Hammergeile Torflut im Kühnmattstadion – Spitzenreiter SC Sand deklassiert SC 07 Bad Neuenahr mit 7:1 (3:0) – Verdienter Herbstmeister der 2. Bundesliga Süd – Ilaria Mauro mit drei Toren Spielerin des Tages

Ilaria Mauro (geb. 22. Mai 1988), italienische Nationalspielerin vom SC Sand. Sie verbrachte den ersten Teil ihrer Karriere mit UPC Tavagnacco in der italienischen Serie A. Nach 12 Spielzeiten mit Tavagnacco entschied sich Mauro für ein Engagement in Deutschland (li.- Patricia Hanebeck, re.- Anne van Bonn). © Foto: Udo Künster

Gestärkt in die Winterpause

SC-Cheftrainer Dieter Wendling gelang es auch im Spiel gegen den Tabellenvorletzten SC 07 Bad Neuenahr seine Mannschaft perfekt einzustellen. Die Sander Frauen überrollten die Gästemannschaft aus der Eifel mit einer grandiosen sieben Toreflut. Mit dem 7:1 (3:0)- Erfolg geht der SC Sand gestärkt in die Winterpause. Da das Spiel von Verfolger 1. FC Köln bei der Reserve des FC Bayern München abgesagt wurde, vergrößerte sich der Abstand auf fünf Punkte. Im letzten Zweitligaspiel des Jahres vollendeten die Südbadenerinnen ihre Serie ohne Niederlage in der aktuellen Saison. Erwartungsgemäß hatte der  SC 07 Bad Neuenahr im Sander Kühnmattstadion keine Chance. Der Sieg hätte noch deutlicher ausfallen können, denn reihenweise ließen die Sander Spielerinnen klarste Torchancen aus.

Kalt erwischt

Ärgern auf höchstem Niveau war angesagt: SC-Cheftrainer Dieter Wendling störte sich mehr über den Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 1:5 in der 80. Minute, den Franziska nach einem zielstrebig gelaufenen Konter erzielte, da nach seiner Vorstellung jedes Gegentor in der Endabrechnung am Ende der Saison im Fernduell mit Köln zählen  wird. Auch die Situation davor hätte zum sechsten Sander Treffer führe müssen. Doch sowohl die Stürmerinnen Ilaria Mauro, Stéphanie Wendlinger und Isabelle Meyer scheiterten an Torfrau Julia Schürmann sowie der Abwehr. Auch  die zuverlässige Anne van Bonn köpfte nach der anschließenden Ecke knapp am Tor vorbei. „Doch es wäre jammern auf höchstem Niveau,“ so Wendling, „wenn man die Höhe des Sieges unterbewerten würde. Zumal die Gäste von der Ahr durchaus mitspielten, aber gleich zu Beginn des Spieles kalt erwischt wurden.“

Frühe Führung

Mit dem zweiten Angriff erzielte die italienische Nationalstürmerin Ilaria Mauro nach Zuspiel der Ex-Potsdamerin Patricia Hanebeck und einer starken Spieleröffnung durch Anne van Bonn das 1:0 (2.). Sand war in der Folge überlegen, begann aber schon früh, freie Chancen nicht zu verwerten. Erst Angela Migliazza erhöhte nach schnellem Passspiel auf 2:0 (16.). Zwei Minuten später hebelten Isabelle Meyer und Patricia Hanebeck mit einem Doppelpass die Neuenahrer Abwehr aus und Meyer erzielte sicher das 3:0. Die frühe und hohe Führung schien aber Gift zu sein. „Danach waren wir nicht mehr konzentriert genug“, erklärte Cheftrainer Dieter Wendling. Was sich nicht nur durch Szenen im Sander Strafraum bemerkbar machte, sondern die Südbaderinnen liessen weiterhin gute Möglichkeiten aus, das Torverhältnis noch mehr auszubauen.

