Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zwei Niederlagen in Folge in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) oder anders gesagt: mit den Berliner Eisbären geht`s nach zwei Auswärtsniederlagen und zwar in Bremerhaven und in Ingolstadt bergab in der DEL-Tabelle. Zuvor verloren die Berliner in heimischer Halle gegen Krefeld und Köln. Von den letzten sechs Spielen wurden fünf verloren. Nun sollen die Leuten und wollen wir nicht ständig auf die Tabelle gucken, die bekanntlich nicht lügt, aber ab und an darf das doch sein, oder?
Das muss vor allem dann sein, wenn nicht nur eine Hand voll sondern beide Hände voll an Punktspielen gelaufen sind, auch wenn die Hauptrunde der DEL einer Vorrunde gleicht. Mittlerweile sind elf DEL-Spiele in dieser noch jungen Saison absolviert und die Berliner, bei denen die Mittelmäßigkeit auf dem Eis ins Auge sticht, stehen – freundlich formuliert – nicht besser da als vergangene Spielzeit. Fünf Siege in dieser Saison, einer davon in der Spielverlängerung, und sechs Niederlagen bedeuten bis dato einen Platz am äußersten Rand im Raum zwischen Baum und Borke.
Die Berliner Eisbären bewegen sich in der Belanglosigkeit. Nur die Aftergänger unter den affirmativen Journalisten, diejenigen also, die oben schon wieder rausgucken, schrieben von Höherem oder kritzelten im Wahn die Eisbären zurück in den Kreis der Favoriten auf die Meisterschaft. Das habe es nicht gegeben? Leider ist auch das Web voll von solchem „Wünsch Dir was“ (freu sich, wer`s kennt).
Ernsthaft nannte kein Kenner des deutschen Eishockeys die Berliner nach dem Weggang von Don Jackson als Kandidat für die Meisterschaft. Solche Seichtigkeiten kamen nur von Hoch-die-Tassen-Verantwortlichen, Noch-höher-die-Tassen-Fans und Hofberichterstattern (nicht nur aus der Hauptstadt).
Weg von diesem drögen Dasein und zurück ins Jahr 2014. Spätestens im Oktober vor zwei Jahren wurde angefangen, über „Tommer“, den damaligen Trainer der Eisbären, zu diskutieren, als die Berlin da standen, wo sie jetzt stehen. Im Dezember 2014 wurde – um es sachlich und mit Wikipedia zu sagen – „der Vertrag mit Jeff Tomlinson aufgelöst und … Uwe Krupp als neuer Cheftrainer eingestellt“.
Zwei Jahre später stehen Blamagen wie in Bremerhaven zu Buche. Über den Trainer redet keiner und über den Kader heißt es, er sei zu klein. Sicherlich, es gibt größere Kader, vor allem aber bessere. Fischköppe wissen, dass auf Ebbe Flut folgt, Berliner wissen, dass es nach dem Untergang an den Aufbau geht. Das ist so klar wie manche Fischsuppe, auch dass aus diesem Kader mehr rausgekitzelt werden kann und – keine Frage – die Mannschaften der Liga eng beieinander liegen. Da scheint immer irgendwas zu gehen.
Doch einige Niederlagen wie diese bei den Silberfischen (siehe das Wappen der Seestadt Bremerhaven, die nur von Zugereisten (Angespülten) und solchen, die das werden wollen (aber nicht von alteingesessenen Fischköppen) „neuerdings“ Fischtown genannt wird) offenbarten – gut geschrieben – Abschlussschwächen, denn die Berliner spielten durchaus über längere Strecken ansehnlich und dominant. Trotzdem gewann Bremerhaven 3:1 gegen Berlin.
Die heutige Niederlage im Sauerland zeigte nicht nur ein 0:2 (0:0, 0:0, 0:2) in einem zähen Spiel, sondern dass die Roosters sich schon lange nicht mehr von den Eisbären rupfen lassen. Im Notfall mauern die Männer vom Seilersee vorm Torhüter Matthias Lange oder der Puck ist schuld. Selbst wenn, wie offensichtlich der Berliner Jens Baxmann meinte, der Eisbär wie ein Löwe gekämpft habe, so glich er doch wohl eher einem zahnloser Tiger.
Wenn man das so sieht oder hört, was gespielt und gesagt wird, dann fragt man sich, ob man nach dem Cheftrainer, dem Manager oder dem Sportleiter rufen soll oder doch besser: Zahnfee, übernehmen Sie!