Ballsicher und engagiert
Allerdings benötigten Mannschaft und Trainerteam zunächst erst einmal Geduld, denn die Potsdamerinnen taten sich schwer, ins Spiel zu finden. Vor allem „Abstimmungsprobleme zwischen Abwehr und Mittelfeld“ waren dafür verantwortlich, so Heinrichs. Die Gastgeberinnen von Bayer Leverkusen um Kapitänin und Ex-Turbine Isabel Kerschowski präsentierten sich indes ballsicher und engagiert und erarbeiteten sich zunächst die besseren Spielanteile. Dabei ging das Team von Trainer Thomas Obliers vor allem auch mit dem Schwung des 2:2-Remis beim 1. FFC Frankfurt in der Vorwoche im Rücken in die Partie.
Erfolgreiche Konter
Die Potsdamerinnen verlegten sich zunächst aufs Kontern und erzielten mit dieser Taktik nach einer knappen halben Stunde auch die Führung, als sich Lisa Evans über rechts durchsetzte und von der Strafraumgrenze ins lange linke Eck zum 1:0 vollendete (28.). Zehn Minuten dribbelte sich Julia Simic über links bis in den gegnerischen Strafraum, umkurvte gleich mehrere Gegnerinnen und schloss aus wenigen Metern und kurzem Winkel zum 2:0 ab (38.) – ihr erster Treffer im Turbine-Trikot. Direkt im Anschluss konterten die Gäste erneut erfolgreich, als Natasa Andonova nach einer Kopfballabwehr im eigenen Strafraum den Ball aufnahm, sich über das halbe Spielfeld tankte und den Ball in den Strafraum gab. Kathrin Hendrich wehrte die Hereingabe zwar zunächst ab, legte den Ball dabei jedoch genau vor die Füße von Johanna Elsig, die beherzt nachsetzte und das Leder schließlich zentral aus zwölf Metern per Flachschuss zum 3:0-Pausenstand in den Maschen versenkte (40.).
Gefälliger Spielfluß
Der Vorsprung verschaffte den Potsdamerinnen schließlich mehr Ruhe und Sicherheit, so dass sich nach dem Seitenwechsel ein deutlich gefälligerer Spielfluss auf Seiten der Gäste entwickelte. Genoveva Anonma legte mit dem 4:0 nach, nachdem sich zuvor Lisa Evans mit einem Pass in die Spitze auf den Weg Richtung Leverkusener Gehäuse gemacht hatte und das Leder im Strafraum mit gutem Auge querlegte, so dass ihre Stürmerkollegin nur noch den Fuß hinhalten musste und den Ball aus wenigen Metern über die Linie drückte (64.). Ihren zweiten Treffer des Tages – ausgerechnet gegen ihren Ex-Club erzielte eine Viertelstunde vor Spielende Johanna Elsig. Nach einem Zuspiel von Julia Simic über rechts im Halbfeld hielt die Potsdamerin einfach drauf, der Ball wurde noch abgefälscht und landete aus gut 18 Metern zentral genau unter der Querlatte des Gehäuses von Torfrau Lisa Schmitz (75.).
Endlich belohnt
Zehn Minuten vor Spielende fiel schließlich noch der 1:5-Ehrentreffer für die Gasteberinnen, der am deutlichen Spielausgang indes nichts mehr änderte. Maren Mjelde hatte zuvor Isabell Linden im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichterin Riem Hussein zeigte umgehend auf den Elfmeterpunkt. Ramona Petzelberger verlud Turbine-Keeperin Ann-Katrin Berger und versenkte das Leder ins linke untere Eck (80.). Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Spielende, ein Sieg, der „auch in der Höhe durchaus verdient war“, wie Heinrichs nach dem Abpfiff konstatierte. „Offensiv sah das bereits richtig gut aus, wir haben uns eine Vielzahl an Chancen erspielt, die wir noch konsequenter nutzen müssen. Insgesamt kann man sagen, dass wir uns diesmal endlich für den Aufwand, den wir betreiben, endlich auch einmal belohnt haben.“
So spielten sie:
Bayer 04: 1-Lisa Schmitz – 9-Merle Barth (18-Venus El Kassem, 70.), 4-Kathrin Hendrich, 5-Marisa Ewers, 30-Carolin Simon – 21-Francesca Weber, 15-Rebecca Knaak, 8-Ramona Petzelberger – 7-Isabel Kerschowski, 23-Isabelle Linden, 10-Turid Knaak ( Anna Gasper, 70.)
1. FFC Turbine Potsdam: 32-Ann Kathrin Berger – 4-Johanna Elsig, 21-Tabea Kemme, 5-Maren Mjelde, 22-Stefanie Draws – 3-Lia Wälti, 10-Julia Simic (15-Inka Wesely, 90.), 31-Pauline Bremer – 25-Lisa Evans, 6-Genoveva Anonma (18-Alexandra Singer, 64.), 16-Natasa Andonova (19-Antonia Göransson)
Tore: 0:1 Anonma (27.), 0:2 Simic (38.), 0:3 Elsig (40.), 0:4 Anonma (64.), 0:5 Elsig (75.), 1:5 Petzelberger (75.)
Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)
Zuschauer: 501