Demnächst in aller Munde: Allianz Frauenbundesliga
In der Tat – wenn es dann gut läuft, das Gepokere des Vermittlers mit den Vereinen, dann ist sogar mehr drin. Mehr als 5000 Euro pro Monat erhalten dann die Diven der Branche, die sich wie Fatmire Alushi als Berufsspielerin definieren. Nun hat es die 19-jährige Ada Hegerberg erwischt – Shootingstar der letzten beiden Jahre beim deutschen Vize-Meister Turbine Potsdam. Zusammen mit ihrer Landsmännin Maren Mjelde im Januar 2013 als längerfristige Perspektivspielerin zu Turbine gekommen, schaffte sie auf Anhieb den Aufstieg in die Erste des Potsdamer Meistermachers Bernd Schröder. Als 17-Jährige ins Haifischbecken deutsche Frauenbundesliga gekommen, errang sie dank ihres Talentes, konsequentem Training Potsdamer Prägung und ihren Toren mit ihrer Mannschaft Finalsiege bei den DFB Hallenmeisterschaften 2013 und 2014.
Erfolge mit Turbine – das schuf die üblichen Begehrlichkeiten
Als dann Potsdam noch am letzten Spieltag der Saison 2012/2013 den Rivalen Frankfurt abfangen konnte und deutscher Vize-Meister wurde, wurde endlich den Wettbewerbern in Frankfurt, München und Wolfsburg ziemlich klar, dass mit Ada Hegerberg am Luftschiffhafen ein außerordentliches Talent zur frühen Reife gelangt war. Das schuf von da an Begehrlichkeiten. Als bei der UEFA Women’s EURO 2013 dem Norwegischen Nationaltrainer Even Pellerud gelang, eine Nationalmannschaft in guter körperlicher Verfassung zu präsentieren, war der Bekanntheitsgrad von Maren Mjelde und Ada Hegerberg vollends in ganz Europa durchgesetzt. Cheftrainer "Senior" Pellerud erreichte mit seinem Kurs, dass die bestehende Lücke in Sachen Fitness zu den Spitzenmannschaften in Europa geschlossen wurde. Das heimische Training der beiden Potsdamerinnen zeigte seine Früchte. Maren Mjelde schaffte am Ende die Wahl in das All-Star-Team der UEFA Women ´s EURO 2013, Ada Hegerberg glänzte mit genial herausgespielten Toren, wie man dem abschließenden UEFA-Report entnehmen kann.
EURO 2013: Nationen wie Norwegen holten gegenüber Deutschland auf
Außenseiter Norwegen überraschte die Fachwelt mit einem klaren offensiven und defensiven Konzept. Das gute und zweikampfstarke Stellungsspiel der Vierer-Abwehrkette mit Maren Mjelde sorgte für Furore. Pelleruds kopfballstarke Sturmreihe mit Ada Hegerberg zeigte auch bei ruhenden Bällen aus allen Positionen Gefährlichkeit. Gute Distanzschüsse einer athletisch starken Mannschaft ergaben zwangsläufig den Einzug ins Finale, der überragende Teamgeist wurde begleitet durch ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft. Vor allem klappte die Einbindung der Spielerinnen aus dem Nachwuchsbereich wie Ada Hegerberg. Im Rückblick gesehen hat die UEFA Women’s EURO 2013 dem Frauenfußball in Europa neue Maßstäbe gesetzt. In Schweden wurden zahlreiche Rekorde aufgestellt. Deutschland mag zwar zum sechsten Mal in Folge gewonnen haben, doch die anderen Nationen wie insbesondere Norwegen waren stärker geworden.
