Auf nach Süden – Zum 16. Mal veranstaltet das Deutsche Filmmuseum mit „Verso Sud“ das Festival des italienischen Films bis zum 17. November im CineStar Metropolis in Frankfurt am Main

Szene aus dem Film "MINE VAGANTI - Männer al dente", IT 2009, R: Ferzan Ozpetek

Und wie das mit dem „immer“ so ist. Sein Film ist der einzige im Rahmen aller Festivals, der doch schon in deutschen Kinos mit deutscher Synchronisation gezeigt wurde, aber nur kurz, denn zum Wahrgenommen Werden und Kinohit gehören Werbetrommeln, die teuer sind. Auch deshalb füllt dieses Festival eine Lücke im Filmmarkt, der durch die Omnipräsenz des amerikanischen Kinos verstopft ist. Eine Lücke gab es auch für den Aufführungsort. Der Hausherr, das Deutsche Filmmuseum, wird am angestammten Platz am Mainufer generalsaniert. Deshalb waren alle sehr zufrieden, daß das Metropolis im alten Volksbildungsheim am Eschenheimer Tor Asyl bot und tatsächlich war es zur Eröffnungsvorstellung gerappelt voll.

Ferzan Ozpetek gehört in Italien zu den sehr bekannten, beliebten und erfolgreichen Regisseuren. Der in Istanbul Geborene ging 1976 nach Rom, um Filmgeschichte, Kunstgeschichte, Kostümwesen und Regie zu studieren. Und blieb. Er arbeitete am Theater und als Regieassistent und wurde mit seinem ersten eigenen Spielfilm 1997 gleich nach Cannes eingeladen. Seine Vorstellung der Familie aus Lecce im Film MINE VAGANTI ist eine Liebeserklärung an chaotische italienische Verhältnisse in Apulien und anderswo. Der Film wird als Komödie bezeichnet, reizt auch sehr oft durch seine Situationskomik zum Lachen, aber ist letzten Endes nichts anderes, als eine spezielle und nur an der Oberfläche komische tiefgründige Comédie Humaine. Das ist ein wundervoller Film, der einen nach dem Anschauen stärker das Kino verlassen läßt, als man hineinkam. Das liegt schlicht daran, daß man in fast zwei Stunden pralles Leben von anderen vorgeführt bekam und deshalb besser weiß, wie man selber leben möchte.

Hier geht es erst einmal um Tommaso (Riccardo Scamarcio), den Sohne eines erfolgreichen Nudelfabrikanten aus Lecce, der angeblich in Rom Wirtschaftswissenschaften studiert, heimlich aber sich der Literatur hingegeben hat, sowohl sie studiert, aber schon seinen ersten Roman verfaßt und gerade einem Verlag eingereicht hatte. Er fährt nach Hause mit der festen Absicht, endlich die Wahrheit zu sagen, auch die Wahrheit über seinen Freund Marco, denn er ist schwul. Als er dies seinem Bruder, der in der Fabrik die Familienstütze ist, mitteilt, hält dieser das für gar nicht gut, daß Tommaso ausgerechnet auf dem Festbankett, auf dem eine Partnerschaft mit einem anderen Unternehmer gefeiert wird, sein Schwulsein öffentlich machen möchte.

Das ist eine filmische Delikatesse, wie nun, bei dieser Feier, als Tommaso gerade den Mund auftut, sein Bruder ans Glas klopft und eine Rede schwingt, in der er sich, den strahlenden und erfolgreichen Vorzeigemann in der Provinz, als Homosexuellen offenbart, woraufhin der patriarchalische Vater gleich einen Herzinfarkt erleidet – „Warum tust Du mir das an?“ – und Tommaso den Mund hält, damit der Vater angesichts von zwei homosexuellen Söhnen nicht gleich stirbt. Denn klar ist erst einmal, der ältere Bruder wird verstoßen, muß die Firma verlassen, muß weg aus den väterlichen Augen. Denn das allerschlimmste ist daran, was die anderen Leute sagen. Zumindest für den Vater, der die ganze Welt darüber, über seine Schande, wispern hört. Mehr wollen wir nicht verraten über das Tun und Treiben, das nun einsetzt, weil Tommaso die Nudelfabrik leiten und erneuern soll, zusammen mit der reizvollen und sehr eigenwilligen Tochter des neuen Geschäftspartners.

