Berlin, BRD (Weltexpress). Inzwischen sind die Behauptungen über Soldaten aus der DVRK, die in der Ukraine kämpfen sollen, schon seit zwei Wochen im Umlauf, und der Westen legt immer wieder nach. Was, wenn die ganze Geschichte nur ein Schachzug ist, der letzten Endes deutsche Raketen zum Einsatz bringen soll?
Wenn man so liest, was alles in den westlichen Medien über den vermeintlichen Einsatz von Soldaten aus der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) in der Ukraine steht, muss man sich beständig fragen, was damit beabsichtigt wird. Eine Rechtfertigung für den Einsatz von NATO-Bodentruppen? Unwahrscheinlich. Dafür lehnen die meisten Staaten diesen Schritt zu deutlich ab. Einfach nur eine weitere Runde Propaganda, weil die DVRK – neben Iran – zu den am gründlichsten dämonisierten Ländern gehört, und mit dieser Geschichte die schwindende Unterstützung für Kiew wieder aufgepäppelt werden kann? Eine psychologische Projektion, um das eigentliche Objekt der Angst, China, nicht benennen zu müssen?
Es gibt noch eine ganz andere Möglichkeit. In Südkorea wurde durch diese Meldungen eine Debatte ausgelöst, ob und wie Südkorea auf die Handlungen der verfeindeten Hälfte reagieren solle. Der Austausch eines Abgeordneten der südkoreanischen Regierungspartei mit dem Direktor des nationalen Sicherheitsbüros wurde von einem dortigen Sender auf dessen Handy abgefilmt. Der Abgeordnete, Han Ki-ho, schrieb darin:
„Wenn es eine Zusammenarbeit mit der Ukraine gibt, wäre es gut, das nordkoreanische Militär mit Raketen zu beschießen und den Schaden zur psychologischen Kriegsführung zu nutzen.“ Woraufhin der Direktor des nationalen Sicherheitsbüros zusicherte, er werde sich gut darum kümmern. Der Verteidigungsminister hat zwar inzwischen erklärt, das entspreche nicht der Politik des Landes, aber wie haltbar diese Aussage ist, muss sich erst noch zeigen.
Interessant wird es, wenn man betrachtet, mit welchen Raketen da gefeuert werden könnte. Südkorea ist immerhin nicht Mitglied der NATO; also eine fast ideale Schachfigur, um den Einsatz in der Ukraine zu erhöhen, ohne gleich globale Folgen auszulösen.
Und Südkorea besitzt etwas, das schon lange im Gespräch ist: deutsche Taurus-Raketen. Noch dazu werden sie dort mit F 15 eingesetzt, also einem Flugzeug, das verbreiteter als der Eurofighter ist, der in Deutschland als Plattform dient. Die anderen Flieger, mit denen Taurus genutzt werden kann, sind der Tornado, die F 18 und der Gripen.
Die F 15, das macht diese Kombination verlockend, gibt es natürlich außer in Südkorea in rauen Massen in der US-Luftwaffe. Und die Taurus-Raketen gibt es in Deutschland. Da die Kombination F 15/Taurus in Südkorea bereits genutzt wird, wäre auch keine langwierige Anpassung nötig.
Falls das Drama rund um vermeintliche DVRK-Kontingente am Ende dazu führt, dass südkoreanische Flugzeuge an Südkorea verkaufte Taurus-Raketen auf vermeintliche DVRK-Truppen in Russland feuern, könnte es sich in Wirklichkeit ebenso gut um US-F 15 handeln, die mit deutschen Taurus bestückt sind und von US-Piloten geflogen werden. Das bisschen Farbe, um eine südkoreanische Herkunft vorzutäuschen, ist billig.
Damit würde Bundeskanzler Scholz weiterhin behaupten können, er lehne den Einsatz der Taurus ab, die USA könnten behaupten, sie seien gar nicht direkt beteiligt, die Südkoreaner liefern dafür die Tarnung, und am Ende fliegen die von Kiew erwünschten deutschen Raketen nach Moskau. Und alle hoffen sie dann darauf, dass Russland den Braten nicht riecht und bestenfalls einen diplomatischen Streit mit Südkorea beginnt.
Das klingt vielleicht etwas verrückt, aber so herum würden die ganzen Geschichten endlich einen Sinn ergeben.
Anmerkungen:
Vorstehender Beitrag von Dagmar Henn wurde unter dem Titel „Wird Südkorea zum Umweg für den Taurus-Einsatz?“ am 25.10.2024 in „RT DE“ erstveröffentlicht. Die Seiten von „RT“ sind über den Tor-Browser zu empfangen.
Siehe auch die Beiträge
- Die Ukraine brennt, aber für Top-US-Politiker ist sie dabei, den Krieg zu gewinnen von Rainer Rupp
- US-Militär will sich mit Lehren aus dem Ukraine-Krieg für die Zukunft rüsten von Rainer Rupp
- Die Russische Föderation hat sich, sowohl bei der Aufnahme der Krim als auch bei der Anerkennung der Republiken Lugansk und Donezk, an geltendes Völkerrecht gehalten, und die ‘militärische Operation’ in der Ukraine ist als Verteidigungsmassnahme durch Artikel 51 der UN-Charta legitimiert. von Wolfgang van Biezen
im WELTEXPRESS.
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