Interview mit Sergei Nechajew, Botschafter der RF in Berlin: Das aggressives Vorgehen der BRD wird nicht unbeantwortet bleiben

Sergei Jurjewitsch Netschajew, Botschafter der Rußländischen Föderation in Berlin. © Botschaft der Rußländischen Föderation in Berlin

Berlin, BRD (Weltexpress). Die Russische Föderation (RF) hat Berlin klar gemacht, dass jede feindselige Aktion nicht unbeantwortet bleiben wird – dies betrifft sowohl mögliche Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew als auch Pläne für die Unterbringung von Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) in der Bundesrepublik Deutschland (BRD), teilte der Sergei Nechajew als RF-Botschafter in Berlin in einem Interview mit TASS mit. Er wies darauf hin, dass „selbst die eifrigsten Russophobiker anerkennen, dass es keine ‚Wunderwaffe‘ gibt und die Taurus-Raketen die Situation auf dem Schlachtfeld nicht verändern werden.“

Er erinnerte daran, dass Bundeskanzler Olaf Scholz die Idee, diese Kampfsysteme an das Kiewer Regime zu liefern, abgelehnt hatte, weil ein solcher Schritt eine direkte Verwicklung der BRD in den Konflikt bedeuten würde. „Die Sozialdemokraten diskutieren die Möglichkeit, dieses Verbot in den neuen Koalitionsvertrag aufzunehmen, falls sie sich an dessen Abstimmung beteiligen“, so Nechajew. Er merkte jedoch an, dass dieser Vorschlag „viele Gegner“ habe, die im Gegenteil Taurus-Lieferungen nach Kiew begrüßen würden.

„Wir beteiligen uns nicht an dieser innerdeutschen Debatte. Wir mischen uns nicht in die Diskussionen im Vorfeld der Wahlen ein, aber wir betonen, dass jedes aggressive Vorgehen Berlins gegenüber Russland nicht unbeantwortet bleiben wird“, erklärte Nechajew. „Das betrifft sowohl den möglichen Einsatz von Taurus als auch die Pläne zur Stationierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen der VSA auf dem Boden der BRD.

Zu den Äußerungen einiger westlicher Offizieller über die Entsendung von „Friedenstruppen“ in die Ukraine im Falle eines Waffenstillstands erinnerte Nechajew daran, dass die russische Führung immer wieder betont habe, dass die Anwesenheit ausländischer Truppen, insbesondere der NATO, in der Ukraine „untragbar und vom Tisch“ sei.

„Die zunehmenden Spekulationen in einigen europäischen Hauptstädten über die Entsendung von ‚Friedenstruppen‘ und das ‚Einfrieren‘ des Konflikts spiegeln meines Erachtens das Bewusstsein über die eindeutigen Erfolge der russischen Streitkräfte an der Einsatzlinie und die sich unaufhaltsam verschlechternde Lage des Selenski-Regimes wider“, betonte der russische Botschafter.

Zuvor hatte die BRD-Außenministerin Annalena Baerbock (B90G) bei einem Treffen der NATO-Außenminister in Brüssel nach Angaben mehrerer Medien die Möglichkeit der Entsendung von sogenannten Friedenstruppen aus der BRD in die Ukraine im Falle eines Waffenstillstands nicht ausgeschlossen. Glaubt man ihr, so könnte neben Sicherheitsgarantien in Form einer NATO-Mitgliedschaft auch eine internationale Präsenz zur Durchsetzung des Waffenstillstands in Betracht gezogen werden.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte am 26. Februar 2024, dass bei einem Treffen von Vertretern aus rund 20 westlichen Ländern in Paris die Möglichkeit der Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine diskutiert worden sei. Macron erklärte, die Teilnehmer seien zu keinem Konsens gekommen, aber ein solches Szenario könnte in Zukunft eintreten.

Der russische Präsidentensprecher Dmitrij Peskow warnte davor, dass der Einsatz ausländischer Militärs in der Ukraine äußerst negative und möglicherweise irreversible Folgen haben würde. Der russische Präsidentensprecher Dmitrij Peskow sagte, dass das Auftauchen ausländischer Militärkontingente in der Ukraine mit äußerst negativen bis hin zu irreparablen Folgen verbunden wäre.

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