Im Film kommen dann noch irrwitzige Szenen vor, als nämlich des Tommaso schwule Freunde aus Rom nach Lecce kommen, eigentlich auf der Durchreise, aber vom Vater sofort zum Aufenthalt in der Villa eingeladen. Der Zuschauer weiß alles sofort, aber eben doch nicht alles und der Film verläßt uns mit der Aussicht, daß der ältere Bruder wieder nach Hause kommen und schuften darf, während Tommaso nach Rom zurückkehren wird und auch zu seinem Freund Marco. Das alles macht der Tod der Nona möglich, die zum rechten Zeitpunkt stirbt, nachdem sie schon zum falschen den noch dazu falschen Mann geheiratet hatte, was als untergründigen Thema den Film durchweht: „Unerfüllte Liebe hört nie auf. Sie hat ein ganzes Leben bestand.“. Eine schöne Rolle und eine schöne Geschichte, in der Hochzeit und Beerdigung eine Einheit eingehen.

In der anschließenden Diskussion geht es um die Funktion dieser Großmutter in der Filmgeschichte, die im Original „Treibmine“ heißt, womit eben gemeint ist, daß es im Leben Situationen gibt, die alles durcheinanderwirbeln, diese Nona aber eine, die als Person schon eine einzige Treibmine ist, weil sie für die Wahrheit und nicht für den Schein eintritt. Eine gefährliche Mutter für einen wohlanständigen zutiefst bürgerlichen Sohn, der immer nur Angst vor dem Gerede der Leute hat. Tatsächlich hatte Ferzan Ozpetek von zwei schwulen schönen Brüdern einst in den USA gehört und fand jetzt den Zeitpunkt richtig, darüber in Italien einen Film zu machen. Homosexualität ist das Leitthema seiner Filme und so kommt auch in seinem neunten Spielfilm alles unter dem Dach des Familiendramas zusammen.

Weitere Filme von Ferzan Ozpetek im Rahmen des Festivals sind SATURNO CONTRO 2007 (In Ewigkeit Liebe), IL BAGNO TURCO 1997 (Hamam – das türkische Bad), LE FATE IGNORANTI 2001 (Die Ahnungslosen), LA FINESTRA DI FRONTE 2003 (Das Fenster gegenüber), HAREM SUARÉ 1999 (Der letzte Harem) , UN GIORNO PERFETTO 2008. Entnehmen Sie bitte die Daten und Inhaltsangaben sowie die weiteren Filme von VERSO SUD dem Anhang.

www.das-neue-filmmuseum.de

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Info: Programm von Verso Sud

Sa 6.11. 19.00 Uhr Eröffnung I Hommage an Ferzan Ozpetek

Sa 13.11. 22 Uhr, Kino 10 (Türkisches Filmfestival)

MINE VAGANTI Männer al dente

IT 2009, R: Ferzan Ozpetek

Da: Riccardo Scamarcio, Nicole Grimaudo, Alessandro Preziosi, 116 min OmU

In Anwesenheit von Ferzan Ozpetek (nur am 6.11.).

Anschließend an Film und Diskussion, ab ca. 22 Uhr Empfang im „Ersten Stock“, Grosse Eschenheimer Landstr. 20 (Eingang neben früherem Eingang Turmpalast)

Zur Eröffnung präsentiert Verso Sud in Anwesenheit des Regisseurs die in Italien sehr erfolgreiche Komödie MINE VAGANTI (Männer al dente, 2009). Tommaso (Riccardo Scamarcio) hat in Rom Literatur studiert, seinen ersten Roman an einen Verlag geschickt und in Marco seinen Lebenspartner gefunden. Nun reist er nach Lecce zu seiner Familie. Allerdings gehen seine konservativen, ein sehr bürgerliches Leben führenden Eltern davon aus, dass ihr Sohn BWL studiert hat und nun die familiäre Nudelfabrik übernehmen wird. Auch in seinem neunten Spielfilm nimmt sich Regisseur Ozpetek seinem Leitthema Homosexualität an und vereint Familiendrama und zarte Schwulenkomödie zu einer eigensinnigen, vielschichtigen und in lichtdurchflutete Bilder getauchten Bestandsaufnahme der italienischen Gesellschaft.

Im Rahmen von Verso Sud wird der Film in Deutschland erstmals im OmU gezeigt.

