Dynamischer Beginn
Das badische Derby gegen den SC Freiburg begann für die TSG 1899 Hoffenheim mit zwei Änderungen in der Startelf. Theresa Betz musste verletzungsbedingt passen, auch Stephanie Breitner nahm zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückten Susanne Hartel und Fabienne Dongus in die Startelf. Beide Teams suchten den direkten Weg nach vorne und gleich zu Beginn gab es auf beiden Seiten Torraumszenen. Freiburg hatte die erste, aber nach der Flanke stand Sandra Starke im Abseits. Auf der anderen Seite wurde es zweimal innerhalb kürzester Zeit gefährlich. Martina Moser zog einmal von der rechten Seite, einmal von der linken Seite ab – beide Male nur knapp am Tor vorbei.
Ohne Durchschlagskraft
Bis zu den Strafräumen blieb das Tempo hoch, beide Mannschaften scheiterten aber ein ums andere Mal zu ungenauem Spiel. In der 16. Minute wurde Moser von Hartel auf der rechten Seite angespielt. Auf die scharfe Hereingabe lauerte Mana Iwabuchi, der SC konnte aber noch zur Ecke klären. Eine ähnliche Aktion gab es fünf Minuten später. Dieses Mal verpassten Hartel und Chojnowski die Flanke von Lena Weiss. Von den Gästen, bei denen die drei Europameisterinnen Däbritz, Leupolz und Benkarth in der Startelf standen, war offensiv nur wenig zu sehen. Hoffenheim war die weitaus aktivere und bessere Mannschaft, setzte die Südbadenerinnen früh unter Druck, blieb im gegnerischen 16er aber zunächst ohne Durchschlagskraft.
Lattentreffer
Hoffenheim hielt den Druck hoch und kam vor allem über die rechte Seite nach vorne. Pech hatte Lena Weiss in der 32. Minute, als ihre Flanke sich zwar gefährlich vor das Freiburger Tor senkte, aber nur die Latte traf. Der Sportclub haderte mit sich selbst und blieb offensiv blass. Die TSG machte das Spiel und hatte in der 38. Minute die größte Chance zur Führung. Iwabuchi setzte Hartel mit einem feinen Lupfer in Szene, die Spielführerin traf den Ball aber nicht richtig. Freiburg kam vor der Pause nur noch mit einem Freistoß und einem Distanzschuss vor das Tor von TSG-Torhüterin Alisa Vetterlein. Aus 18 Metern versuchte es Myriam Krüger direkt, blieb aber an der Mauer hängen. Auch der Versuch von Leupolz war harmlos.
Verdiente Führung
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeberinnen die erste gute Torraumaktion. Nach der Hereingabe von Moser war SC-Torhüterin Benkarth aber zur Stelle und vereitelte die Chance. In der 56. Minute belohnte sich Hoffenheim für seine engagierte Leistung. Silvana Chojnowski traf mit einem satten Rechtsschuss zur 1:0-Führung. Um ein Haar wäre eine Minute später der Ausgleich gefallen, aber Vetterlein konnte den SC-Schuss noch um den Pfosten lenken. Nach knapp 70 Minuten vergab Hoffenheim gleich zweimal nacheinander die Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen. Erst scheiterte Hartel alleinstehend an Benkarth, dann vergab Moser aus fünf Metern. In der 72. Minute belohnte sich die Ehrmann-Elf dann doch. Die Flanke von Leonie Pankratz nahm Moser kurz an und verwandelte zum hochverdienten 2:0.
Eberhardt goldrichtig
Die Zwei-Tore-Führung war wichtig, denn Freiburg kam wieder heran. Ein 35-Meter-Freistoß von Juliane Maier war lange in der Luft, knallte dann in die Unterkante der Latte und zum 2:1 ins Tor (72.). Die Gäste drückten in den letzten zehn Minuten nochmal aufs Tempo, der Anschlusstreffer hatte sie ins Spiel zurückgebracht. Vetterlein rettete mit starker Fußabwehr noch gegen Starke, war in der 84. Minute aber geschlagen. Sylvia Arnold setzte nach und erzielte das 2:2. Die Freiburgerinnen hatten auch danach noch gute Chancen, das Spiel sogar noch zu drehen, blieben aber erfolglos und nahmen am Ende gar keinen Punkt mit. Denn in der 90. Minute drehte Hoffenheim die Partie wieder. Moser traf die Latte, Annika Eberhardt sprang der Ball vor die Füße und die Angreiferin staubte zum 3:2-Siegtreffer ab.
Anschluss
Und damit zum zweiten Saisonsieg der TSG 1899 Hoffenheim. Die Kraichgauerinnen kletterten in der Tabelle von Platz 9 auf Platz 8 und halten den wichtigen Anschluss an das Mittelfeld der Liga. Die Breisgauerinnen aus dem Süden Badens verteidigten trotz knapper Niederlage ihren 5. Tabellenplatz hinter dem Spitzenquartett Potsdam, Frankfurt, München und Triple-Champion Wolfsburg.
So spielten sie:
TSG 1899 Hoffenheim: 31-Alisa Vetterlein – 2-Lena Weiss, 32-Tamar Dongus, 4-Kristin Demann, 21-Leonie Pankratz, 7-Martina Moser, 8-Christine Schneider, 33- Fabienne Dongus (12-Stephanie Breitner, 90.) 13-Mana Iwabuchi, 22-Susanne Hartel (9-Annika Eberhardt, 75.), 27-Silvana Chojnowski (10-Sabine Stoller, 85.) – Trainer: Jürgen Ehrmann
SC Freiburg: 1-Laura Benkarth – 4-Chioma Igwe (24-Anja-Meike Hegenauer, 46.), 6-Caroline Abbé, 22-Laura Störzel, 21-Claire Savin, 7-Sara Däbritz, 20-Myriam Krüger (8-Juliane Maier, 65.), 10-Sylvia Arnold , 9-Melanie Leupolz, 27-Sonja Giraud (17-Margarita Gidion, 46.), 13-Sandra Starke – Trainer: Dietmar Sehrig
Tore: 1:0 Chojnowski (56.), 2:0 Moser (72.), 2:1 Juliane Maier (76.), 2:2 Sylvia Arnold (85.), 3:2 Eberhardt (90.)
Schiedsrichterin: Marija Kurtes (Düsseldorf)
Zuschauer: 750