Und daher kommen auch, wie das Sprachengewirr beweist, viele Besucher und die alle wollen sehen, was Claude Monet geschaffen hat und kommentieren das in ihren jeweiligen Sprachen. Fast übervoll sind die einzelnen Säle, eine Woge von Besuchern drängt sich, und da und dort sieht man bekannte Bilder im Reigen anderer, bisher unbekannter Arbeiten.
Die Bilder sind so präsentiert, wie das Leben des Künstlers begann und endet: Der Marinemaler Eugène Boudin hat den 17-Jährigen damals zum Malen im Freien ermuntert und hat ihn 1859 nach Paris weiterempfohlen. Und hier suchte Monet nicht die akademisch anerkannten Ateliers von Künstlern auf, sondern er suchte die Nähe freier und fortschrittlichen Künstler. Er malte und verkaufte Karikaturen, um seinen Alltag zu sichern.
Die Farb- und Lichtverhältnisse in Algerien während seiner Militärzeit beeindruckten in sehr, und so entstanden denn auch die bekannten Werke wie „Frühstück im Freien“ im Wald von Fontaineblau nach dem Vorbild von Edouard Manets gleichnamigen Bild. Ein Besuch in London zeigte sich in seinen zunehmend diffusen Stimmungsmotiven –der Einfluss von Turner ist augenfällig. Es waren die in Dunst und Nebel getauchten Landschaften und flimmernde, das Auge blendendes Sonnenlicht, das er ohne starre Umrisslinien mit Hilfe feiner, farblich abgestufter Tupfen stimmungsvoll naturgetreu malte (Pointilismus). „Impression soleil levant“ war eine ganz neue Stilrichtung, so dass sich Claude Monet mit seinen Kunstfreunden Manet, Renoir und Degas in guter Gesellschaft befand. Der einst sarkastisch gemeinte Name für diese Stilrichtung, der „Impressionismus“, wurde bald „salonfähig“. Das beweisen Auftragsarbeiten und Porträts.
Berühmt gewordene Werke von Claude Monet sind „Das grüne Kleid“ (1866), „Frauen im Garten“ (1867), „Froschtümpel (1869), „Regatta bei Argenteuil“ (1874), „Pappeln im Wind (1891) und der „Seerosenteich (1908).
Unvergessen und heute immer ein beliebtes Motiv auch für Kalender ist das Bild „Les Coquelicots: Die Mohnblumen“ aus dem Jahre 1873. Diese Ausstellung steht unter der Patronage von Monsieur Nicolas Sarkozy, des französischen Staatspräsidenten (bis 24. Januar 2011).
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