In Kooperation mit dem Türkischen Filmfestival

So 7.11. 16.00 Uhr I Hommage an Ferzan Ozpetek

SATURNO CONTRO In Ewigkeit Liebe

IT/FR/TR 2007, R: Ferzan Ozpetek

Da: Pierfrancesco Favino, Margherita Buy, Stefano Accorsi, 110 min OmU

Mit SATURNO CONTRO (In Ewigkeit Liebe, 2006) gestaltete Ferzan Ozpetek ein Plädoyer für Menschlichkeit, Freundschaft und Optimismus, getragen von einem intensiv spielenden, mehrfach ausgezeichneten Schauspielerensemble. Darin treffen sich einige alte Freunde, darunter das schwule Paar Lorenzo und Davide, zu einem gemeinsamen Abendessen und verbringen eine beschwingte Zeit, als Lorenzo plötzlich zusammenbricht und ins Krankenhaus eingeliefert werden muss.

So 7.11. 18.30 Uhr I Neues italienisches Kino

LA BOCCA DEL LUPO Der Wolfsmund

IT 2009, R: Pietro Marcello

Da: Mary Monaco, Vincenzo Motta, 76 min OmU

Dokumentarfilm, poetische Analyse oder Außenseiterkomödie: Die Grenzen zwischen den Genres verschwimmen in Pietro Marcellos unter anderem mit dem Teddy bei der diesjährigen Berlinale ausgezeichneten Film LA BOCCA DEL LUPO (Der Wolfsmund, 2009). Nach Jahren sehen sich Enzo und Mary, eine Transsexuelle, wieder. Sie hatten sich einst in einem Gefängnis kennengelernt, welches Enzo erst nach 14 Jahren wieder verlassen durfte, später als sie. Nun kehrt er zurück – zu ihr und in das Hafenviertel seiner Heimatstadt Genua, das von Migration und Armut geprägt ist. Der Film besticht durch die faszinierende Wärme und den Lebensmut seiner Protagonisten.

So 7.11. 20.30 Uhr I Mo 8.11. 18.00 Uhr I Neues italienisches Kino

COSA VOGLIO DI PIí™ Was will ich mehr?

IT/CH 2010, R: Silvio Soldini

Da: Alba Rohrwacher, Giuseppe Batiston, Pierfrancesco Favino, 126 min OmU

Die Sekretärin Anna führt eine beschaulich-ruhige Beziehung mit Alessio, bis sie eines Tages auf Domenico trifft – und der impulsive, leidenschaftliche Mann in ihr vergessene Sehnsüchte weckt. Sie schreiben sich Kurzbotschaften auf dem Handy, küssen sich in Hauseingängen und treffen sich in Motels, jedoch alles heimlich. Mit zunehmender Dauer hält Anna diese Situation nicht aus und fordert von ihm ein gemeinsames Leben. Der neue Film des vielfach preisgekrönten Regisseurs Silvio Soldini COSA VOGLIO DI PIí™ (2010), der die dem Verlangen entgegenstehenden Hindernisse des Alltags näher betrachtet, zeichnet sich durch realistische Inszenierung und gleichwohl exquisit fotografierte Szenen aus.

Mo. 8.11. 20.30 Uhr I Di 9.11. 20.30 Uhr I Neues italienisches Kino

LA NOSTRA VITA Unser Leben

IT/FR 2009, R: Daniele Luchetti

Da: Elio Germano, Isabella Ragonese, Raoul Bova, 95 min OmeU

LA NOSTRA VITA (Unser Leben, 2009) von Daniele Luchetti war der einzige italienische Beitrag im diesjährigen Cannes-Wettbewerb; der brillante Hauptdarsteller Elio Germano gewann den Darstellerpreis. Er verkörpert Claudio, einen jungen Vorarbeiter, der in der Nähe Roms Wohnungen baut. Als seine Frau bei der Geburt ihres dritten Kindes stirbt, zerbricht das Gefüge seines bisherigen Lebens. Die Filmkopie macht exklusiv zwischen Mumbai und Sofia einen kurzen Zwischenstopp in Frankfurt.

Di 9.11. 18.30 Uhr I Sa 13.11. 16.00 Uhr I Hommage an Ferzan Ozpetek

IL BAGNO TURCO Hamam – das türkische Bad

IT/TR/ES 1997, R: Ferzan Ozpetek

Da: Alessandro Gassman, Francesca d’Aloja, Mehmet Günsur, 94 min OmU

In seinem bereits europaweit erfolgreichen, Motive aus Neorealismus und türkischem Melodram vermischenden, Debütfilm IL BAGNO TURCO (Hamam – das türkische Bad, 1997) folgt Regisseur Ferzan Ozpetek dem Innenarchitekten Francesco auf dessen Reise nach Istanbul. Von seiner Tante, die dort lebte, hat er unter anderem einen Hamam als Erbschaft vermacht bekommen. Zusehends nimmt die Atmosphäre der Großstadt ihn ein, und als er von den Plänen einiger Bauherrn erfährt, den Hamam samt Umgebung aufzukaufen und in ein Einkaufszentrum zu verwandeln, nimmt er sich aus Protest der Renovierung und Neueröffnung an und verliebt sich in einen früheren Mitarbeiter des Hamams.

