Aufrufe zur Teilnahme an der Demonstration erschienen in sozialen Netzwerken nach den kürzlichen zwischenkonfessionellen Zusammenstößen in einem Vorort von Kairo. Dabei kamen 15 Menschen – sowohl Christen als auch Moslems – ums Leben, 240 Menschen erlitten Verletzungen.
Am Samstag kam es zu blutigen Ausschreitungen zwischen Moslems und Kopten an der Saint Mena Kirche in Bezirk Imbaba im Bundesland Giza bei Kairo. Auslöser war eine angeblich zum Islam konvertierte Christin.
Hunderte Salafite (eine radikale Islamströmung) versperrten am Samstag den Eingang zur Saint Mena Kirche, in der sich zu dieser Zeit zahlreiche koptische Christen aufhielten Die Zusammenstöße unter Einsatz von Schusswaffen und Brandflaschen dauerten die ganze Nacht. Extremisten haben zwei Kirchen, dutzende Kleinläden und Christenhäuser in Brand gesetzt.
Die ägyptischen Kopten bilden mit fast zehn Prozent der 80 Millionen Einwohner des Landes die größte Christengemeinde im Nahen Osten.
Nach Medienangaben finden heute Kundgebungen zur nationalen Eintracht auch in Imbaba statt. Dort wurde sogar die Gründung von Volkskomitees für den Schutz koptischer Kirchen bekannt gegeben.
RIA Novosti