Gute Stimmung im norwegischen Kader von Even Pellerud
“Für mich war das bisher ein geradezu unglaubliches Jahr,” erzählte Norwegens Supertalent Ada Hegerberg gegenüber dem FF-Blogger Rainer Fußgänger ihr Verhältnis zu ihrem Heimatverein Turbine Potsdam. "Ich habe gleich ein paar Schritte als Fußballspielerin getan und mich doch sehr weiterentwickelt. Es ist nicht einfach, auf diesem Niveau zu bleiben, um dann auch hier spielen zu können. Man kann wirklich sagen, dass das ein arbeitsreiches Jahr war,” so Ada im Juli 2013 in Schweden. Ada, die damals mit gerade einmal 18 Jahren und 18 Tagen unglaublich reif wirkte, so der Eindruck von Rainer Fußgänger, wurde in Norwegens Medien gefeiert. "Ada, die nach dem Training immer eine der Letzten ist, die noch trainieren. Schüsse aufs Tor. Liegestütze und Balanceübungen mit Händen und Füßen auf Bällen. Eine fleißige Arbeiterin ohne Allüren mit dem fußballerischen Talent und, viel wichtiger dem Charakter, den es braucht, um eine ganz Große zu werden. Eine uneingebildete, herrlich normale junge Frau, die mit beiden Beinen auf der Erde steht," so begeistert sprach der Beobachter Rainer Fußgänger über Ada Hegerberg.
EURO 2013: Selten tat eine Niederlage Norwegen so weh
Es war im internationalen Echo nicht mehr von der Hand zu weisen, dass bei der EURO 2013 neue, äußerst hohe Maßstäbe gesetzt wurden und sich der Frauenfußball in Europa nun endgültig als Top-Sportart etabliert hatte. Dies wird anhand der Zahl der registrierten Spielerinnen, des hohen fußballerischen Niveaus, des großen öffentlichen Interesses und der umfangreichen Berichterstattung in den Medien deutlich. Mjelde und Hegerberg waren auf einmal in ihrer Heimat mediale Superstars, die norwegische Sportpresse berichtete viel intensiver als sonst. Norwegen hielt im Finale gegen Deutschland auf Augenhöhe mit und verschoss sogar durch Trine Rí¸nning, und Solveig Gulbrandsen zwei Elfmeter, doch die eingewechselte Anja Mittag erzielte nach 49 Minuten das Tor des Tages für die Deutschen. Deutschland war und blieb der Angstgegner Norwegens. In jeder Endrunde der UEFA Women’s EURO seit 1997 unterlagen die Skandinavierinnen dem DFB-Team, doch selten tat eine Niederlage so weh wie im Finale 2013. Ende April 2014, knapp neun Monate nach der EURO 2013, wurde es deutlich, dass Mjelde Potsdam verlassen würde.
Auf dem Wege zur erneuten Deutschen Meisterschaft
Man konnte dies mehr als deutlich schon zwischen den Zeilen in einem Interview der Bergens Tidende lesen. Da sagte Mjelde, dass man in Potsdam leider nur erfahren würde, ob man spielt oder nicht, und keine konkreten Ratschläge bekomme, um sich spielerisch zu verbessern. Außerdem spiele man dort mit einer Dreierkette und Manndeckung, was im europäischen Spitzenfußball eher ungewöhnlich sei, so die 24-Jährige Norwegerin. Sofort stichelten in den deutschen Frauenfußball Blogs einige Fans, dass dies sicher an der Sturheit von Trainerfuchs Schröder liegen würde, der ein veraltetes System spielen würde. Nun gut, Potsdam ist aber auf dem Weg zur erneuten Deutschen Meisterschaft und Maren Mjelde macht immer noch eine sehr gute Figur auf dem Spielfeld. Interviews werden nicht immer korrekt wiedergegeben. Mancher Journalist sorgt sogar für negative Nachrichten, wenn man mit ihm telefoniert hat. Dann gab es eine offizielle Erklärung durch Mjelde, die vor allem private Gründe für den Wechsel angab, da sie näher an Oslo wohnen wolle, wo sowohl ihr Bruder Erik studiere wie auch ihr Freund lebe. Maren Mjelde zieht es nach Schweden zum Erstliga Verein Kopparberg/Göteborgs FC, dort wo schon Ada Hegerbergs ältere Schwester Andrine Stolsmo spielt, die nur ein kurzes Gastspiel in Potsdam zu verzeichnen hatte.
