Die Erdstöße seien um 18.49 Uhr Ortszeit (10.49 Uhr MEZ) registriert worden, hieß es. Angaben über Opfer liegen noch nicht vor. Auch ist unklar, ob eine Tsunami-Gefahr besteht.
Am Freitag vergangener Woche hatte ein Erdbeben der Stärke 9 Japans nordöstliche Küste erschüttert. Das Beben und der folgende Tsunami forderten Tausende Menschenleben.
Innere Hülle von Reaktor 2 in Fukushima beschädigt
In den Folgetagen kam es in dem in der Bebenregion liegenden Atomkraftwerk Fukushima zu Explosionen. Bei den schweren Explosionen der Reaktoren 1 und 3 wurden die Gebäude zerstört. Bei der jüngsten Explosion am heutigen Dienstag wurde nach Regierungsangaben erstmals eine innere Schutzhülle eines Reaktorblocks beschädigt, wonach die Strahlung in der Umgebung dramatisch anstieg. Im Umkreis von 20 km wurden Evakuierungen angeordnet. Nach Expertenmeinungen reicht die Evakuierungszone bei weitem (sic!) nicht aus.
Die verbliebenen 50 Mitarbeiter der AKW-Betreiberfirma Tepco müssten aufgrund her sehr, sehr hohen Strahlungswerte sofort abgezogen werden. Sie können nicht mehr ohne akute Gefahr für ihre Gesundheit in den Leitstäben des Kraftwerks arbeiten.
Regierungssprecher Yukio Edano sagte, in einzelnen Bereichen des AKW wurden 400 Millisievert gemessen – dies übersteigt den Grenzwert der Strahlenbelastung für ein Jahr um das 400fache, schrieb die Nachrichtenagentur Kyodo.
Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, das bereits 800 Mitarbeiter das Gelände des Kernkraftwerks verlassen hätten.
Aus vier Reaktoren des AKW sei radioaktive Strahlung ausgetreten, erklärte der japanische Ministerpräsident Naoto Kan in einer TV-Ansprache. Er warnte vor weiteren Lecks. Die AKW-Betreibergesellschaft Tepco sprach von einer "sehr schlimmen" Lage. Die Strahlung in der Umgebung steige dramatisch.
Mit Material von dpa, Facebook, Kyodo, RIA Novosti und Twitter.