„Gefahrenlage“ – Was ist in Geilenkirchen wirklich los?

Kriegsbündnis Atlantikpakt in Geilenkirchen. Die sogennannte NATO-Airbase Geilenkirchen. Foto: J. Patrick Fischer, CC BY-SA 4.0

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das scheint jetzt zur regelmäßigen Nummer zu werden: eine Absperrung unter irgendeinem Vorwand. Und immer bei Flugplätzen. Es ist eigentlich egal, welcher Grund dafür angegeben wird – man sollte sich deswegen auf jeden Fall Sorgen machen.

Es ist schon auffällig – zum zweiten Mal binnen weniger Tage wurde der NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen abgeschottet; diesmal nicht wegen angeblich vergifteten Trinkwassers, sondern wegen einer nicht genauer benannten „Gefährdung“. Wem das nicht komisch vorkommt, dem ist nicht zu helfen.

In Köln-Wahn, das zuerst wegen dieser mysteriösen Vergiftung geschlossen worden war, war nichts, also zumindest eben kein Gift im Wasser. Das wurde mittlerweile eingestanden. Dafür wurden die Sicherheitsvorkehrungen dauerhaft erhöht.

Geilenkirchen soll auch noch im Laufe des Tages wieder normal arbeiten. Nur in der vergangenen Nacht wurden sämtliche möglichen Zuschauer entfernt. Selbstverständlich ist dennoch auch hier weiter von Sabotageverdacht die Rede.

Nun bringt der Bericht der Tagesschau die äußerst seltsame Drohnen-Nummer von gestern mit dieser „Gefahrenlage“ in Geilenkirchen zusammen. Wobei die Tagesschau noch einen drauflegt und gleich davon ausgeht, dass diese Drohne, die so gefährlich über Brunsbüttel geflogen sein soll, aus Kaliningrad gestartet sein könnte (einfache Entfernung 800 Kilometer) und dass sie nachts geflogen sei. Was natürlich wirklich eine besonders große Drohne voraussetzt, denn nachts ist es bekanntlich dunkel, was bedeutet, Bilder und damit Erkenntnisgewinn könnte man nur noch mit Infrarot oder Radar machen; Radar allerdings setzt voraus, dass ein Signal gesendet und wieder aufgefangen werden muss; das bedeutet einen höheren Strombedarf, damit einen größeren Akku, damit eine schwerere Drohne …

Wie auch immer. „Nach WDR-Informationen hatte es kürzlich einen Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes gegeben, wonach die Gefahr von Drohnenangriffen durch russische Akteure auf den NATO-Stützpunkt Geilenkirchen bestehe“, heißt es bei der Tagesschau. Sicher, die Briten beispielsweise spinnen immer gerne hübsche Geschichten, aber auch das ist wieder einmal Unfug. Die AWACS-Flugzeuge, die dort angeblich von Interesse sein sollen, sind nicht mehr so wirklich neu, und ein Drohnenangriff wäre eine Kriegshandlung; und ganz ehrlich, wenn es der NATO gelingen sollte, Russland dazu zu zwingen, sich im offenen Krieg mit der NATO zu befinden, dann ist das, was auf diesem Flughafen einschlägt, sicher keine Drohne.

Allerdings, ganz andersherum würde ein Schuh aus dieser Kombination. Denn die einfachste Methode, herauszufinden, was auf diesen Flugplätzen landet (und der dritte derartige Vorfall macht aus der Vermutung schon fast eine Gewissheit), wäre, mal von oben nachzusehen. Wobei auch deutsche Eingeborene ein Interesse daran haben könnten, was ihre US-amerikanischen Herren da gerade einschleppen, aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Nein, diese ganze Kombination erweckt eher den Eindruck, dass die Drohnengeschichte den Rahmen liefern soll, um rund um diese Flugplätze die Abwehr zu erhöhen, weil noch mehr Transporte wer weiß wovon geplant sind.

Das allerdings sollte in Deutschland für Unruhe sorgen. Egal, worum es sich handelt, und wenn es die JASSM sind, die Kiew unbedingt haben will, es ist auf jeden Fall etwas, in das Deutschland besser nicht verstrickt sein sollte. Auch nicht als Landeplatz. (Übrigens, Polen liegt bekanntlich viel näher an der Ukraine; sollte solches Zeug in Deutschland landen und nicht in Polen, könnte das ein Indiz dafür sein, dass selbst die Polen damit nichts zu tun haben wollten.)

In Berlin ist man in dieser Hinsicht allerdings unempfindlich und liefert das tarnende Theater gleich frei Haus. Sollten besagte JASSM über Geilenkirchen verschoben werden und das dafür vorgesehene Ziel, worauf einiges hinweist, das Atomkraftwerk bei Kursk sein, dann könnte diese Bereitwilligkeit, auch noch fremde Verbrechen zu decken, teurer werden, als es Berlin lieb ist.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Dagmar Henn wurde unter dem Titel „Drohnen über Brunsbüttel oder: Geht es noch öder?“ am 22.8.2024 in „RT DE“ erstveröffentlicht. Die Seiten von „RT“ sind über den Tor-Browser zu empfangen.

Siehe auch die Beiträge

im WELTEXPRESS.

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