Ein Liederabend auf Gut Kump

Gut Kump. Foto: Martin Brunsmann, Ort und Datum der Aufnahme: Hamm, 13.9.2009

Hamm, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Nichts geht mir als mächtiger Mann über Liederabende mit Wein und Speisen für meinen Wanst. Weiber dürfen dabei sein und Gesang. Ein Liederabend der besonderen Art dürfte der am Donnerstag, den 13. Juni 2024, ab 19.30 Uhr auf Gut Kump sein. Zu Gehör gebracht wird „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ in einer Fassung für Bariton und Klavier.

Daß diese „der Dichter Rainer Maria Rilke, inspiriert durch eine Recherche über seine Vorfahren“, geschrieben habe, das steht in einer Pressemitteilung der Pressestelle der Stadt Hamm vom 7.6.2024, in der es darüber hinaus heißt: „Auch wenn der Mythos um die Entstehung dieses Prosagedichts später entzaubert wurde, trägt Rilkes Jugendwerk doch etwas Unmittelbares in sich, das das letzte Jh. überdauert hat. Die kurzen Szenen werfen Schlaglichter auf ein zu früh beendetes Leben: Erst 18 Jahre alt, fällt die Hauptfigur auf einem Schlachtfeld in Ungarn. Doch die historische Kulisse ist nebensächlich, austauschbar. Der Fokus liegt auf den Ängsten und Träumen des Cornets, der kurz vor der entscheidenden Schlacht eine Liebesnacht in einem prunkvollen Schloss verbringt. Das Gedicht wurde zur Identifikations- und Projektionsfläche unzähliger junger Soldaten. Vereinzelte Bestrebungen, aus der Dichtung eine Verherrlichung des Tods auf dem Schlachtfeld herauszulesen, hat Rainer Maria Rilke aber stets zurückgewiesen.

Nach Vertonungen durch Max Bruchs Schüler Paul von Klenau (Kantate, 1919) und Kurt Weill (Symphonische Dichtung, 1922) fühlte sich der Schweizer Frank Martin in den Kriegsjahren 1942/43 zu einer Komposition für Kammerorchester und Altstimme angeregt. Seine Musik reagiert ungeheuer sensibel auf jeden Vorgang, jedes Ereignis in der Geschichte, spannungsgeladen, verhängnisvoll, dramatisch.

Bariton Dietrich Henschel, regelmäßig auf den großen Opernbühnen zu Gast und auch als Interpret von Liedern und Oratorien weltweit geschätzt, hat hier die Rollen des Berichterstatters, des Beobachters und Mitleidenden zu spielen: eine mitreißende Herausforderung für jeden Sänger. Sein Partner am Klavier ist Arno Waschk, der in München und Berlin Klavier, Kammermusik, zeitgenössisches Lied und Dirigieren studierte. Er ist regelmäßiger Klavierpartner von Klaus Maria Brandauer und lehrt an der Universität der Künste in Berlin.“

Der Worte sind genug gewechselt. Weiber, auch Frauen genannt, und Männer mögen frühzeitig reisen und rechtzeitig auf Gut Kump anzukommen.

Anmerkung:

Siehe auch die Beiträge

im WELTEXPRESS.

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