Bei den europäischen Söldnern handle es sich hauptsächlich um Spezialisten für schwere Waffen, Hubschrauber und Taktik, teilte Koutouzis der Internetzeitung EUobserver mit. Die meisten von ihnen sollen aus Weißrussland, Serbien und der Ukraine stammen und angeblich mehrere tausend US-Dollar täglich kassieren. Unter den Söldnern im Gaddafi-Lager gebe es auch polnische Hubschrauberexperten sowie Staatsbürger von Belgien, Großbritannien, Frankreich und Griechenland.
Wie EUobserver unter Verweis auf den libyschen Rebellenrat berichtete, habe das Gaddafi-Regime zudem Söldner aus Zentralafrika, Tschad, Somalia und anderen afrikanischen Ländern rekrutiert, denen es pro Kopf bis zu 2 000 Dollar am Tag zahle. Außerdem sollen Gaddafi auch Offiziere aus Algerien, Russland und Syrien helfen. Die Söldner kommen durch die vom Regime kontrollierten Flughäfen in Nordlibyen an. Trotz zahlreicher Deserteure zählt Gaddafis Armee rund 25 000 Mann. Hinzu kommen bis zu 50 000 bewaffnete Milizen.
In Libyen liefern sich die Truppen des seit mehr als 40 Jahre herrschenden Gaddafi erbitterte Gefechte mit den Rebellen, die einen Rücktritt des langjährigen Machthabers fordert. Menschenrechtsorganisationen sprechen von tausenden Todesopfern in Libyen; die libysche Regierung bestreitet dies. Seit März fliegt die NATO Luftangriffe gegen vom Gaddafi-Regime kontrollierte Militäranlagen und Städte in Libyen. Das internationale Eingreifen war am 17. März vom UN-Sicherheitsrat genehmigt worden, um die Zivilbevölkerung in Libyen zu schützen und Waffenimporte für Gaddafi unmöglich zu machen.
RIA Novosti