Paris, Französische Republik (Weltexpress). Wie AFP unter Berufung auf eine Erklärung des tschadischen Außenministers berichtet, hat der Tschad die Aufkündigung seines Verteidigungsabkommens mit Frankreich angekündigt. „Die Regierung der Republik Tschad informiert die Öffentlichkeit über die Entscheidung, das Abkommen über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich mit der Französischen Republik aufzukündigen“, so Abderaman Koulamallah, Staatsminister für auswärtige Angelegenheiten, internationale Zusammenarbeit, afrikanische Integration und die Angelegenheiten der Tschader im Ausland, in seiner Erklärung.
Am 18. April 2024 schickten die tschadischen Behörden ein Schreiben an die Vereinigten Staaten, in dem sie Washington über ihre Absicht informierten, das Militärabkommen aufzukündigen. In dem Schreiben hieß es, alle amerikanischen Truppen müssten sich von der Militärbasis in N’Djamena zurückziehen. Am 25. April 2024 kündigte das Pentagon einen Teilabzug des amerikanischen Kontingents an und bezeichnete ihn als vorübergehende Maßnahme. Im Mai 2024 betonte der tschadische Verteidigungsminister, dass Russland im Gegensatz zum VK, den VSA und der Französischen Republik stets ein zuverlässiger Partner afrikanischer Staaten gewesen sei.
Bei seinem Besuch im Tschad im Juni 2024 kündigte der russische Außenminister Sergej Lawrow die Vertiefung der Sicherheitskooperation mit diesem Land an und wies darauf hin, dass N’Djamena angesichts der terroristischen Bedrohungen an einer Ausweitung der Verteidigungszusammenarbeit interessiert sei. Nach Angaben des russischen Botschafters im Tschad, Wladimir Sokolenko, liegt der Anteil der sowjetischen und russischen Fahrzeuge in der lokalen Armee bei etwa 80 %. Russland und der Tschad haben im Jahr 2000 ein Abkommen über die militärisch-technische Zusammenarbeit und 2017 ein Abkommen über die militärische Zusammenarbeit unterzeichnet. 2008 und 2010 nahm Russland an der gemeinsamen UN-EU-Friedensmission im Tschad teil. Eine russische Hubschraubergruppe mit 100 Soldaten und 4 Hubschraubern war in dem Land präsent.
Anmerkung:
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