In Kooperation mit dem Türkischen Filmfestival

Mi 10.11. 20.30 Uhr I Hommage an Ferzan Ozpetek

LE FATE IGNORANTI Die Ahnungslosen

IT/FR 2001, R: Ferzan Ozpetek

Da: Margherita Buy, Stefano Accorsi, Serra Yilmaz, 105 min OmU

Nachdem Antonias (Margherita Buy) Mann bei einem Autounfall ums Leben kommt, erfährt sie durch eine Widmung, dass er eine Affäre hatte – mit einem Mann (Stefano Accorsi). Dieser hat in einer Wohngemeinschaft eine Gruppe von Männern und Frauen unterschiedlichster Herkunft und Prägung um sich vereint, die ohne ihn heimatlos wären. Antonia sucht seine Nähe und wird bald selbst ein Teil dieser Wohngemeinschaft. Özpetek gestaltet mit LE FATE IGNORANTI (Die Ahnungslosen, 2000), der sich auch von der Charakterzeichnung eines Almodovar inspirieren lässt, ein ehrliches Plädoyer für Offenheit und Nächstenliebe.

Mi 10.11. 18.15 Uhr I Hommage an Ferzan Ozpetek

LA FINESTRA DI FRONTE Das Fenster gegenüber

IT/TR/GB/PT 2003, R: Ferzan Ozpetek

Da: Giovanna Mezzogiorno, Raoul Bova, Filippo Nigro, 106 min OmU

In LA FINESTRA DI FRONTE (Das Fenster gegenüber, 2003) lässt Ozpetek zwei Handlungsstränge nebeneinander laufen, in denen Vergangenes mit Gegenwärtigem verbunden wird und hervorragende Schauspieler eine Vielstimmigkeit in ihren Figuren entstehen lassen. Giovanna (Giovanna Mezzogiorno) und Filippo (Filippo Negro) durchleben sowohl beruflich als auch in ihrer Beziehung eine Zeit der Frustration und Leere. Als Giovanna Lorenzo begegnet, dessen Fenster direkt gegenüber von dem des Ehepaars liegt, entwickelt sich rasch gegenseitige Zuneigung und stellt sie vor die Wahl zwischen Vernunft und Leidenschaft.

Do 11.11. 18.00 Uhr I Fr 12.11. 20.30 Uhr I Neues italienisches Kino

L’UOMO NERO Der Mann in schwarz

IT 2009, R: Sergio Rubini

Da: Sergio Rubini, Valeria Golino, Riccardo Scamarcio, Margherita Buy, 117 min OmU

Sergio Rubini – zu Gast beim Festival vor zwei Jahren – begibt sich wieder als Regisseur und Hauptdarsteller in sein apulisches Heimatdorf, um seinen todkranken Vater ein letztes Mal zu sehen. Die Begegnung weckt in ihm Erinnerungen an seine Kindheit, in der er mit neugierigem Blick das Treiben der Erwachsenen beobachtete. Seine Fantasie blüht wieder auf, und er begegnet den Geistern der Großeltern, in Schränken versteckten Harlekins und einem rätselhaften L’UOMO NERO (Der Mann in Schwarz, 2009). Rubini erweist seiner apulischen Heimat einmal mehr mit Starbesetzung eine poetisch-liebevolle Reverenz.

Do 11.11. 20.30 Uhr I Neues italienisches Kino

COSMONAUTA Die Kosmonautin

IT 2009, R: Susanna Nicchiarelli

Da: Miriana Raschillí , Claudia Pandolci, Sergio Rubini, 85 min OmU

Luciana, die Hauptfigur von Susanna Nicchiarellis humorvoll-sympathischem Film COSMONAUTA (Die Kosmonautin, 2009), engagiert sich Anfang der 60er Jahre leidenschaftlich im kommunistischen Jugendverband und begeistert sich für die sowjetische Raumfahrt. Voller Überzeugung für die Ideale der Revolution kann sie nicht verstehen, dass ihre gleichaltrigen Genossen sich mit Bürgertöchtern vergnügen. Alleine gelassen lernt sie, es ihrem Vorbild, der ersten weiblichen Kosmonautin Tereschkowa, gleich zu tun und ihren Problemen tapfer zu trotzen.

