Aus dem Gefängnis Abu Saabel seien rund 6 000 Gefangenen ausgebrochen. Die einen sprechen von einer Gefängnisrevolte, bei denen sich die Gefangenen Waffen der Wächter genommen hätten. Andere sprechen von einer absichtlichen Freilassung durch Handlanger des Mubarak-Regimes. Ein weiterer Gefangenenausbruch wurde aus dem Zentralgefängnis in der Oasenstadt Fajum südlich von Kairo gemeldet. Dort sollen Häftlinge einen Polizeigeneral getötet und einen weiteren General verschleppt haben. Doch auch hier sind Aussagen widersprüchlich. Augenzeugen berichten von bewußter Freilassung der Gefangenen. Unter Tausenden von entflohenen oder mutwillig freigelassenen Gefangenen sind Schwerverbrecher und islamistische Extremisten.
Gefangene und Polizisten in Zivil sollen den Auftrag haben, Ägypten in Chaos und Anarchie zu stürzen, um den friedlichen Aufstand des Volkes zu diskreditieren. Spiegel-Online schreibt: „Der Mann hat Angst um sein Leben. Seine Stimme zittert, als er im ägyptischen Privatsender al-Mekhwa spricht. "Ich kann meinen Namen nicht nennen. Sie werden mich in tausend Stücke reißen, wenn sie erfahren, dass ich geredet habe." Er sei dabei gewesen, erzählt der Polizist, wie in der Nacht zum Samstag das Tura-Gefängnis im Süden von Kairo geöffnet und 3500 Häftlinge freigelassen wurden. Auch im Wadi Natrun, zwischen Kairo und Alexandria, berichteten ihm Kollegen, seien mindestens 4000 Gefangene befreit worden. Der Befehl an die Beamten lautete überall, sich zurückzuziehen. "Wir sollten nach Hause gehen. Ich schwöre bei Gott, genau das wurde uns befohlen.““
Mit den Provokateuren wolle das Mubarak-Regime den Einsatz harter Gewalt gegen den Volksaufstand rechtfertigen. Seriöse Quellen berichten, sie wüßten, „dass es Anweisungen von ganz oben gab“ (Spiegel-Online), Gefangene freizulassen und als provozierender Agenten zu bewaffnen.
Mit Material von Al Jazeera, dpa, Facebook, Youtube, Twitter, RIA Novosti und vielen Bloggern zum Aufstand in Ägypten.