Dritter Treffer von Mauro

Torfrau Mallori Lofton-Malachi, die zur Pause der Slowakin Maria Korenciová Platz machte, hatte in 45 Minuten mehr zu tun als in Köln im gesamten Spiel. Dennoch hielt sie ihren Kasten sauber. Wendling wechselte zur Pause auch Regisseurin Patricia Hanebeck wegen muskulärer Probleme aus. Dann verletzte sich die Neuseeländerin Rebekah Stott, die in einer Abwehraktion in der gegnerischen Hälfte den Ball mit voller Wucht gegen das rechte Knie bekam. Obwohl sie trotz großer Schmerzen eigenständig vom Platz humpeln konnte, besteht der Verdacht auf eine Bänderverletzung. Unmittelbar nach ihrer Auswechslung konnte Neuenahr eine Chance von Christine Veth nicht klären und Ilaria Mauro erhöhte freistehend aus 12 Meter auf 4:0 (59.). Und reagierte auch bei ihrem dritten Treffer zum 5:0 (62.), dem Zwölften in dieser Saison, schneller als die Gästeabwehr, nachdem Schürmann noch einen Schuss von Sinah Amann klären konnte. Danach vergab Sand wieder drei hochkarätige Chancen, bevor es zur Szene vor dem 1:5-Anschlusstreffer kam (80.).

Höhenflug

Doch Sand steckte diesen schnell weg. Direkt nach dem Anspiel verwandelte Christine Veth eine Flanke von Isabelle Meyer, die gemeinsam mit Jeanne Hag auf der linken Seite die Abwehr ausspielte, zum 6:1 (81.). Den Schlusspunkt zum 7:1 (90.) setzte Stéphanie Wendlinger auf Zuspiel von Veth. Danach pfiff Schiedsrichterin Angelika Röder trotz einiger Verletzungsunterbrechungen pünktlich ab. Sand kann sich nun auf das Pokalspiel am Sonntag beim Erstligisten USV Jena vorbereiten. Der FF USV Jena verlor sein Liga-Pflichtspiel zur selben Zeit im Duisburger PCC-Stadion gegen die wiedererstarkten Löwinnen mit 3:0 Toren. Der Höhenflug des SC Sand kann am kommenden Wochenende wohl nur mit einer überragenden Leistung der Saalestädterinnen gebremst werden. Das Ziel mit der Mannschaft das DFB-Halbfinale zu erreichen bedeutet für den SC Sand und seine Fans ein besonderes Highlight zur Vorweihnachtszeit vor der Winterpause.

So spielten sie:

SC Sand – SC 07 Bad Neuenahr 7:1 (3:0)

SC Sand: 21- Mallori Lofton-Malachi ( 1- Maria Korenciová, 46.) – Rebekha Stott ( 22- Sinah Amann, 58.), 5- Allison Scurich, 7- Anne van Bonn, 8- Julia Zirnstein, 10- Patricia Hanebeck ( 9- Christine  Veth, 46.), 11- Angela Migliazza, Ilaria Mauro, 16- Stéphanie Wendlinger, 19- Jeanne Haag, 23- Isabelle Meyer – Trainer Dieter Wendling

SC 07 Bad Neuenahr: 16- Julia Schürmann – 4- Melanie Eminger, 2- Eva Langenfeld, 13- Lisa Umbach ( Angelina Weber, 82.), 10- Deborah Vinci, 3- Magdalena Schumacher, 17- Fatbardha Sekiraca, 6- Lena Wiersch, 9- Sarah Krumscheid, 14- Franziska Wendel, 8- Caroline Asteroth – Trainer Burkhardt Lau

Tore: 1:0 Mauro (2.), 2:0 Migliazza (16.), 3:0 Meyer (18.), 4:0, 5:0 Mauro (59., 62.), 5:1 Wendel (80.), 6:1 Veth (81.), 7:1 Wendlinger (90.).

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Schwarzenbruck).

Zuschauer: 214

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