur 1. Mannschaft nimmt die Frauen- und Mädchenabteilung des 1. FC Union Berlin e.V. mit insgesamt fünf Mannschaften am Spielbetrieb teil. Die sportliche Ausbildung der Union-Mädchen und -Frauen folgt überwiegend der Konzeption des Nachwuchsleistungszentrums. Den abweichenden Voraussetzungen der Nachwuchs-Fußballerinnen wird dabei Rechnung getragen, sodass Ergänzungen mit in die Ausbildung einfließen können. Basis des Lernziels ist der alters- und leistungsgerechte Aufbau jeder einzelnen Spielerin mit Bezug auf die aktuelle Entwicklungsphase.
Merian-Oberschule kooperiert mit 1. FC Union Frauen und Mädchen in Köpenick
Um die Entwicklung der jungen Spielerinnen gewährleisten zu können, arbeitet der 1. FC Union Berlin im Frauen- und Mädchenbereich mit qualifizierten Lizenztrainern zusammen. Die Frauen- und Mädchenabteilung ist auf vielfältige Weise mit ihren Partnern vernetzt. Ein Großteil der beim 1. FC Union Berlin aktiven Mädchen besucht die auf Sport ausgerichtete Merian-Oberschule in Berlin-Köpenick . Diese bietet im Rahmen ihres Unterrichts Trainingseinheiten für Mädchen an, die von Jugendtrainern des 1. FC Union Berlin durchgeführt und von Lehrern der Schule pädagogisch begleitet werden. Darüber hinaus ist die Nutzung des Lernzentrums als Hausaufgabenraum sowie für den Nachhilfe- und Förderunterricht möglich. Eine umfassende medizinische Betreuung der Mädchen ist angesichts der engen Zusammenarbeit mit dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) gewährleistet.
Talentförderung und medizinische Betreuung der Fußballerinnen „An der Alten Försterei“
Das Unfall-Krankenhaus-Berlin (UKB) als Partner des NLZ und die physiotherapeutische Abteilung des Vereins stehen den Mädchen im Bedarfsfall zur Verfügung. Um die Talentförderung im weiblichen Nachwuchsbereich auf einem hohen Niveau zu halten, arbeitet der 1.FC Union Berlin mit einer großen Anzahl an Partnervereinen zusammen. Über Schul-AGs und gemeinsame Besuche von Punktspielen der Profis, wird der Nachwuchs an den Fußballsport herangeführt. Das Ziel vom 1. FC Union Berlin ist es, jungen Fußballerinnen den Weg in den oberen Leistungsbereich zu ebnen und ihnen in schulischen als auch sportlichen Belangen begleitend zur Seite zu stehen.
Die Eisernen Ladies ließen es krachen
Der Verein hoffte zum Saisonende auf 400 – 500 Zuschauer, aber es strömten immer mehr Leute ins Stadion. Ein weiterer Block wurde geöffnet und am Ende kamen unglaubliche 1.070 Zuschauer in die Alte Försterei. Unter ihnen befanden sich u.a. auch Union-Präsident Dirk Zingler und sowie neue Trainer der Männer, Norbert Düwel. Nach dem Schlusspfiff stand auf der Anzeigetafel ein 8:1 an. Unglaublich. Das Stadion stand Kopf, die Mädels feierten den Aufstieg mit Sektduschen und gaben fleißig Autogramme. Anschließend ging es in die Eiserne Lounge, wo der Verein für die Mannschaft eine Aufstiegsparty organisiert hatte. Zum Abschluss der Regionalliga-Saison ließen es die Eisernen Ladies noch einmal krachen und bescherten den zahlreichen Zuschauern einen Kantersieg gegen den FFV Leipzig II.
Stimmen der Trainer zum Spiel:
Frank Tresp (FFV Leipzig II): „Mein Glückwunsch an Union zum Aufstieg in die 2. Bundesliga, absolut verdient, da Sie in der Liga am konstantesten gespielt haben. Der Sieg heute von Union geht auch in der Höhe in Ordnung, ich denke, dass unsere Spielerinnen von der großen Kulisse und dem Stadion so beeindruckt waren, dass Sie das Fußballspielen vergessen haben und den Unionerinnen hat dies Flügel verliehen. Ich wünsche Union viel Erfolg in der neuen Liga."
Steffen Beck (1.FC Union Berlin): „Nach anfänglicher Nervosität haben wir ab der 20 Minute das Spiel gut in den Griff bekommen. Waren wir im Laufe der Saison oft sehr nachlässig im Verwerten unseren Torchancen, konnten wir heute fast jede Tormöglichkeit nutzen. Heute hat alles gepasst. Super Wetter, tolle Kulisse und eine klasse Vorstellung meiner Mannschaft. Ich bin sehr stolz auf dieses Team ,das nach der bitteren Niederlage bei Leipzig Süd Charakter gezeigt hat. Ich möchte an dieser Stelle Eintracht Leipzig Süd zur Regionalliga Meisterschaft gratulieren."
Pokalhalbfinale bei den Spandauer Kickers
Die Meisterschaft haben die Eisernen Ladies dennoch knapp verpasst. Eintracht Leipzig Süd ließ nichts mehr anbrennen und gewann gegen Halle mit 3:0. Herzlichen Glückwunsch an das Team von Eintracht Leipzig Süd zur Meisterschaft. Die Saison ist für die Unionerinnen allerdings noch nicht zu Ende. Am Sonntag, den 1. Juni 2014, steht das Pokalhalbfinale bei den Spandauer Kickers auf dem Programm. Die Mannschaft möchte unbedingt in das Pokalfinale einziehen, wo sich unsere kompletten Juniorinnen-Mannschaften schon befinden.
So spielten sie im Köpenicker Stadion „an der Alten Försterei“:
1. FC Union Berlin: Eichhorn – Ahlswede, Görsdorf, Braumann, Scherbaum, Krüger (60. Hupfer), Böhm (33. Mohr), Illmann, Stein, Klefisch, Trommer (74. Niesler) – Trainer Steffen Beck
Tore: 1:0 Krüger (25.), 2:0 Stein (30.), 3:0 Stein (42.), 4:0 Braumann (51. FE), 4:1 Schneider (53.), 5:1 Klefisch (54.), 6:1 Trommer (56.), 7:1 Trommer (67.), 8:1 Illmann (87.)
Gelbe Karten: Stein (42.)
Zuschauer: 1.070
Quellen: 1. FC Union Berlin, FFV Leipzig, Berliner Fußball Verband, DFB, Wikipedia