Meisterliche Kulisse in Südbaden
Eigentlich ist die „Elf“ eine närrische Zahl und von Köln sowie dem dortigen Fußballclub fast schon für sich gepachtet. Elf schwarze Flammen im Kölner Stadtwappen oder der „Elfte im Elften“ – nur zwei Beispiele für rheinische Gewogenheiten. Der SC Sand vergrößerte den Vorsprung auf Verfolger 1. FC Köln nun auf elf Punkte und richtete nach Spielende im Kühnmattstadion eine Aufstiegsfeier vor einer mit 1380 Zuschauern meisterlichen Kulisse. Und nach elf Minuten war klar, wer im Prestigeduell den Platz als Sieger verlassen wird. Die Gäste aus Köln versuchten von Beginn an die Begegnung offen zu halten und kamen kurz nach Spielbeginn zur ersten Chance. Praktisch im Gegenzug eröffnete die italienische Nationalmittelstürmerin Ilaria Mauro den Torreigen.
Inka Grings ohne Treffer
Nachdem ein Schuss von Christine Veth nach Vorlage von Patricia Hanebeck noch geblockt wurde, brachte Mauro den Abpraller sicher zum 1:0 (2.) über die Linie. Ihr 23. Saisontreffer, während Inka Grings auf Kölner Seite ohne Tor blieb. Vier Minuten später schlenzte Patricia Hanebeck den Ball nach Doppelpass mit Mauro spektakulär zum 2:0 (6.) hoch in den langen Torwinkel. Zwischenzeitlich hatte Köln eine weitere Chance, die Sands Torfrau Mallori Lofton-Malachi vereitelte. Auch beim dritten Sander Treffer war Mauro beteiligt. Sie umspielte Kölns Torfrau Neide Simoes, die im weiteren Spielverlauf zum Rückhalt ihrer Mannschaft wurde. Die Flanke von Mauro landete auf dem Kopf von Christine Veth, die den Ball zum 3:0 (11.) im Kölner Tor unterbrachte.
Flugkopfball von Rebekah Stott
Sand verpasste es, den Sack endgültig zuzumachen und Mandana Knopf überraschte Lofton-Malachi mit einem Schuss von der rechten Strafraumseite unter die Latte ins lange Eck zum 3:1 (22.). Der Anschlusstreffer zeigte auf Sander Seite etwas Wirkung, doch bis zur Halbzeitpause hätten Angela Migliazza und Ilaria Mauro den Vorsprung weiter ausbauen können. Auch nach der Pause sahen die Zuschauer eine offene und von beiden Seiten sehr gute geführte Partie. Einzig die Tore wollten nicht fallen. Bis Anne van Bonn von der linken Seite einen Freistoß in die Mitte des Strafraums zirkelte und Rebekah Stott mit einem Flugkopfball einen halben Meter über der Grasnabe schwebend zum 4:1 (78.) den Endstand erzielte.
Wir wollen ungeschlagen bleiben
„Wir haben heute nochmals gezeigt, was der Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Platz ist“, sagte Co-Trainer Jens Schreier. Er lobte auch die Zuschauer: „Das war eine tolle Kulisse.“ Das einzige Manko war die Chancenauswertung gegen eine Mannschaft, die sich nicht in der eigenen Hälfte einigelte: „Die Chancen muss man sich erst mal erarbeiten.“ Mit 61 Punkten hat Sand nun den Rekord des SC Freiburg (60) überboten und kann mit einem Sieg im abschließenden Spiel beim Absteiger SC Bad Neuenahr auch eine weitere Bestmarke setzen. Schreier dazu: „Alle Zweitligaaufsteiger sind bisher mit einer Niederlage hoch und wir wollen auch dieses Ziel, ungeschlagen bleiben, zum Saisonabschluss knacken.“
So spielten sie im Sander Kühlmattstadion:
SC Sand – 1. FC Köln 4:1 (3:1)
SC Sand: Lofton-Malachi; Scurich, Wendlinger (66. Ferreira Pinto), Haag (79. Mottershead), Stott, Migliazza, Hanebeck, Isabelle Meyer, van Bonn, Mauro, Veth (46. Freckhaus).
1. FC Köln: Simoes; Schrum, Seuren (80. Pfeiffer), Kirschbaum, Frommont, Nicole Bender, Rinast (77. Pyko), Zielinski, Tekkal, Grings, Knopf.
Tore: 1:0 Mauro (2.), 2:0 Hanebeck (6.), 3:0 Veth (11.), 3:1 Knopf (22.), 4:1 Stott (78.).
Schiedsrichterin Pamela Renz (Jettingen)
Zuschauer: 1380