Fr 12.11. 18.00 Uhr I Sa 13.11. 21.00 Uhr I Neues italienisches Kino

QUESTIONE DI CUORE Eine Sache des Herzens

IT 2009, R: Francesca Archibugi

Da: Kim Rossi Stuart, Antonio Albanese, Micaela Ramazzotti, Francesca Inaudi, 110 min OmU

Francesca Archibugis neue Produktion QUESTIONE DI CUORE (Eine Sache des Herzens, 2009) changiert zwischen Leichtfüßigkeit und Nachdenklichkeit. Alberto, ein erfolgreicher Drehbuchautor, und Angelo, ein junger Automechaniker, erleiden einen Herzinfarkt und werden in derselben Nacht ins Krankenhaus eingeliefert. In einem Zimmer untergebracht, freunden sich die beiden an und gewinnen eine neue Einstellung zum Leben. Nach ihrer Entlassung zieht Alberto bei Angelo ein, da ihn inzwischen seine Freundin verlassen hat. Dessen Frau Rossana und seine Kinder sind anfangs irritiert, doch Alberto fügt sich schnell in die Familie ein – und merkt bald, dass die „Questione di cuore“ nicht ausgestanden ist.

Sa 13.11. 18.30 Uhr I Hommage an Ferzan Ozpetek

HAREM SUARÉ Der letzte Harem

IT/FR/TR 1999, R: Ferzan Ozpetek

Da: Maria Gillian, Alex Descas, Valeria Golino, 110 min OmeU

Ozpeteks zweiter Spielfilm HAREM SUARÉ (Der letzte Harem, 1999) handelt von einer italienischen Sklavin, die vom Sultan des Osmanischen Reichs Abdulhamid für dessen Harem gekauft wird. Sie avanciert schnell zur Lieblingsfrau des Herrschers und später auch zu seiner offiziellen Ehefrau. Auf dem Höhepunkt ihres Einflusses und ihrer Macht intrigiert sie gegen ihre Konkurrentinnen und verliebt sich zugleich in den schwarzen Eunuchen des Harems. Doch mit dem Untergang des Imperiums und der Flucht des Sultans nach Europa beginnt für sie ein harter Überlebenskampf in einer neuen politischen und gesellschaftlichen Ordnung.

In Kooperation mit dem Türkischen Filmfestival

So 14.11. 18.00 Uhr I Di 16.11. 18.15 Uhr I Neues italienisches Kino

FORTAPí€SC Fort Apache

IT 2009, R: Marco Risi

Da: Libero De Rienzo, Valentina Lodovini, Michele Riondino, 106 min OmU

Als FORTAPí€SC (Fort Apache, 2009), so auch der Titel von Marco Risis Film, bezeichnete man im neapolitanischen Dialekt der 80er Jahre Torre Annunziata, eine heruntergekommene Vorstadt von Neapel, die sich damals im Griff der Camorra befand. Während der Bandenkriege kommt der junge investigative Journalist Giancarlo Siani in die Stadt. Etwas unbedarft wirkend, dauert es dennoch nicht lange, bis er den ersten Korruptionsskandalen und Seilschaften auf die Schliche kommt und die Wut des Gangsterchefs Gionta auf sich zieht. Angelehnt an die wirkliche Geschichte Sianis, zeichnet Risi engagiert und spannungsreich das Porträt eines Idealisten, der um der Wahrheit willen sein Leben riskiert.

So 14.11. 20.30 Uhr I Mo 15.11. 18.15 Uhr I Neues italienisches Kino

GENERAZIONE MILLE EURO Die 1000 Euro-Generation

IT 2009, R: Massimo Venier

Da: Alessandro Tiberi, Valentina Lodovini, Carolina Crescentini, 101 min OmU

Nach Ende seines Studiums hat der begabte Mathematiker Matteo wie viele seiner Altersgenossen kein Glück: Mit seinem unsicheren Job kann er kaum die Miete für seine Wohnung bezahlen. Außerdem steht er vor der Kündigung, und ihm droht, von seiner 5

Freundin verlassen zu werden. Plötzlich treten zwei aufregende Frauen in sein Leben: Beatrice, die als neue Mitbewohnerin einzieht, und Angelica, die die Marketingabteilung seiner Firma übernimmt. Beflügelt von diesen Aussichten will Matteo seiner Tristesse entfliehen. Mit GENERAZIONE MILLE EURO (Die 1000 Euro-Generation, 2009) drehte Massimo Venier eine Komödie am Puls der Zeit – mit einem Blick für soziale Verhältnisse.

