Die einzigen Geräusche auf der Leinwand sind jene, die beim Rauchen einer Zigarette entstehen. 22 Menschen hat der amerikanische Filmemacher dabei beobachtet, wie sie sich eine Zigarette anzünden und sie bis zu Ende rauchen.Wenn es einen tieferen Sinn in den aneinandergereihten Rauch-Zeichen gibt, blieb er mir verborgen. Wer cineastisch nichts zu sagen hat, sollte besser schweigen. Dies tut Benning auch: Einen Kommentar oder Dialoge gibt es nicht. „Twentytwo Cigarettes“. Ohne Worte. Dafür braucht man einen langen Atmen, selbst, wenn die Nikotin-Spender nur visuell konsumiert werden. Ich hatte ihn nicht. Sorgen, dass Kollegen verraten, dass ich diese Kritik vor dem Kinosaal verfasst habe, statt darin zu sitzen, mache ich mir nicht. Ich könnte Namen nennen. Die Namen der anderen Kritiker, die das Kino früher verließen. Ist „Twentytwo Cigarettes“ eine geheime Festival-Infiltration der Tabak-Lobby oder militanter Nichtraucher? Weder noch: Alles blauer Dunst.
***
Titel: Tentytwo Cigarettes
Land/ Jahr: USA 2010
Regie: James Benning
Drehbuch: James Benning
Mit: Sompot Chidgasornpongse, Francesca Sloane, Tedi Gentry, Thom Andersen, Stephan Pascher, Blake Derrington, Norma Turner, Fabian Vazquez Euresti, Sharon Lockhart, Dick Hebdige u. a.
99 Min.
Sektion: Berlinale Forum