In der letzten Hauptrunden-Partie am Mittwoch benötigen die BR Volleys einen 3:0- oder 3:1-Erfolg beim Neuling VC Dresden, um den Rekordmeister VfB Friedrichshafen noch von der Spitze zu verdrängen. Berlin würden für einen so erreichten Sieg drei Punkte für die Tabelle gutgeschrieben. Dies würde Punktgleichheit mit Friedrichshafen ergeben und trotz der schwächeren Satz-Differenz den Platz an der Sonne. Denn die Männer vom Bodensee haben bei 18 Ligabegegnungen dreimal verloren – dabei aber Bonuspunkte durch 2:3-Niederlagen kassiert. Die Hauptstädter gaben nur zwei Spiele ab, verpassten dabei jedoch Bonuszähler.
Die seit dieser Saison im Volleyball-Oberhaus gültige Regelung – ähnlich wie im Eishockey – bietet den Berlinern die Möglichkeit, vom begehrten Rang eins Kurs auf den dritten Titelgewinn hintereinander zu nehmen.
Zwei verlorene Sätze oder gar eine Niederlage in Bühl hätten dieses Vorhaben erheblich erschwert. Nicht nur deshalb gingen die Gäste mit Respekt in die Ballwechsel. Im Vorjahr hatten die Berliner bei den Bühlern das Nachsehen gehabt. Und in diesem Spieljahr ließ Rekordmeister Friedrichshafen bei den heimstarken Bühlern Federn.
BR-Trainer Mark Lebedew war demzufolge nach dem aktuellen Viersatz-Sieg erleichtert. "Es war das erwartet schwierige Spiel", sagte der Australier." Bühl hat die zweiwöchige Vorbereitungsphase super genutzt und im ersten Satz nahezu perfekt gespielt. Wir haben in dieser Phase zwar gut gekämpft, aber zum Ende hin fehlten uns leider einige Punkte." So gab es den Verlust des Auftaktsatzes. Dann aber: "Umso länger das Spiel dauerte, desto besser kamen wir in unseren Rhythmus und waren in den wichtigen Momenten die bessere Mannschaft." Lebedew vertraute wieder seiner Stamm-Formation, die eine Woche zuvor in Halle/Westf. beim umkämpften Pokal-Finale Friedrichshafen 2:3 unterlegen war. Trotz einer 10:6-Führung im fünften Durchgang, der im Tiebreak-Modus normalerweise bei 15 oder zwei Punkten Vorteil beendet wird.
Am letzten Mittwoch, beim 3:0 über CV Mitteldeutschland in der eigenen Max-Schmeling-Halle, hatten drei Wechselspieler bei den BR Volleys für Elan und Schwung gesorgt. Doch Zuspieler Sebastian Kühner, Diagonalangreifer Aleksandar Spirovski und Außenangreifer Roko Sikiric mussten in Bühl wieder dem Trio Kawika Shoji, Paul Carroll und Kapitän Scott Touzinsky Platz machen. Die kleine mentale und physische Pause gegen CV Mitteldeutschland hatte dem Trio gut getan. Und den vorher Erwähnten gegen CVM Erfolgserlebnisse und Selbstvertrauen vermittelt.
Lebedew: "Wir werden nach dem Spiel in Dresden eine kurze Verschnaufpause im Training einlegen und dann mit einem Athletik-Kraft-Programm die Belastung wieder hochfahren. Denn für die Play-offs brauchen wir alle Spieler in Top-Form." Im Play-off-Viertelfinale -und Halbfinale könnte es zur Wiederholung mit den letzten Ansetzungen der Hauptrunde kommen. Also wiederum gegen CVM bzw. Bühl.