Das Liebeswerben des UWCL-Finalisten VfL Wolfsburg
Göteborg hatte sich bereits vor der Saison mit einer weiteren Spielerin aus der Bundesliga, der Niederländerin Lieke Martens, die beim FCR 01 Duisburg spielte, verstärkt. Martens hatte bislang einen exzellenten Saisonstart in Göteborg. Seit Wochen buhlen etliche potente Bundesligavereine um einen Wechsel von Ada Hegerberg von Potsdam in andere Gefilde. Spielevermittler Dietmar Ness spielt schon seit Jahren Katz und Maus mit dem Verein aus der brandenburgerischen Landeshauptstadt. Aus gesicherter Quelle wurde bekannt, dass das Liebeswerben vom VfL Wolfsburg derzeit das finanziell attraktivste Angebot für die 19-jährige Ada Hegerberg hervorgebracht zu haben scheint. Schon im Rennen um die Norwegische Nationalspielerin Caroline Graham Hansen erlitt der nicht unvermögende FC Bayern München das Nachsehen, Hansen unterschrieb vor ein paar Tagen, überraschend selbst für Münchens Cheftrainer Thomas Wörle, beim VfL Wolfsburg. (Wir berichteten).
Frankfurter Bank, Wolfsburger Kader oder Potsdamer Schule
Aus gesicherter Quelle wurde weiter bekannt, dass sich Turbine Potsdam sehr bemüht, das große Talent zu halten, denn eines ist auch klar: die Frankfurter Bank und der nicht kleine Wolfsburger Kader sind garantiert nicht mit dem dynamischen Potsdamer System zu vergleichen. Deshalb sind noch alle Optionen offen, die junge gereifte Norwegerin zu überzeugen, denn sportlich erfolgreicheren Weg mit Potsdam weiter zu gehen. Denn ihr 60-jähriger Nationaltrainer Even Pellerup setzt wie Schröder vor allem auf körperliche Fitness. Hier sind die Karten für Hegerberg in Potsdam besser gemischt. Die andere Seite der Medaille bedeutet, dass gute Offensivspielerinnen in ganz Europa Mangelware sind. Das weiß natürlich Vermittler Ness. Es knistert zwischen Wolfsburg und Potsdam. Bis zum nächsten Ligapflichtspiel zwischen Turbine und den Grün-Weißen am Freitag, den 16. Mai, um 19 Uhr im Wolfsburger Stadion wird noch viel Wasser die Aller durchfließen.
Wenn sie auf dem Boden bleibt, wird man viel von ihr hören
Spätestens ein paar Tage danach werden sich Hegerberg und ihre Eltern gegenüber der alljährlichen "Ness 5000 Euro Frage" geäußert haben. Ein moderates Angebot von Turbine Potsdam liegt vor. Frauenfußballkenner Rainer Fußgänger beschrieb Hegerbergs Charakter sehr positiv: "Ich habe in den Jahren, in denen ich nun Frauenfußball verfolge und darüber schreibe, viele Talente gesehen. Das, was letztlich die Spreu vom Weizen trennt, ist der Charakter. Jedenfalls bilde ich mir das ein. Der Fleiß, die Energie, aber nicht zuletzt auch die Demut. Ada Hegerberg hat das Zeug dazu. Es wird sehr interessant sein, ihren weiteren Weg zu verfolgen. Wenn sie sich nicht schwer verletzt und wenn sie am Boden bleibt, dann wird man sehr viel von ihr hören."
Quellen: Wikipedia, UEFA, Tidende Bergen, FF-Schweden Blog, Turbine Potsdam, VfL Wolfsburg