Horstwalde, Brandenburg; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Amarok ist ein Name aus der Sprache der Eskimo, genauer: der Inuit, die zu den Eskimo gehören. Eigentlich müßte es anders heißen, denn wenn ein Inuk zwei meint, dann sagt er Inuuk. Richtig, Inuk heißt Mensch. Daß der eine Mensch dem anderen ein Wolf sein könne, das erzählt man sich auch dort, wo die Eskimo leben und also von Sibirien, das zur RF gehört, über Alaska, das seit 1867 zu den VSA gehört, das Königreich Kanada bis nach Grönland, das zum Königreich Dänemark gehört, erstreckt.
Daß die lateinische Sentenz homo homini lupus aus der Komödie Asinaria (Eseleien) des römischen Komödiendichters Titus Maccius Plautus stamme und im Original der Kaufmann zu Leonida sagte „lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit“ (deutsch Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er nicht weiß, welcher Art der andere ist“), das erzählt man wohl im noch Latein-Unterricht.
Und der größte Wolf im Norden hört auf den Namen Amarok (oder auch nicht). Dieser Wolf solle, so wollen es diejenigen, die alte Geschichten aus der Vorzeit ihres Volkes erzählen, jeden jagen und fressen, der nicht mit Kameraden und Gefährten auf die Jagd gehe, sondern alleine – so alleine wie der Amarok.
Zwar bin ich schon vielen Geschichtenerzählern begegnet, aber weder diesem Isegrim noch einem Polarwolf, auch Arktischer Wolf (Canis lupus arctos) genannt. Schade eigentlich, allerdings traf ich kürzlich auf einen neuen Amarok in einem Wald in Brandenburg. Einem? Ein ganzes Rudel war vor Ort.
Der erste Amarok
solle sich durch „seine Kraft und Robustheit, seine Ausdauer und seine Überlegenheit“, wie Stefan Leichsenring unter dem Titel „VW bringt Pick-up: Der König der Wildnis heißt Amarok“ („Motor 1“, 5.6.2009) schrieb, auszeichnen. Das galt damals, als 2009 die ersten Pick-ups von Lohnarbeitern der Volkswagen AG gebaut und in Südamerika Interessierten vorgestellt worden waren. Leichsenring war wohl dort, um zu berichten, daß der VW-Konzern endlich auch in diesem Fahrzeugsegment etwas anzubieten hatte. Tausende Fahrzeuge folgten 2010 und wurden sogar bis Mai 2020 in Hannover hergestellt. Über 830 000 Amarok sollen in den Jahren verkauft worden sein. Alle Achtung!
Der neue Amarok
Seit Januar 2023 wird die zweite Generation gehandelt und also verkauft, auch in deutschen Landen, auch in Berlin und Brandenburg. Schon beim ersten Betrachten der Autos wird deutlich, daß der Unterschied zwischen dem VW Amarok I und II auch optisch beachtlich ist.
Daß – nebenbei bemerkt – die erste Generation der Pick-ups mit den bis dahin bekannten Pritschenwagen nicht mehr viel gemein hatte, das wissen Kenner und Kritiker. Bei der neuen Generation sticht das Lifestyle-Statement, wie es neudeutsch heißt, noch stärker hervor, wobei der Nutzwert nicht versteckt wird. Doch der Reihe nach.
Auf dem Gelände des Fördervereins der Verkehrs-Versuchsanlage Horstwalde fuhr ich sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag durchs Gelände, um die besseren Offroad-Fähigkeiten, die über 25 neue Assistenzsysteme und mehr Motor-/Getriebe-Varianten als jemals zuvor“ beim Offroad-Fahren zu testen. Nicht nur, daß der neue Amarok kräftiger wird als der alte, er wirkt bei aller Robustheit besonders beim neuen Amarok PanAmericana auch eleganter. Je nach Ausstattungslinie von dem einen oder anderen Kühlergrill bis zu den neu gestalteten Stylinbars oder Sportsbar und Trittstufen kann König Kunde seine Auswahl nach seinem Gutdünken und Geschmack treffen.
