Unter einem Glasdach nehmen wir, drei Gourmet-Kritiker vom Weltexpress, gerne einen Tisch. Über uns die Sterne, vor uns die Karte. „Wie wäre es mal mit Tatar,“ fragt uns der Oberkellner. „Warum nicht“, antworten wir brav, denn es muß nicht immer Carpaccio sein. Gesagt, getan. Der Teller mit Tatar hat Platz für Ei, Salatgurke, Charlotte und Tomate. Zum roten Fleisch empfehlen wir roten Wein.
Uns fehlen die Kapern im Tatar, von denen es eine frische, noch im grünen Mäntelchen als Deko auf dem Teller gibt für diejenigen, die das anschauen mögen. Wenigstens werden wir damit daran erinnert, dass Kapern nicht aus dem Glas kommen… "Nein, es muss nicht immer Carpaccio sein, wenn denn der Tatar auch gut gewürzt ist", meint die Kollegin.
"Dafür stehen Pfeffer und Salz auf dem Tisch", weiß der Kollege rat. "Richtig", und: "Es muß nicht immer Wein sein." Auch die Schweiz bieten Bier. „Für mich Feldschlößchen“, bitte. Der Kellner kommt mit dem kühlen, frisch Gezapften. Die beiden Kollegen schlucken auch Stück Schweiz. Wein aus der Staatskellerei Zürich. Der Compleo, ein Cuvée noir, Jahrgang 2009, aus Amarenakirschen, Vanille und Schokolade. Kirschfruchtig mit feiner Honig-Mocca-Note.
Der Wein wird vom Kellner schwungvoll und elegant kredenzt und zwar so, dass man meinen könnte, es handele sich hier um eine Weinprobe von Papst-Wein. Der Mann weiß, wie man Wasser verkauft!
Der recht kräftige Rosé paßt weniger zum Tatar als vielmehr zum Röschti, weil er vollmundig im Geschmack mehr als nur Vorspeisen begleiten kann. Dieses Schweizer Nationalgericht am Schweizer Nationalfeiertag lassen wir uns nicht entgehen und zum Wein aus der Züricher Staatskellerei ordern wir Zürcher Geschnetzeltes. Alle drei.
Zum Geschnetzelten muss man nicht viel hinzufügen: die Röschti sind saftig und knusprig, die Soße mild und rahmig. Wirklich lecker!
Den Gipfel des Genusses erklimmen wir bei einer Kugel Eis von Mövenpick. Was sonst?! In meiner Himber-Vanille-Kloß finde ich Flöckchen einer weißen Schokolade. Meine Mitesser löffeln Creme Broulée und Zitronensorbet. Und was wählen wir dazu? Natürlich einen Espresso, selbstverständlich auch von Mövenpick.
Bei der aus Mailand stammenden Kaffeezubereitungsart, "bei der heißes Wasser mit hohem Druck durch sehr fein gemahlenes Kaffeemehrl aus dunkel gerösteten Kaffeebohnen gepresst wird", wie wir Dank Wikipedia und eigener Anschauung wissen, kommen wir zum Schluß: Ein Besuch im “Hof zwei” bei Mövenpick lohnt sich allemal. Man sitzt gemütlich und trotzdem modern unter dem Glasdach im Hof des ehemaligen Siemens-Gebäudes und kommt in den Genuss sich wieder einmal davon überzeugen zu können, wie sehr moderne Innenausstattung und zeitgemäße Architektur mit der Gründerzeit harmonieren kann. Essen und Trinken auf Mövenpick-Niveau – eine Selbstverständlichkeit und gut!
* * *
Restaurant "Hof zwei", Eingang Mövenpick Hotel Berlin, Schöneberger Strasse 3
10963 Berlin, Telefon 030 23006-485, Email: info@hofzwei.de, Websites: www.staatskellerei.ch und www.hofzwei.de