In der historischen Klosterruine sind bis Ende August 18 Konzerte zu hören, drei davon als Wiederholungen. Besonders nachgefragt: das Blechbläserensemble Ludwig Güttler, der Dresdner Kreuzchor, die Operngala der Kammeroper Rheinsberg, die Tschechischen Symphoniker mit »Carmina Burana« von Carl Orff und die Berliner Symphoniker mit dem Violinkonzert von Johannes Brahms, gespielt vom Ersten Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, Guy Braunstein. »Das sind die goldenen Säulen«, sagt der langjährige Künstlerische Leiter, Professor Gunther Wolff.
Virtuosität und »Ohrwürmer« werden auch in weiteren Konzerten bereit gehalten, für die noch Karten zu haben sind: Die Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz gastiert am 26. Juni mit Arien von Wolfgang Amadeus Mozart und der 7. Sinfonie von Anton Bruckner. Dirigent: Frank Beermann, Solistin: Julia Bauer, Sopran. Nach seinem ersten erfolgreichen Auftritt in Chorin vor zwei Jahren darf man am 9. Juli gespannt sein auf das Junge Sinfonieorchester Dresden unter Leitung von Thilo Schmalenberg. Die Mitwirkenden sind Musikschüler des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik Dresden und des C.P.E. Bachgymnasiums Berlin. Sie spielen Antonin Dvoraks 9. Sinfonie »Aus der Neuen Welt«, Tangos von Astor Piazolla sowie die »Nächte der Spanischen Gärten« für Klavier und Orchester von Manuel de Falla. Solist ist Jeong Bae Ji. Nachwuchs auf dem Choriner Podium präsentiert am 17. Juli auch die Nordwestdeutsche Philharmonie. Die Gewinnerin des C. Bechstein Wettbewerbs 2010, Veronika Kopjowa, spielt unter Leitung von Frank Beermann Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur.
Das Musikfestival bietet zum ersten Mal Ermäßigungen. Am 18. und 19. Juni können jeweils 60 Jugendliche aus Schulen des Landkreises Barnim Konzerte der Tschechischen Symphoniker und des Konzerthausorchesters Berlin für einen symbolischen Kostenbeitrag von 4 Euro hören. Das Ganztagsprogramm umfasst zudem Busfahrt, Mittagessen, Klosterbesichtigung und Werkeinführung. Alle Plätze sind vergeben. Möglich wird das Projekt durch die finanzielle Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Barnim, jedoch auch durch die Erhöhung der Eintrittspreise.
Der Choriner Musiksommer erfreut sich eines treuen Publikums, das fast alle Karten bereits im Vorverkauf »wegkauft« – ohne Werbung und ohne Abonnements. Er bewährt sich erneut als ein Stück Volkskultur in Brandenburg. Die langsam steigenden Eintrittspreise von 12 bis 27 Euro für Sitzplätze jedoch sind nicht mehr für jedermann erschwinglich. Mit 24 700 verkauften Karten verspricht jedoch die Nachfrage den Vorjahreserfolg von 25 000 Besuchern zu übertreffen. Der Rekord von 30 000 Besuchern wurde 1987 mit den Arbeiterfestspielen erreicht. Aber das waren noch Zeiten der Förderung durch das Kulturministerium der DDR und den FDGB. Inzwischen haben auch Bauaufsicht und Feuerwehr die Plätze auf 2 000 begrenzt. Dafür erfuhren die Bänke im Mittelschiff der Klosterkirche eine Gebrauchswertsteigerung: sie wurden mit Lehnen versehen. Immerhin fassen die alten Mauern fast genau so viele Besucher wie die Berliner Philharmonie. Begehrt sind nach wie vor die Rasenplätze im Innenhof des Klosters. Ganze 7 Euro müssen die Besucher dafür bezahlen und dürfen dann den mitgebrachten Campingstuhl aufstellen. Genau so gut hören können auch die Besucher, die sich außerhalb der Klostermauern einfach ins Gras legen.
Wer kein Auto hat, erreicht Chorin aus Berlin stündlich mit dem Regionalexpress ab Hauptbahnhof in 35 Minuten. Vor und nach den Konzerten verkehrt ein kostenloser Bus-Shuttle zwischen Bahnhof Chorin und dem Kloster.
Alle Konzerte beginnen 15 Uhr, zusätzlich am 8. Juli 18 Uhr sowie am 21. August und 27. August 2011, 19 Uhr.
Info: www.musiksommer-chorin.de oder Telefon 03334/65 73 10