Phasenweise überlegen
In der 19. Minute nahm Iva Landeka Fahrt auf. Drei Tage nach ihrem 24. Geburtstag beschenkte sie sich selbst und den FF USV mit dem 1:0-Führunstor. Aus dem Mittelfeld heraus startete Landeka im Alleingang und ließ mit ihrem platzierten Schuss Essens Schlussfrau Lisa Weiß keine Chance. Die sechs lautstark trommelnden SGS-Fans auf der Tribüne hofften nach dem Gegentreffer vergeblich auf eine Antwort ihres Teams. Vielmehr blieb Jena trotz zahlreicher Fouls am Drücker, konnte in der ersten Halbzeit aber kein Kapital aus der phasenweisen Überlegenheit schlagen.
Aus dem Getümmel heraus
Auch in Hälfte zwei blieben klare Essener Möglichkeiten Mangelware. Bei wenigen Ausnahmen, wie einem Schuss von Charline Hartmann aus der Nahdistanz, zeigte sich Stenia Michel auf dem Jenaer Torhüter-Posten äußerst souverän. Die Partie verflachte zusehends, bei beiden Teams machten sich die drei Spiele innerhalb einer Woche bemerkbar. Die Gäste tauchten nur noch sporadisch vor Jenas Keeperin auf. Eine Viertelstunde vor Schluss machte Jena dann den Dreier perfekt. Die Neuseeländerin Amber Hearn, bis dahin von Essens Abwehr gut abgeschirmt, zeigte echte Stürmerqualitäten. Nach einer Ecke ihrer Landsmännin Ria Percival schaltete sie am schnellsten und netzte aus einem Getümmel heraus zum erlösenden 2:0 ein.
Führungsspielerin
Jena sicherte sich damit in einer spielerisch wenig überzeugenden Partie mit leider wenigen Höhepunkten drei wichtige Zähler. Während FF USV-Trainer Daniel Kraus nach dem Spiel vor allem Probleme im Mittelfeld als Schwachpunkte anführte, lobte Gästecoach Markus Högner die emsige Susann Utes. „Das ist eine sehr wichtige Führungsspielerin in Jenas Reihen.“ Dem FF USV Jena gelang somit der erste Dreier durch ein 2:0-Sieg gegen eine zwar couragierte SGS Essen – einer sonst ambitionierten Mannschaft, die im Spielverlauf relativ harmlos blieb.
Tabellenmitte
Die relativ kurze Spielpause von zwei Tagen zwischen beiden Pflichtspielen Donnerstag und Sonntag hatte augenscheinlich beiden Mannschaften Kräfte mäßig zu schaffen gemacht. Die Thüringerinnen steigerten ihre Gesamtpunktanzahl auf 5 Zähler mit einem ausgeglichenen Torverhältnis von 4:4. Hinter dem führenden Quartett der Favoriten aus Potsdam, München, Wolfsburg und Frankfurt liegt der Universitätssportverein Jena jetzt auf Platz sieben, die direkten Mitkonkurrenten um einen sichern Platz in der Tabellenmitte, die Lizenzvereine SC Freiburg und Bayer 04 Leverkusen liegen jeweils mit einem Punkt vor den Studentinnen und Gymnasiastinnen aus Jena.
So spielten sie:
FF USV Jena: Stenia Michel – 33-Carolin Schiewe, Abby Erceg, 23-Laura Brosius, 18-Vivien Beil (20-Louisa Lagaris, 78.), 31-Julia Arnold; 6-Susann Utes, 19-Iva Landeka, 17-Lisa Seiler (8-Sara Löser), 10-Amber Hearn, 2-Ria Percival, Trainer Daniel Kraus
SGS Essen: 1-Lisa Weiß – 21-Ina Mester, 6-Vanessa Martini, 18-Lena Ostermeier, 23-Sara Doorsoun-Khajeh, 16-Jacqueline Klasen (2-Domique Janssen, 29.) 10-Linda Dallmann, 11-Irini Ioannidou, 15-Natalia Mann, 13-Charline Hartmann, 17-Ana Cristina Oliveira Leite (9-Isabelle Wolf, 71.), Trainer Markus Högner
Tore: 1:0 Landeka (19.) , 2:0 Hearn (73.)
Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau), Zuschauer: 350