Deutscher Partner dieses vom DAAD unterstützten Projektes war und ist die damalige TFH Berlin, an die die Idee auf der Basis einer Initiative des kirgisischen Staatspräsidenten Akajev und des deutschen Bundespräsidenten Rauh herangetragen worden war. Die besondere Energie des kirgisischen Botschafters Sarigulov und des TFH-Vizepräsidenten und gleichzeitigen Direktors des TFH-Ostasienkooperationszentrums (OAK) Jahnke erbrachte sichtbare Fortschritte des Projektes, das in seinen ersten Jahren fast ausschließlich durch private Sponsoren getragen wurde. Mehrfache Reisen verschiedener Fachdelegationen aus Bishkek nach Berlin und aus Berlin nach Bishkek förderten das Wachstum gegenseitigen Kooperationsinteresses, das auch darauf beruhte, daß zahlreiche deutschstämmige Kirgisen als künftige Studenten erwartet werden konnten. Auch die bereits in Kirgisien vertretene deutsche Industrie zeigte Interesse: das größte Flachglas-Unternehmen Zentralasiens, eine große, in ganz Asien bekannte Brauerei, eine weltweit engagierte Zigarettenproduktionsstätte und eine der größten Autoreparaturwerke Zentralasiens sind Symbole deutschen Industrie-Engagements in der Region, die zu Zeiten der Sowjetunion als WORKSHOP Zentralasiens besonders für Kapazitäten im Zuliefersektor der Autoindustrie bekannt war. – Seit 1999 war Kirgisien aus diesem Kooperationsanlaß bereits in Berlin präsent: Präsident Janibek und sein Vizepräsident Adylbek konferierten während der Berliner Asienpazifikwochen mit den Vertretern aus 23 asiatischen Hochschulen, die sich als Partner der TFH Berlin / Beuth Hochschule für Technik Berlin im N.E.W.S.-Arbeitskreis zusammengeschlossen hatten. Das OAK als Motor der N.E.W.S.-Gruppe bewirkte die Integration des kirgisischen Partners, die 2001 mit einer Ballonfahrt über Berlin besiegelt wurde. Für die N.E.W.S.-Gruppe war ein deutschsprachiges Studium ein Novum; bisher waren zwar deutsche Studiengänge nach Korea (Masan) und China (Yanji) in Kooperation mit dem OAK – und natürlich mit Unterstützung des DAAD – bzw. der TFH Berlin exportiert worden, aber samt der deutschen Sprache hatte es das bisher in dieser Konstellation noch nicht gegeben. Die heutige Vizepräsidentin der Beuth Hochschule für Technik staunte nicht schlecht, als sie 2004 die Früchte der Vorarbeit bereits ernten konnte – dank ihrer DDR-Vergangenheit hatte sie den Vorteil der Russischsprachigkeit bei der Gründungsreise nach Bishkek, der Hauptstadt Kirgisiens, im Small-Talk nutzen können und erkannt, daß hier etwas Besonderes an globaler Kooperation geschaffen worden war.
Bei den kommenden Asienpazifikwochen in Berlin wird man sicher wieder den Begründer dieser herausragenden, internationalen Hochschulkooperation auf dem Weg zu den zahlreichen Veranstaltungen sehen können: im wehenden, prächtigen, goldbestickten, dunkelblauen Kirgisenmantel, den ihm seine damaligen Verhandlungspartner, Präsident Janibek und sein Vizepräsident Adylbek, als Zeichen ihrer Freude über die Kooperationserfolge verehrt hatten. Sechzehn kirgisische Studierende halten sich zur Zeit zu Studienzwecken an der Beuth Hochschule für Technik Berlin auf – Früchte und Zeichen der Kooperation, die im Gegenzug auch deutsche Studierende und Lehrende seit Jahren regelmäßig nach Kirgisien bringt.