Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der am 16. Januar 1955 in Stuttgart geborene Martin Roth ist am Sonntag im Alter von 62 Jahren in Berlin nach kurzer und schwerer Krankheit, die ihn zeichnete, gestorben.
Stuttgart und Tübingen
Roth studierte und promovierte in Tübingen, arbeitete erst am Deutschen Historischen Museum Berlin, dann am Deutschen Hygiene-Museum Dresden (DHMD). Das richtete Roth nach seinem Amtsantritt 1991 für kulturelle und soziale Themen neu aus.
Hannover und Frankfurt am Main
von 1995 bis 2003 war Roth Präsident des Deutschen Museumsbundes. Überdies leitete er das Kulturprogramms der Expo 2000 in Hannover.
Dresden
„Das Programm der von ihm verantworteten Ausstellungsprojekte hat das Deutsche Hygiene-Museum in wenigen Jahren zu einer festen Größe in der europäischen Museumsszene gemacht, die er seit 2001 als Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und zuletzt als Leiter des Victoria & Albert Museums in London weiter mitbestimmen sollte“, heißt es beim DHMD und weiter: „Die Inspiration, die von Martin Roths Ideen und seiner Persönlichkeit ausging, wird das Profil des Deutschen Hygiene-Museums noch lange prägen.“ Keine Frage, dass Roth das DHMD zu „einer festen Größe in der europäischen Museumsszene gemacht“ hat.
Ab 2003 war er auch Honorarprofessor an der TU Dresden.
London
In Dresden und in London, wo er als erster Deutscher ein namhaftes Museum von Weltrang leitete, schaffte er Neues. Als Direktor des V&A „mit einem weltweiten Ruf sowohl innerhalb der Museumswelt als auch darüber hinaus“, schaffte der Schwabe als engagierter europhiler und kultureller Botschafter“ ab September 2011 Ausstellungen wie die zu David Bowie oder dem Modedesigner Alexander McQueen. Mit diesen Ausstellungen wurden Besucherrekorde gefeiert und das V&A aus einem Nischendasein zum „Museum des Jahres“ im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland. Noch bevor 2016 der Winter kam, verließ Roth London.
Laut „Wikipedia“ begründete er „seinen Weggang mit dem Brexit, den er als persönliche Niederlage empfinde“. Nach „Wikipedia“ habe Roth geäußert, dass „die nationalistischen und antieuropäischen Strömungen … ein stärkeres und unmittelbareres Engagement“ erforderten. „Es sei Zeit, Farbe zu bekennen.“
Stuttgart
Zuletzt arbeitete Roth am Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) in Stuttgart. Auf der Webseite der IfA wird Prof. Dr. Martin Roth aktuell mit folgenden Worten zitiert: „Ich bin überzeugt, dass Kunst und Kultur unverzichtbare Grundlage einer Gesellschaft im demokratischen und friedlichen Zusammenleben sind.“