In einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender Rai am Donnerstag verwies Frattini darauf, dass der Vorschlag, ein solches Treffen zu veranstalten, bereits Anfang Mai in der zweiten Sitzung der Libyen-Kontaktgruppe in Rom unterbreitet worden sei. Nach Rom kommen Frattini zufolge 200 bis 300 Menschen, die tatsächlich das nordafrikanische Libyen vertreten.
Zudem kündigte der Minister für Freitag die Unterzeichung eines Abkommens mit dem Nationalen Übergangsrat aus Bengasi zur Unterbindung der illegalen Einwanderung sowie zur Rückführung illegaler Migranten an.
Mitte Februar hatten in Libyen Massenproteste gegen das Gaddafi-Regime begonnen, die in eine bewaffnete Konfrontation mit den Regierungskräften ausarteten. Der UN-Sicherheitsrat beschloss am 17. März ein Flugverbot für die Gaddafi-Armee in Libyen und gab faktisch grünes Licht für eine militärische Einmischung in diesem nordafrikanischen Land. An der am 19. März gestarteten Operation der Koalitionskräfte waren ursprünglich Großbritannien, Frankreich, die USA, Kanada, Belgien, Italien, Spanien, Dänemark und Norwegen beteiligt. Am 31. März übernahm die Nato die Führung des Militäreinsatzes „Geeinter Beschützer“, den sie am 1. Juni um 90 Tage – bis Ende September – verlängert hat.
In der ostlibyschen Stadt Bengasi haben die Rebellen am 27. Februar einen provisorischen Nationalrat ins Leben gerufen und ihn zur alleinig legitimen Vertretung des libyschen Volkes erklärt. Dem Nationalrat der Gegenregierung gehören 30 libysche Oppositionelle – sowohl Armeeangehörige als auch Zivilisten – aus den östlichen Gebieten Libyens an. Den oppositionellen Nationalrat leitet Libyens Ex-Justizminister Mustafa Abdel Dschalil, der am 26. Februar zur Opposition übergewechselt war.
RIA Novosti