Bremen, Deutschland (Weltexpress). Die Mannschaft der SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA ist die Schießbude der ersten Bundesliga. Nach der nächsten Klatsche, welche die Bremer zwischen Weser und Deich am Dienstagabend vom dafür aus Mainz angereisten Gast kassierten, stehen 40 Gegentore nach 16 Spielen zu Buche. Viel zu viel! Scheiß Mannschaft?
Nein, ein Fliegenfänger ist Jirí Pavlenka nicht, aber einer, der in den letzten Wochen häufiger hinter sich greifen muss, als ihm lieb ist. Auch seine Vorderleute zeichnen sich nicht gerade dadurch aus, dass sie immer und überall schlecht spielen. Doch das, was sie in dieser Saison anbieten, dass ich kaum konkurrenzfähig. Schaut man sich andere Mannschaften an, die gegen den Abstieg kämpfen, dann kämpfen alle anderen nicht nur mehr, sie laufen auch mehr.
Mehr denn je bewahrheitet sich für die von Florian Kohfeldt und anderen trainierte Mannschaft, dass Fußball ein Lauf- und Kampfsport ist. Wer man das nicht annimmt, dann wird das nichts und mit der ersten oder zweiten europäischen Veranstaltung für Fußball-Unternehmen in Europa schon mal überhaupt nichts.
Robin Quaison erzielte für von Cheftrainer Achim Beierlorzer betreute Mannschaft einen Hattrick und zwar schon in der ersten Halbzeit. Er traf in der 10., 19. und 38. Spielminute. Pavlenka steuerte zwischenzeitlich ein Eigentor (15.) für die Gäste bei, die mit einem für Werder uneinholbaren Vorsprung zur Pause in die Kabine gingen. Eigentlich müsste man das Tor dem Bremer Milos Veljkovic anrechnen, denn der drosch den Ball an den Pfosten des eigenen Gehäuses, von wo aus das Spielgerät an den Rücken von Pavlenka segelten und von dort ins Tor. Toller Treffer und typisch für die Pleiten und Pannen des SVW in dieser Saison, die erste ohne Max Kruse. Je weniger die anderen leisten, umso mehr vermisst man im Stadion an der Weser den herausragenden Spieler und erinnert sich an erfolgreichere und vor allem an siegreiche Spiele. Werder konnte erst drei von 16 Punktspielen in dieser Saison gewinnen.
Nach Wiederanpfiff erhöhte Jean-Philippe Mateta auf 5:0 (81.). Dabei blieb es. Achim Beierlorzer kann mehr als zufrieden sein. Seine Spieler haben sich im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. Nach 16 Spielen mit sechs Siegen und 18 Punkten steht der 1. FSV Mainz 05 auf dem 13. Tabellenplatz.
Kohfeldt und Kollegen hingegen müssen sich Gedanken machen, ob diese Mannschaft, die vom „Verletzungspech“ gebeutelt scheint, überhaupt Abstiegskampf kann. Jedenfalls sah das heute nicht danach aus. Wenigstens Kämpfen muss man können und darf das Publikum verlangen. Dass nach einer solchen schlechten Leistungen viele pfiffen, das das an der Weser nicht wundern.
Die Spieler des 1. FC Köln freuen sich schon auf die Schießbuder der Liga. Am nächsten und letzten Spieltag der Hinrunde müssen die Grün-Weißen nämlich am Rhein ran.