Di 16.11. 20.30 Uhr I Hommage an Ferzan Ozpetek

UN GIORNO PERFETTO

IT 2008, R: Ferzan Ozpetek

Da: Isabella Ferrari, Valerio Mastandrea, Valerio Binasco 105 min OmeU

Zum ersten Mal drehte Ferzan Ozpetek mit UN GIORNO PERFETTO (2008) einen Film nicht nach eigenem Drehbuch, sondern einer Romanvorlage von Melania Mazzucco. Dennoch finden sich auch hier die für den Regisseur typischen Stil- und Handlungselemente: die Konzentration auf mehrere Charaktere, deren Schicksale raffiniert ineinander verwoben werden. Einen Mittelpunkt bilden die Eheleute Emma und Antonio, die seit einem Jahr getrennt leben. Während sie mit den Kindern zu ihren Eltern zog, blieb er in ihrer bisherigen Wohnung zurück. Eines Nachts hört ein Nachbar vermeintlich Schüsse und ruft die Polizei. Ozpetek rekapituliert die letzten 24 Stunden im Leben seiner Protagonisten.

Mi 17.11. 18.15 Uhr I Neues italienisches Kino

IL COMPLEANNO Davids Geburtstag

IT 2009, R: Marco Filiberti

Da: Alessandro Gassman, Maria de Medeiros, Christo Jivkov, 105 min OmeU

Zwei Ehepaare in den Vierzigern reisen zum Urlaub in den sonnigen Süden Italiens, wo ein Ferienhaus mit Strand sie erwartet. Diese Harmonie wird gestört, als der blendend aussehende Sohn eines der Paare ankommt. Matteo, dessen Ehe mit Francesca ruhig und ausgeglichen schien, wirft ein Auge auf den Jüngling, was wiederum bislang verborgene Spannungen und Konkurrenz zwischen den Freunden heraufbeschwört. IL COMPLEANNO (Davids Geburtstag, 2009) wurde mit großem Erfolg in Venedig präsentiert. Angelehnt an Vorbilder wie Visconti und Mendes, unterzieht er das reiche Bürgertum einer gründlichen Analyse auf Verborgenes und Unausgesprochenes.

Mi 17.11. 20.30 Uhr I Neues italienisches Kino

LA FINE íˆ IL MIO INIZIO Das Ende ist mein Anfang

DE/IT 2009, R: Jo Baier

Da: Bruno Ganz, Elio Germano, Erika Pluhar, 98 min italienische OF (voraussichtlich)

Drei Monate vor seinem Tod ruft der Journalist und Schriftsteller Tiziano Terzani (Bruno Ganz) seinen Sohn (Elio Germano) zu sich in ein Haus in die Toskana, wo er mit seiner deutschen Frau lebt. In langen Gesprächen erneuert und verfestigt sich die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Oftmals wortgetreu verfilmte Jo Baier den gleichnamigen Bestseller Terzanis LA FINE íˆ IL MIO INIZIO (Das Ende ist mein Anfang, 2010) und lässt den ergreifend spielenden Bruno Ganz über die großen Themen des Lebens reflektieren.

CineStar Metropolis

Eschenheimer Anlage 40, 60318 Frankfurt

Tickets ab 29.10. unter http://frankfurt-metro-ticket.global-ticketing.com/gt/info und an den Kassen des CineStart Metropolis

Eintritt 7,- / ermäßigt 6,-

Unsere Kinocard hat leider keine Gültigkeit. Diese gilt wieder ab unserer Wiedereröffnung.

Die Veranstaltungen im CineStar Metropolis finden mit freundlicher Unterstützung der Saalbau GmbH statt.

In Zusammenarbeit mit Made in Italy, Rom.

Mit Förderung des Ministero per i Beni e le Attivití  Culturali · Direzione Generale per il Cinema, Rom

Mit Unterstützung des Consolato Generale d`Italia, Frankfurt am Main · Istituto Italiano di Cultura, Frankfurt am Main und Casa di Cultura e. V.

Das Türkische Filmfestival findet vom 8. bis 14.11. im CineStar Metropolis statt. Informationen unter www.turkfilmfestival.de

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