In einem der oberen Stockwerke des Berliner Bahn-Turms blicken wir abwechselnd auf die Redner, die Presseunterlagen und den Tiergarten. Passend zum Grün da draußen freut sich Grube darüber, daß wir „heute das ökologisch vertretbarste Mobil, das E-Mobil“ haben. Richtig. Autoteilen ist nicht nur ökonomisch sondern auch ökologisch. In der Berliner Republik könnten Kunden zu günstigen Mietpreisen die Autos, die unter der Marke „Flinkster – Mein Carsharing“ seit diesem Sommer gebündelt werden, nutzen.
Den Kunden stünden dabei zwei Tarifmodelle zur Verfügung. In den Presseunterlagen lesen wir: „Bei dem bundesweiten Tarif ohne monatliche Grundgebühr können Fahrzeuge zu einem Stundenpreis ab 1,50 Euro gemietet werden. Hier ist eine einmalige Grundgebühr von 50 Euro zu entrichten, die für BahnCard-Inhaber entfällt. In den Städten Berlin, Köln und Stuttgart ist alternativ ein Lokaltarif mit einer monatlichen Grundgebühr von zehn Euro wählbar.“
Dann hören wir, wie Grube verkündet, daß aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums von DB Carsharing die Bahn im Rahmen eines Preisausschreibens ein Elektroauto im Wert von 40.000 Euro verschenkt, ws uns zu der Frage kommen läßt, wieviele E-Autos die Bahn den habe. Zwar sei der Anteil von 85 Elektroautos ein Tropfen auf dem heißen Stein, doch könne dieser „schon jetzt unter anderem in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart“ genossen werden.
DB Carsharing sei eine wegweisende Verknüpfung von Schiene und Straße. „Wir hatten damals fast 200 Fahrzeuge“ erklärt Grube, und zu den 2.500 Autos sollen weitere kommen. Wir sind von allen großen Premium-Herstellern kontaktiert worden. Die Autobauer, genannt wurden BMW, VW und Daimler, wissen längst, was Rolf Lübke, Geschäftsführer von DB Rent und DB Fuhrpark, den Medienvertretern verkündete, nämlich daß die Bahn „zu wenig Autos“ habe. Weitere Automobile kämen hinzu, sagt er, und das mögen viele mit Elektroantrieb sein, wünschen wir. Auch Grube versichert, „daß wir künftig mehr denn weniger machen werden“ in diesem „heiß umkämpften Wachstumsmarkt“, in dem die Deutsche Bahn AG „absoluter Marktführer“ sei. Chapeau.
„Der Ausbau der Elektromobilität ist für uns von großer Bedeutung. Gerade junge Menschen entscheiden sich für ökologische Mobilitätsangebote“, so Lübke weiter, der darauf verweist, daß der Kreis der Kunden früher kleiner gewesen sei und aus Intellektuellen bestand, die aus der „Müsli-Ecke“ kamen. Heute würden „mehr Massen“ aus den „Metropolen“ nachfragen.
„Wir haben die Kunden, wir habend die Bahnhofe, wir haben den elektrischen Strom“, frohlockt Grube und ergänzt, daß zum erfolgreichen Bestandteil der Mobilitätskette der Deutschen Bahn AG auch „das innovative Fahrradmietsystem Call a Bike“ gehöre. Keine Frage, die Deutsche Bahn AG ist mehr als nur Bahnverkehr. Rüdiger Grube will „die ganze Mobilitätskette“, egal wie viele Räder, und diese „verkaufen“.
Damit das Geschäft mit der ganzen Mobilitätskette noch besser läuft, müsse die Bahn mehr Autos anbieten und die Infrastruktur ausbauen. Wir drücken die Daumen.