Bereits am 10. September ließ sich der neue Peugeot 308 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main blicken und sorgte für Rudelbildung. Teilnehmende Beobachter der Weltpremiere hörten und staunten nicht schlecht.
Gut gebrüllt Löwe, denn der neue Peugeot 308 hat mit den alten Autos aus Frankreich nicht mehr viel am Hut. Ins Auge fällt eine elegante Erscheinung kombiniert mit einer kompakten Limousine. Das Design außen wie innen spricht nicht nur die Frankophilen unter den Deutsch sprechenden Autofahrerinnen und Autofahrern in Europa sondern Allemannen im Allgemeinen an. Der Kühlergrill in Chrom gehalten, das Heck trapezförmig gestaltet. Um wohl zur Wahl zu formulieren: Klare Kante einerseits und dennoch ein großer Kleinwagen für Mutti. Das ist ganz große Koalition.
Trotz Kompaktheit wurde im Vergleich zum Vorgängermodell abgespeckt und so trägt die Gewichtsreduzierung von 140 Kilogramm beim "gut zwei Zentimeter kürzeren, rund vier Zentimeter lacheren und minimal schmaleren" 308 auch zu mehr Sparsamkeit beim Spritverbrauch bei. Laut Pressemitteilung von Peugeot vom 19.09.2013 werde der neue 308 mit drei Benzinern und zwei Dieselmotorisierungen von 60 kW (82 PS) bis 115 kW (155 PS) ab sofort angeboten. Der 1.6 l e-HDi Diesel hat 85 kW (115 PS), Stopp & Start-System sowie rollwiderstandsoptimierte Reifen und daher nur einen Verbrauch von kombiniert 3,7 Liter je 100 Kilometer. Beim Neuen liegt der CO2-Ausstoß niedriger, wie wir auf der Fahrpräsentation am 17. September in Geisenheim-Johannisberg erfuhren, und zwar bei 95 Gramm pro Kilometer. Wenn das nicht grün ist?!
Liberal hingegen das – hört, hört – i-Cockpit. Beim Erkunden der fahrdynamischen Eigenschaften dieser Kompakt-Limousine, die auf der neuen „Efficient Modular Platform 2“ von PSA basiert, erkennen wir, daß das Lenkrad kleiner, handlicher, angenehmer geworden ist und der Blick des Fahrers nach vorne bei flotter Fahrt durchs Rheingau völlig frei liegt. Fein! Wenn wir schon beim Schauen sind: Gucken sie nach oben. Geil! Das Panoramadach von Peugeot ist mal eine Ansage. Und dann wandern die Blicke bitte weiter auf den Bildschirm. Das Touch verneigt sich leicht zum Fahrer. Gut für alle, die vorne links sitzen. Zudem verfügt der 9,7 Zoll-Screen neben USB-Anschlüssen noch über ein CD-Laufwerk. Okay. Navigation und Multimedia erklären sich von selbst. Flinke Finger bedienen das Gerät, über das Klimaanlage, Navigation, Multimediasystem und das über Bluetooth gekoppelte Smartphone steuerbar sind, schnell und sicher. So muß es sein.
Was die Linken dazu sagen werden? Die wollen und werden wieder ins Parlament einziehen und sollten sich auch in den neuen Peugeot 308 setzen. In der „Quasselbude des Kapitals“ (freu sich, wer`s kennt) könne sie reden, wie sie wollen, im neuen Peugeot 308 sollten sie schweigen – andächtig fahren und fühlen, die er "störende Einflüsse von der Fahrbahn ausgesprochen souverän ausbügelt – seien es Gullydeckel, Bodenwellen, Kopfsteinpflaster oder witterungsbedingte Fahrbahnschäden", wie wir auf der Pressekonferenz in Geisenheim-Johannisberg hörten. Was Ingenieure beim famosen Fahrwerk schaffen, das müssten Politiker mal hinbekommen.
Leisten können werde sich alle Gewählten die Limousine. So viel ist sicher. Der Wähler zahlt. Die Preise beginnen je nach Motorisierung und Ausstattung bei 16.450 Euro (Benziner) bzw. 19.550 Euro (Diesel). Maut und Mutti, Teuro hin oder her: Ein Peugeot 308 für alle, die zur Wahl gehen, das wäre doch mal ein schönes Geschenk, dient der Deutsch-Französischen Freundschaft und wäre eine (wahl-)alternative Antwort auf die Abwrackprämie. Oder auch nicht, egal.
Wer keinen neuen Peugeot 308 bekommt, der muß es wie die Piraten treiben und zum Freibeuter werden. Ahoi.