Zudem kann er testen, daß speziell für Karosserie, Fahrwerk, Motor- und Getriebevarianten von den veränderten Dimensionen bis zur deutlich größeren Wattiefe die Offroad-Fähigkeiten echt erweitert wurden. Die hohen Böschungswinkel und die höhere Bodenfreiheit sorgen nicht nur in Horstwalde für mehr Geländegängigkeit.
Die Motoren
Die drei Motoren sollen Kraft und Ausdauer, Laufruhe und Effizienz“ bieten. Die drei Aggregate, die von der Volkswagen AG zur Verfügung gestellt werden, sind ein 4-Zylinder-Diesel (Einstiegsmodell) mit 125 kW/170 PS und 405 Nm (als Handschalter), ein 4-Zylinder-Diesel mit 151 kW/205 PS und 500 Nm (als Handschalter oder Automatikgetriebe) und ein 3,0-Liter-V6-Diesel als Automatikgetriebe mit 177 kW/240 PS und 600 Nm. Für die internationalen Absatzmärkte soll Bein Benzinmotor bis zu 222 kW/302 HP und 452 Nm angeboten werden.
Die Getriebe
Richtig gelesen. Schalt- oder Automatikgetriebe stehen zur Auswahl. Auf der Heimatseite volkswagen-nutzfahrzeuge.de im Weltnetz heißt es dazu: „Beim Amarok Life und Amarok Style haben Sie die Wahl, wohingegen der Amarok PanAmericana und Amarok Aventura serienmäßig mit einem 10-Gang Automatikgetriebe mit Shift-by-wire kommen. Die Basisversion des Amarok kommt ausschließlich als Handschalter.“ Das ist übrigens eine Fünf-Gang-Handschaltung.
Die Fahrmodi
Ob auf märkischem Sand, Eis oder Schnee, der Fahrer entscheidet, ob er mit zuschaltbarem oder permanentem Allradantrieb loslegt und eine flotte Sohle aufs Parkett. Im Laufe der Fahrt kann er bis zu sechs Fahrmodi hinzuschalten. Je nach Modell sind „Normal“ und „Eco“ auch „Rutschig“ für befestigte Straßen sowie „Sand“ für Sand oder tiefen Schnee geeignet. „Schlamm/Spurrillen” unterstützen den Fahrer auf schlammigen oder von Spurrillen durchzogenen Lagen und „Ladung/Anhänger“ hilft, wenn etwas gezogen werden muß.
Das Cockpit
Nicht nur für denjenigen, der hinter dem Steuer sitzt, bietet das Premium-Soundsystem von Harman Kardon einen klasse Klang. Wer will, der kann Wölfe heulen hören. Damit ist keine Naturoper gemeint, sondern die Oper „Wolf unter Wölfen“ von Søren Nils Eichberg (freue sich, wer’s kennt). Das Smartphone macht kein Theater, sondern wird mühelos angeschlossen. Das Cockpit ist – keine Frage – ein digitales und der optionale berührungsempfindliche Bildschirm (30,5 cm, 12 Zoll) mit dem sogenannten „Infotainment-System“ bieten genau das: Informationen und Unterhaltung, aber auch Funktionen wie die Steuerung der Klimaanlage oder die Navigation bis hin zur Möglichkeit, sprachgesteuerte Befehlen für dit und dat geben zu können.
Die Ausstattungslinien
reichen beim neuen Amarok von Amarok über Amarok Life, Amarok Style und Amarok Aventura bis Amarok PanAmericana. Mit dem Premium-Modell möchte man nicht nur in Horstwalde oder durch Brandenburg fahren, sondern auf den Straßen des Panamericana genannten Verkehrswegenetzes und also von der Prudhoe Bay in Alaska bis Ushuaia in Feuerland, um bei dieser langen Reise immer mal wieder ins Gelände ohne Ende zu brettern.
Wenn ich den Amarok PanAmericana und das nötige Geld von der Volkswagen Aktiengesellschaft für eine solche Reise bekommen sollte, dann bin ich für WELTEXPRESS dabei und besuche nicht nur Eskimo und Opern! Wetten, dass..?
Anmerkung:
Sehen Sie auch die Beiträge
- Technische Daten des neun Amarok von Ted Prudenter
- Fotoreportage: Mit dem neuen Amarok in Horstwalde
im WELTEXPRESS.
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