Was kommt nach Franziskus? Unruhe und Spekulationen über einen Nachfolger

Vorne der Tiber, hinten der auch "Kinderfickerstaat" genannte Vatikanstaat. Quelle: Pixabay, Foto: Karapuzik

Berlin, Deutschland (Weltexpress). In Rom häufen sich Nachrichten, dass es um den Gesundheitszustand Papst Franziskus nicht zum Besten steht. Laut der römischen „La Repubblica“ herrscht im Vatikan zunehmend Unruhe und die Spekulationen über einen Wechsel an der Spitze des katholischen Kirchenstaats reißen nicht ab. Trotz verschiedener beruhigender Appelle aus der Kurie wird längst über Franziskus‘ Nachfolge spekuliert.

Am häufigsten wird bei dabei die Nummer zwei des Vatikans genannt, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (70). Als weitere Italiener sind die Kardinäle Pierbattista Pizzaballa, Matteo Zuppi und Claudio Gugerotti im Gespräch. Zum großen Kreis der genannten Kandidaten gehören aber auch Nicht-Italiener wie Petér Erdö aus Ungarn, Jean-Claude Hollerich aus Luxemburg, Wim Eijk aus den Niederlanden, Jean-Marc Aveline aus Frankreich, Luis Antonio Tagle von den Philippinen, Stephen Chow aus Hongkong/ VR China oder Fridolin Ambongo Besungu aus dem Kongo.

Wahlberechtigt in einem Konklave wären aktuell 137 Kardinäle aus aller Welt. In „TG24“ wird mitgeteilt, dass der 2013 gewählte Papst Franziskus die Kirche mit einem innovativen Pastoralstil führte, den Dialog mit den Schwächsten bevorzugte und sozialen und ökologischen Fragen besondere Aufmerksamkeit schenkte. Es gebe Diskussionen, ob es unter einem Nachfolger dabei bleiben würde.

Der frühere Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Maria Bergoglio, wurde am 13. März 2013 angesichts der tiefen Krise, die seine Vorgänger, die erzreaktionären Päpste, der Pole Karel Wojtyla alias Johannes Paul der II. (1978-2005) und nach ihm der deutsche Ratzingerpapst als Benedikt XVI. (bis zu seinem Tod) die Kirche gestürzt hatten, ins Amt gebracht. Sein Ziel, die schlimmsten Auswirkungen seiner reaktionären Vorgänger zu begrenzen, stieß immer wieder, so zuletzt auf der Synode, auf Widerstand der Anhänger von dessen Vorgängern.

Zwar hat Franziskus mit Ernennungen neuer Kardinäle versucht, die Wahl eines Nachfolgers, der seinen Kurs fortsetzt, abzusichern, aber ob das ausreicht, ist nicht sicher. Und so wachsen Befürchtungen, diese könnten nach Franziskus wieder einen ihnen genehmen Nachfolger durchsetzen. Es werden Erinnerungen an die so genannte USA-Vatikan-Connection wach, die den Polen 1978 auf den Papstthron hievte. Diesen Kreisen missfiel vor allem, dass Franziskus sich für Frieden und Völkerverständigung einsetzte und jüngst auch Abstand zu dem neuen US-Präsidenten hält. Ihnen geht es darum, die Kurie fest hinter die Linie der USA, ebenso von EU-Staaten des Krieges gegen Russland, um es als Weltmacht auszuschalten, aufzustellen.

Anmerkung:

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