Berlin, Deutschland (Weltexpress). Für sein 700. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wird zu Beginn der DEL-Begegnung zwischen den Berliner Eisbären und der Düsseldorfer EG Jens Baxmann, gern auch Baxi genannt, geehrt. 700 Einsätze sind nicht alles. Sage und schreibe sieben Meistertitel holte Baxi mit den Eisbären aus Berlin. Dann geht`s pünktlich um Halbacht los. Im Eisbären-Kader fehlen hier und heute Frank Hördler, Marcel Noebels und Laurin Braun. Mit dabei ist Stürmer Julian Talbot.
Wie die Eisenbahn beginnen die Hauptstädter, von Kopf bis Fuß in Dunkelblau gekleidet, und schießen in der ersten Minute das erste Tor. Darin Olver trifft zum 1:0 nach Vorarbeit von Florian Busch und Micki DuPont (1.). Mathias Niederberger im Kasten der Rheinländer, die in weißen Trikots und roten Hosen spielen, muss zum ersten Mal an diesem Freitagabend hinter sich greifen.
Beinahe wäre der Ausgleich gefallen. Robert Collins stand am langen Pfosten einschussbereit vor Eisbären-Torhüter Petri Vehanen, doch der Puck kam zu ungenau (9.).
Vom Druck der Anfangsminuten können sich die Gäste gerade befreien und setzen sich im Drittel der Berliner fest (9.).
Kyle Wilson verpasst es, die Führung auszubauen und scheitert an Niederberger (10.).
Erste Strafzeit für die Eisbären. Florian Busch muss zwei Strafminuten wegen Stockschlags vom Eis (13.). Das Überzahlspiel der Gäste kommt nicht zur Geltung und diese Möglichkeit verstreicht ungenutzt (15.).
Das Spiel plätschert ein wenig vor sich hin, während die Stehplatzkurven-Fans André Rankel als „besten Mann“ besingen und hochleben lassen (13.).
Kai Wissmann bekommt zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung, weil der Puck ins Netz fliegt (27.). Allerdings wurde er von einem Düsseldorfer Angreifer arg bedrängt. Werden die Düsseldorfer dieses Überzahlspiel geschickter gestalten? Die Antwort ist einfach: nein (29.). Im Gegenteil: das war grottenschlecht. Das Niveau dieses Punktspiels sinkt nach 30 gespielten Minuten auf einen gefährlich niedrigen Pegel. Da sind sogar die Schiedsrichter Willi Schimm und Benjamin Hoppe besser.
Die Begegnung geht gerade so weit runter, dass die Fans sich an bessere Zeiten besinnen und den FDGB-Pokal besingen und statt die DEG die Preußen schmähen (32.).
Jamie MacQueen in Mittelstürmer-Manier, umringt von drei Düsseldorfern, kommt auch nicht zum Schuss (33.).
Jetzt übersehen die Schiedsrichter einen Gästespieler zu viel auf dem Eis und auch ein Halten. Egal, denken sich Männer von Cheftrainer Uwe Krupp, greifen an und einer trifft. Das 2:0 erzielt Spencer Machacek aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von MacQueen und Julian Talbot (34.).
Erste Strafzeit für Düsseldorf. Marcel Brandt muss wegen Bandenchecks auf die Strafbank (37.). Eisbären mit Führung und Überzahlspiel. Das sieht aber auch nicht besser aus als bei der DEG (40.).
Zum dritten Mal in diesem Match zappelt der Puck im DEG-Tor. Doch kurz zuvor unterbrachen die Schiedsrichter das Spiel wegen hohen Stocks (44.).
Der vierte Treffer zählt (45.). Für die Berliner war Nicholas „Nick“ Petersen erfolgreich. „Die Vorarbeit von Daniel Fischbuch und Talbot“, informiert der Hallensprecher. Mit zunehmender Spieldauer neigt sich das Pendel zugunsten der Hausherren.
Strafe angezeigt. Vehanen fährt raus und die Berliner spielen mit einem Mann mehr auf dem Eis, aber nur für Sekunden. Dann wird das Spiel unterbrochen und Kurt Davis muss wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank (47.). Zweites Überzahlspiel für Berlin.
Die angreifenden Berliner kommen nicht zum Zug, nicht in Position. Immerhin: Daniel Weiß leistet wegen Stockchecks Davis für etwas mehr als eine halbe Minute Gesellschaft auf der Strafbank (49.).
Auch „fünf gegen drei“ kommt kein Schuss aufs Tor. Dann ist die erste Strafe abgelaufen.
12.926 Zuschauer werden vom Hallensprecher bekanntgegeben, dann ist „Düsseldorf komplett“.
Vehanen hält mal wieder einen schönen Schuss und im direkten Gegenzug Niederberger nicht (56.). Das 4:0 erzielte Wilson aus zentraler Position gut und gerne ein Dutzend Meter vor dem Tor mit 121 km/h.
Die Düsseldorfer wehren sich nicht mehr und die Berliner bekommen stehende Ovationen (58.). „Oh, wie ist das schön“, singen viele Fans.
Zum Schluss muss Barry Tallackson wegen Beinstellens auf die Strafbank (58.). Werden die Gäste noch einen Ehrentreffer erzielen? Werden sie nicht.
Das ist wieder ein Arbeits- und Pflichtsieg für „den geilsten Club der Welt“, wie die Fans singen. Noch immer stehen Tausende in der Halle und bejubeln das 5:0 (60.). In der letzten Minute trifft Sven Ziegler nach Vorarbeit von Tallackson, der Sekunden zuvor von der Strafbank kam.
Die Stehplatzkurven-Fans rufen „Vehanen“. Der Torhüter der Berliner Eisbären holt sich eine Portion Extra-Beifall, die vor der Begegnung Baxi bekam. Beide sorgten 60 effektive Spielminuten dafür, dass am Ende die Null steht.