Es war die erfolgreichste Saison der 123-jährigen Vereinsgeschichte, die mit dem Pokalsieg in Hamburg und dem dritten Platz im EHF-Pokal in Berlin gekrönt wurde. Kein Wunder also, dass die Zuschauer und Spieler, trotz der knappen Niederlage, in Feierlaune waren.
Als Jasper Nielsen nach 45 Sekunden für die Füchse zum 1:0 traf, sollte dies die einzige Führung bleiben. Der Bergische HC, der um den Klassenerhalt kämpfte, spielte von Anfang an sehr druckvoll und stand sicher in der Abwehr. Stochl und Heinevetter wechselten sich im Tor ab, konnten die Niederlage jedoch nicht verhindern. Mit lang vorgetragenen Angriffen nahmen die Gäste geschickt das Tempo aus dem Spiel und hatten in brenzligen Situationen in Björgvin Gustavsson einen starken Rückhalt im Tor.
Trainer Dagur Sigurdson versuchte als taktische Änderung ab dem Spielstand von 20:23 mit einem siebten Feldspieler im Angriff doch noch das Spiel zu drehen. So kamen die Berliner noch bis auf 25:26 heran. Das war dann auch der Endstand.
Nach Spielschluss nahm Bob Hanning das Mikrofon in die Hand und verabschiedete jeden Spieler einzeln. Neben den beiden Eigengewächsen Max Kroll und Oliver Milde wurden auch Markus Richwien (spielte 8 Jahre in Berlin, 250 Spiele, 618 Tore) und überraschend Sven-Sören Christophersen verabschiedet. Kapitän Iker Romero bleibt durch den unerwarteten Abgang von Christophersen den Füchsen Berlin hingegen ebenfalls für alle Zuchauer überraschend für ein weiteres Jahr erhalten. Der Jubel kannte beim Verkündigen der Entscheidung von Iker Romero keine Grenzen.
Kurz vor dem letzten Heimspiel der Saison gab es noch einige kurzfristige Personalentscheidungen, sodass die große Verabschiedungszeremonie vor den Fans in der Max-Schmeling-Halle andere Protagonisten hatte, als noch vor wenigen Tagen geplant. "Der Geschäftsführer der TSV Hannover-Burgdorf hat bei uns offiziell nach dem Spieler Sven-Sören Christophersen angefragt", erklärt Geschäftsführer Bob Hanning. Die Recken offerierten dem Nationalspieler einen drei Jahresvertrag in der Landeshauptstadt Niedersachsens. "Die Gespräche mit Sven haben dazu geführt, ihm die Chance für diesen langfristigen Vertrag nicht verbauen zu wollen", sagt Hanning.
Der bis 2015 laufenden Vertrag wurde im Einvernehmen aufgelöst und die Füchse Berlin verzichteten aufgrund des freundschaftlichen Verhältnisses mit Hannover auf eine Ablösesumme. "Das Angebot aus Hannover war eine sehr interessante Option. Ich freue mich auf die Aufgabe ab Sommer und denke, dass ich Teil eines spannenden Projektes sein werde. Das Projekt in Hannover ist ähnlich reizvoll wie die damalige Aufgabe in Berlin. Parallelen sind eindeutig zu erkennen und ich hoffe, dass ich mit meiner Leistung zum Erfolg des Teams und damit auch zur sportlichen Weiterentwicklung beitragen kann", so Sven-Sören Christophersen zu seinem kurzfristigen Wechsel.
Dadurch ergab sich im Füchse-Kader für die kommende Saison wieder eine Lücke im linken Rückraum. "Wir wollen mit vier Rechtshändern spielen und durch den Weggang von Sven ist wieder eine Position frei geworden. Mir ist es im Gespräch mit Iker Romero gelungen, ihn zu überzeugen noch ein Jahr zu spielen, obwohl die teure Rotweinflasche für den Abschied bereits getrunken war", sagt Bob Hanning. "Damit ist unser gemeinsamer Weg noch nicht zu Ende, er wird für unsere Stadt weiter in unseren Farben spielen und gerade den jungen Spielern weiter als Kapitän erhalten bleiben und gemeinsam die Mannschaft weiterentwickeln und wir hoffen, dass er noch mal in der Lage ist so eine beeindruckende Saison zu spielen", so Hanning.