Dem Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks, Chris Gunness, zufolge stellten die Israelis somit eine Art Rekord auf. Nach seinen Angaben sind infolge der israelischen Behördenpolitik im März 158 Palästinenser, darunter 64 Kinder, im Februar 105 Menschen und im Januar 70 obdachlos geworden. Er bezeichnete den Häuserabriss als „eine Art Diskriminierung“.
Das Militärkommando Israels hat bisher keine Stellung zu diesen UN-Angaben genommen.
Der jüdische Siedlungsbau im Westjordanland verhindert dem UNRWA-Sprecher zufolge den Aufbau eines palästinensischen Staates.
„Das Westjordanland ist ein Territorium, auf dem der palästinensische Staat aufgebaut werden soll, (die Erreichung) dieses Ziel(s) wird jedoch mit jedem neuen Bauabriss torpediert“, sagte Christopher Gunnes.
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PNA) bemüht sich darum, einen unabhängigen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 zu gründen. Sie hofft, dass Israel infolge internationaler Verhandlungen seine Truppen aus den im Krieg 1967 besetzten palästinensischen Gebieten – Westjordanland, Gazastreifen und Ostjerusalem – abzieht. Eben auf diesem Territorium soll ein palästinensischer Staat mit der Hauptstadt Ostjerusalem entstehen.
Israel weigert sich, zu den Vorkriegsgrenzen 1967 zurückzukehren, und lehnt jede Diskussion über Ostjerusalem ab, indem es Jerusalem als seine „ewige und ungeteilte Hauptstadt“ bezeichnet.
Die palästinensisch-israelischen Friedensverhandlungen kommen zum jetzigen Zeitpunkt nicht voran: Die Regierung Israels will den Siedlungsbau auf den besetzten Gebieten nicht einstellen, während die Palästinenser ihre weitere Teilnahme an Friedensverhandlungen vom Siedlungsbaustopp abhängig machen.
RIA Novosti