"Erstens. Tripolis muss alle Kampfhandlungen gegen die Zivilbevölkerung einstellen. Zweitens. Gaddafi muss alle Truppen und paramilitärischen Formationen in ihre Dislozierungsorte abziehen und – drittens – allen Bedürftigen Zugang zu humanitären Hilfsgütern gewährleisten." Das sagte Rasmussen am Donnerstag in einem Interview mit dem englischsprachigen Fernsehsender Russia Today. Dabei gehe er davon aus, dass das Regime Gaddafis keine Chancen mehr habe.
"Ich denke, dass der starke militärische Druck, begleitet durch den hartnäckigen politischen Druck dieses Regime früher oder später zum Sturz bringen wird. Das könnte morgen oder in einigen Wochen passieren."
Der Allianzchef stimmte der Behauptung nicht zu, wonach Handlungen der NATO in Libyen über den Rahmen der entsprechenden Resolutionen des UN-Sicherheitsrates hinaus gehen. "Die Resolution gibt uns das Mandat zum Schutz der Zivilbevölkerung und erlaubt uns, beliebige Maßnahmen dazu zu ergreifen. Genau das tun wir in Libyen." Dabei sagte er, dass Raketenangriffe auf Ziele in Libyen nicht gegen "konkrete Menschen" gerichtet sind.
Die NATO plane nach Rasmussens Worten keine Invasion Syriens, verurteilt aber das brutale Vorgehen der syrischen Behörden gegen die Zivilbevölkerung in diesem Land. "Die Allianz hat keine Pläne, in Syrien zu intervenieren”¦ Der einzig mögliche Ausweg aus der komplizierten Situation ist die Erfüllung der legitimen Forderungen des syrischen Volkes", sagte der Allianzchef.
Die syrischen Behörden machen "bewaffnete Banditen", die von Kräften im Ausland unterstützt werden, für Krawallen im Land verantwortlich. Seit Beginn der Protestdemonstrationen im vergangenen März kamen in Syrien etwa 1200 Menschen ums Leben.
RIA Novosti