Zum Tod von Ebrahim Raisolsadati – Die Islamische Republik Iran nach dem Absturz eines Helikopters

Al Khamenei und Ebrahim Raisi. © Samaa TV

Teheran, Iran (Weltexpress). Im Iran wurde der Tod von Ebrahim Raisolsadati (Raisi/ Reisi), der als Staatsanwalt und Präsident des Islamischen Republik Iran tätig war, bestätigt. Er sei bei einem Hubschrauberabsturz am 19.5.2024 in Üzi gestorben sein. Zur Zeit des Absturzes, der als Unfall bezeichnet wird, herrschte schlechtes Wetter und schlechte Sicht.

Raisolsadati solle sich am Sonntagnachmittag mit Hussein Amirabdollahian, Außenminister des Iran, auf dem Rückflug von einem Treffen mit Ilham Aliyev, Präsident in Aserbaidschan, befunden haben. Am Montagmorgen wurde das Wrack des vom Radar verschwundenen Hubschraubers auf einem Berg entdeckt.

Ebrahim Raisolsadati, auch Ebrāhīm-e Ra’īsol-Sādātī; geschrieben, wurde am 14.12.1960 Maschhad, Iran, geboren. Er wurde zwei Jahre von der Islamischen Revolution 1981 Staatsanwalt in Karadsch. Als er Staatsanwalt in Karadsch wurde, war er 20 Jahre alt. Sein Studium des Juristerei in Ghom gilt als umstritten. Unumstritten ist, daß er 1988 den Befehl für die Hinrichtung von politischen Gefangenen gab. Die Weisung zur Ermordung von Tausenden von vermeintlich Oppositionellen wurde von Ajatollah Ruhollah Musawi Khomeini gegeben.

1988 wurde er auch Vizestaatsanwalt von Teheran. Dort galt der Schreibtischtäter Kennern und Kritikern als „Schlächter von Teheran“. Er solle Mitglied der „Todeskommission“ gewesen und an außergerichtliche Hinrichtung beteiligt gewesen sein. Bei jedem Protest auf der Straße stellte er sich dagegen.

Raisi nannte sich selbst erst Ajatollah, bis er sich den Titel Hodschatoleslam gab. Damit stelle er sich unter einen Ajatollah, aber über Fādil und Allāma. Er selbst sah sich offiziell als Nachfahre von Mohammed und das als angeblicher Perser. Präsident wurde der strenge und brutale Mann, der über Leichen ging, im August 2021. Eine Wahl genannte Veranstaltung solle er im Juni 2021 mit über 60 Prozent der Stimmen gewonnen haben. Für seinen Antritt zur „Wahl“ solle er von Ajatollah Ali Khamenei, der wie Raisolsadati in Maschhad geboren wurde, grünes Licht erhalten haben.

Mohammed Mochber, der Vize-Präsident, wurde vom geistlichen Oberhaupt des Staates die Staatsführung übertragen. Das teilte Ajatollah Ali Chamenei mit. Mochber gilt Kennern und Kritikern als Macher und Mann von Chamenei. Auch Ali Bagheri Kani steigt auf. Aus dem Vize-Außenminister wird der Außenminister. Doch das Zentrum von Macht und Herrschaft bleiben. Die Regierung ist vom Regime zu unterscheiden. Zum einen herrscht der Ajatolla als Oberster Führer der Theokratie und zum anderen die Herren der unter Waffen stehenden Revolutionsgarden. Daß der Iran von einem „Mullah-Regime“ regiert werde, wie es hier und dort in Hauptabflußmedien heißt, das ist Propaganda. Manche Idioten in den Bereichen Politik und Presse können Ebrahim Raisi nicht von Hassan Rohani unterscheiden.

Unter Raisi wurde der Iran 2022 Mitglied der Schanghai Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) mit Sitz in Peking. Der Iran wurde 2024 zudem Mitglied der BRICS-Staaten, die auch als BRICS+ bezeichnet werden. Besonders mit der VR China, Indien und der RF wurde intensiver denn je kooperiert. Die Verträge über den Ausbau und die Nutzung des Tiefseehafens Tschahbahar sind nur ein Beispiel. Außerdem wurde die Wiederannäherung mit alten Feinden wie dem Irak fortgeführt. In allen BRICS-Staaten, in den SOZ-Staaten, in Turkstaaten wie Aserbaidschan und allen voran die Türkei und auch in Afghanistan und Pakistan gab es offiziell Beileidsbekundungen.

Die Geopolitik in Teheran wird nicht neu ausgerichtet, nur weil der Präsident und Außenminister des Iran tot sind. Ein Kampf um Macht und Herrschaft droht in der Islamischen Republik Iran nicht, auch wenn Personen, die nichts oder wenig von Politischer Ökonomie und Geopolitik im Allgemeinen sowie dem Iran im Besonderen verstehen, das so sagen und schreiben.

Auch die Ermordung von General Qassem Soleimani durch den Kriegs- und Terrorstaat VSA sowie die Ermordung von weiteren Generalen durch den Kriegsstaat Israel änderten daran nichts.

Anmerkung:

Siehe auch die Beiträge

im WELTEXPRESS.

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