Für Sammler gibt es da eine blonde Haarlocke des dreijährigen Erzherzogs, des späteren Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, sie ist mit 500 bis 1.000 Euro eingeschätzt. Die fein säuberlich in einem beschrifteten Papierumschlag aufbewahrte kaiserliche Haarpracht stammt aus dem Nachlass des Hofkammermädchens Leopoldine Frappart.
Mit gesiegelter Visitkarte und handschriftlicher Bestätigung von Eugen Ketterl, des Kaisers letztem Kammerdiener, versehen sind ein Trauertaschentuch sowie ein Seidenbatist-Taschentuch mit Monogramm des Kaisers (€ 1.000 – 1.500, € 1.000 – 1.400). Ketterl, Vorstand des persönlichen Haushaltes des Kaisers, war es schon zu Lebzeiten erlaubt, mit „abgelegten kaiserlichen Gegenständen“ Handel zu betreiben – er besserte damit sein Salär auf.
Die kaiserliche Uniformunterhose aus weißem Leinen mit rot gesticktem kaiserlichem Monogramm ist mit 2.000 bis 3.000 Euro bewertet. Versteigert werden auch zwei Zigarren vom Typ Regalia Media der Kaiserlich Königlichen Tabakregie aus dem Besitz des Kaisers, verwahrt in der so genannten „Kaiserschatulle“ (€ 600 – 900).
Außergewöhnliches Kleinod aus dem persönlichen Besitz von Kaiserin Elisabeth ist zweifellos ein Hermelin-Muff, der von den Nachkommen von Erzherzogin Marie Valerie kommt (€ 3.000 – 5.000) sowie ein Reithut, der vielleicht auch von ihrer Tochter Erzherzogin Marie Valerie stammen könnte (€ 2.000 – 4.000). An das tragische Schicksal der Kaiserin erinnern in Gold gefasste Blütenblätter aus dem Sterbelager der Kaiserin mit der Gravur „10. SEPTEMBER 1898“ (€ 800 – 1.600). Sie starb in Genf nach einem Attentat mit einem Stilett.
Von großer historischer Tragweite war das Attentat in Sarajewo auf Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie, Herzogin von Hohenberg. Im diesjährigen Gedenkjahr werden zahlreiche Erinnerungsstücke an den Erzherzog und späteren Thronfolger versteigert: Eine Sammlung mit Fotografien seines Aufenthalts in Indien 1893 (€ 2.000 – 3.000), ein persönliches Feuerzeug (€ 700 – 1.000), eine Tabatiere (€ 1.000 – 2.000), Geschenkfotos sowie zwei Menükarten zum Dinner und Souper am 14. September 1896.
Auf Kaiser Maximilian von Mexiko (1832 – 1867) verweisen zahlreiche Memorabilien: Das Steinkreuz von der 1. Gedächtnisstätte (Hinrichtungsstätte Kaiser Maximilians in Mexiko auf dem Cerro de las Campanas in Queretaro), das im Jahr 1906 mit einem Begleitschreiben des Konsuls Santiago R. Jimeno an Kaiser Franz Joseph geschickt wurde, soll mindestens 8.000 bis 12.000 Euro einbringen. Eine Rarität ist das Portraitphoto von Maximilian mit eigenhändiger Unterschrift aus der Regierungszeit als Kaiser von Mexiko (€ 500 – 800). Seine Haare, in einem Kuvert mit der Beschriftung „Haare von Kaiser Maximilian Geschenk von Hr. Lic Aguliar 14/6.1905“, sind mit 1.000 bis 1.800 Euro bewertet.
Es fehlt auch nicht Persönliches vom Märchenkönig: von König Ludwig II. von Bayern stammt eine persönliche Berlocke, d. h. ein Schmuckanhänger, aus Lapislazuli, Gold, Diamanten und Saphiren. Sie zeigt auf der Vorderseite den Heiligen Georg als Drachentöter. Zu diesem Objekt versteigert werden ein: Paar goldene Manschettenknöpfe und zwei Briefe mit Herkunftsbestätigung sowie zwei Postkarten, um 1870 (€ 10.000 – 15.000). Ebenso versteigert wird ein Marmor-Modell der linken Hand des Königs aus der Zeit um 1880 (€ 500 – 800).
Wie alle Jahre wieder werden sich auch in diesem Jahr sicherlich wieder viele Sammler zu dieser speziellen Auktion einfinden. Manches Sammlerherz wird wegen der zahlreichen angebotenen Stücke höher schlagen, für geschichtsbewusste ist dies eine großartige Gelegenheit der Erinnerung an jene Kaiserzeiten mit berühmten Persönlichkeiten der Geschichte.