Dabei – wie gewohnt – grosse Orchester aus Berlin und Brandenburg. Von den acht professionellen Berliner Orchestern sind drei präsent: das Konzerthausorchester mit zwei Konzerten unter Leitung von Ivan Fischer und Gabriel Feltz sowie die Berliner Symphoniker und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Leitung ihrer Chefdirigenten Lior Shambadal und Marek Janowski.
Eine Schlüsselrolle kommt naturgemäß dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt zu. Das Staatsorchester eröffnet das Musikfest am 23. Juni um 15 Uhr mit Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr.3 und Anton Bruckners 4. Sinfonie unter Leitung von Howard Griffith. Am Klavier: Patricia Pagny. Das Orchester wird fünfmal spielen, darunter am 1.Juli zur Operngala mit der Kammeroper Rheinsberg und am 25. August um 15 und um 19 Uhr mit einem traditionell britisch inspirierten Estradenkonzert, in dem Griffith humorvoll durch das Programm führen wird. Zu den »ansässigen« Orchestern kommen berühmte Gäste. Das Bachorchester des Gewandhauses Leipzig mit barocken Werken von Bach, Händel und anderen. Mozarts Jupitersinfonie läßt dessen Verehrung für Johann Sebastian Bach erkennen. Das Kammerorchester des Nationaltheaters Prag spielt am 29. Juli unter anderem das klangschöne Violinkonzert von Max Bruch mit dem Virtuosen Jiri Vodicka. Dirigent: Jakub Klecker. Die Capella Istropolitana aus Bratislava bietet am 4.August ein reines Mozartprogramm. Ein Juwel des Musiksommers sind die Regensburger Domspatzen mit geistlichen und weltlichen Werken. Von einer interessanten Seite zeigt sich erneut das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin mit seinem Blechbläserensemble »RSBrass« (11.August). Bereits am 15.Juli spielt das Trompetenensemble Joachim Schäfer aus Dresden mit interessanten Arrangements für acht Trompeten, Pauken und Basso continuo.
Der künstlerische Leiter Gunther Wolff ließ es sich wiederum angelegen sein, junge Ensembles zu verpflichten. Traditionell präsentieren sich die jungen Gesangssolisten der Kammeroper Rheinsberg. Ein Kammerorchester der Extraklasse tritt mit der Kammerphilharmonie Amadé aus Köln auf. Es vereint hochtalentierte junge Musiker aus ganz Europa. Auch sie bieten ein Mozartprogramm, in dem Martin Stadtfeld unter Leitung von Frieder Obstfeld das Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur spielen wird. Die Junge Philharmonie Wien ist Österreichs Elite-Nachwuchsorchester, in dem die besten Nachwuchsmusiker im Alter von 15 bis 25 Jahren spielen. Wie die Junge Deutsche Philharmonie ist auch sie die Brücke für die Aufnahme in die Berufsorchester ihres Landes. In ihrem Konzert am 22.Juli bietet das Multitalent Paul Gulda unter Leitung von Michael Lesky das Klavierkonzert Nr. 21 von Wolfgang Amadeus Mozart dar.
Eine Sensation für Chorin ist der Auftritt des Konzerthausorchesters am 18.August. Das Konzert wird dirigiert vom neuen Chefdirigenten – Ivan Fischer, der als einer der top-ten-Dirigenten der Welt gilt. Chorin ist sein erstes Gastspiel nach seinem Amtsantritt, und er wiederholt hier sein Eröffnungskonzert im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt vom Vortage. Für das Doppelkonzert für Violine und Violoncello von Johannes Brahms bringt er die weltweit gefeierten Solisten Julia Fischer, Violine, und Daniel Müller-Schott, Violoncello, mit. Auch für Julia Fischer ist es eine Premiere als Artist in Residence der Saison des Konzerthausorchesters 2012/13. Gunther Wolff ist stolz auf die seit 1968 währende Zusammenarbeit mit dem damaligen Berliner Sinfonie Orchester, dessen erstes Konzert in Chorin Kurt Sanderling dirigiert hatte. Seitdem ist es dem Musikfest treu geblieben. Fischer – ein Verehrer Sanderlings – könnte die Traditionslinie fortsetzen. Von den Berliner Dirigenten fehlt nur noch der zweite Neue, Tugan Sochiew, der im September als Chefdirigent des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin antritt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Immerhin hat sich das Orchester in einer Pressekonferenz als für eine Einladung nach Chorin offen gezeigt.
Informationen und Tickets: www.musiksommer-chorin.de