Das war der erste offizielle Besuch des Bundespräsidenten Gauck in der Bundesstadt Bonn am Montag, 20. August. Er trug sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt im Alten Rathaus ins Goldene Buch ein. Die prominente Unterschriftensammlung zählt nun insgesamt 525 Unterschriften. Dieser offizielle Besuch in der Bundesstadt ist Teil der "Bonn-Woche", in der der Bundespräsident von seinem Bonner Amtssitz aus arbeitet.
Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch überreichte dem Bundespräsidenten vor mehr als 100 geladenen Gästen den gerahmten Farblinolschnitt "Blick in Beethovens Geburtskammer mit Lorbeerkranz und Götterfunkensinfonie" von Karl Theo Stammer.
Der Oberbürgermeister führte aus, Bonn sei eine erfahrene, über 2000 Jahre alte Stadt, die man im Laufe der Geschichte immer wieder gebeten habe, besondere Aufgaben zu übernehmen. So sei Bonn Landeshauptstadt gewesen, in der Königskrönungen stattfanden, Finanzhochburg, Residenzstadt der Kurfürsten und nach 1945 habe in Bonn die Wiege der deutschen Demokratie gestanden und die Stadt habe schließlich gern die Aufgabe gestaltet, Bundeshauptstadt zu sein. Seit den 90er Jahren und der Wiedervereinigung diene Bonn nun unserem Land als Bundesstadt und deutsche Stadt der Vereinten Nationen. Führende Mitarbeiter der Vereinten Nationen schwärmten, so der Oberbürgermeister, vom "Bonn-Spirit", der aus tiefen rheinischen Wurzeln stammenden entspannten Diskussionsatmosphäre, in der es leichter zu sein scheine, gemeinsam Ergebnisse zu erzielen. "Sicher ist jedenfalls", so Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, "wir können Wandel und da der Wandel weitergehen wird, in Deutschland, in Berlin und in Bonn, kann ich mir keinen besseren Moderator für den auch in der Zukunft anstehenden Wandel denken, als Sie, verehrter Herr Bundespräsident, zumal Sie diese Moderation an zwei Dienstsitzen gestalten können, in Bonn und in Berlin."
"Bonn ist zum Synonym für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit geworden"
Bundespräsident Joachim Gauck hob die Rolle Bonns für die deutsche Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg hervor: "Bonn als Regierungssitz ist zum Synonym für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit geworden." Er unterstrich zudem die neue Rolle der Bundesstadt als deutsche UNO-Stadt und den gelungenen Strukturwandel: "Bonn ist es gelungen ja zu sagen zu seiner neuen Entwicklung. Es fasziniert mich, wie Bonn seine Zukunft gestaltet". Gauck kündigte an, seinen zweiten Dienstsitz öfter besuchen zu wollen, "um dann auch die Internationalität Bonns und die Wissenschaftslandschaft zu würdigen und die Bürgernetzwerke kennenzulernen".
Nach der Eintragung ins Goldene Buch stellten 13 Schülerinnen und Schüler der Gottfried-Kinkel-Grundschule den "BONNi & BO-Klimaführerschein" der Stiftung Bonner Klimabotschafter vor und sangen das "BONNi & BO-Lied". Sie überreichten dem Bundespräsidenten die Urkunde als Ehrenklimabotschafter.
Mit dem Klimaführerschein hat die Stiftung Bonner Klimabotschafter ein bundesweit einzigartiges Umwelterziehungsprojekt initiiert und im Mai erstmals an neun Grundschulen mit rund 560 Grundschülern der zweiten bis vierten Klassen durchgeführt. Mit dieser Aktion werden die Kinder aktiv und nachhaltig in den Klimaschutz eingebunden.